Die Tirolerin Lisa Hauser hat sich am Sonntag in Pokljuka in beeindruckender Manier zur Massenstart-Weltmeisterin gekrönt. Die 27-Jährige triumphierte am Sonntag ohne Strafrunde überlegen vor den Norwegerinnen Ingrid Landmark Tandrevold und Tiril Eckhoff. Hauser avancierte damit zur ersten österreichischen Biathlon-WM-Goldgewinnerin, bei den Männern gab es bisher durch Wolfgang Rottmann 2000 im Einzel und Dominik Landertinger 2009 ebenfalls im Massenstart auch erst zwei.
"Ich hätte mir nie erträumt, dass ich das erleben darf. Ich kann mich zu jetzt zum Landi dazuzählen, es ist einfach irrsinnig cool, man kann es gar nicht beschreiben. Ich versuche, das Ganze zu genießen, und muss erst einmal sacken lassen, was da passiert. Es ist verrückt, als erste Österreicherin Weltmeisterin hier zu sein. Es ist so schön und unglaublich, diejenige zu sein, die das geschafft hat", sagt Hauser.
Kommentar von Gerhard Hofstädter!
"Es ist unglaublich, es ist so schön, was da gerade passiert. Es ist noch ein bisschen unreal. Ich kann es noch gar nicht recht glauben - ich bin Weltmeisterin, ich habe so eine Gaude", strahlte Hauser wenige Wochen nach ihrem ersten Weltcup-Erfolg in Antholz bei Prachtwetter im ORF-Interview mit der Sonne um die Wette.
Sie habe dank des großen Vorsprungs nach vier fehlerfreien Schießeinlagen bereits die Schlussrunde genießen können. "Da habe ich schon einen Grinser im Gesicht gehabt. Es ist einfach unglaublich."
In Slowenien hatte Hauser auch schon Silber mit der Mixed-Staffel und in der Verfolgung geholt. Bereits ihr Vizeweltmeistertitel im Jagdrennen war historisch gewesen, schließlich hatte es zuvor in der
37-jährigen Geschichte von Frauen-Weltmeisterschaften 1984 durch
Andrea Grossegger erst eine ÖSV-Medaille gegeben.
"Die letzten Meter waren schon richtig cool, man ist zwar total fertig, aber die Trainer feuern einen an, es ist einfach unglaublich schön."
Im Einzel von Pokljuka hatte Hauser vor einigen Tagen als Vierte
eine weitere Medaille nur knapp verpasst. Im finalen Bewerb der
besten 30 der WM und des Weltcups sorgte die seit Jahresbeginn dank
verbesserter Laufform auf einer Erfolgswelle schwebende Topschützin nun aber für eine wahre Sternstunde. Mit 20 Volltreffern diktierte sie das 12,5-km-Rennen von Beginn an mit, setzte sich nach dem zweiten Schießen an die Spitze und lief schließlich als einzige fehlerfreie Athletin im gesamten Erfolg über 20 Sekunden vor Tandrevold (1 Strafrunde) und der in Pokljuka schon mehrfach vergoldeten Weltcupführenden Eckhoff (3) zu einem deutlichen Sieg.