Vor knapp einem Monat sprintete Lisa Hauser mit Rang drei in Oberhof zu ihrem ersten Podestplatz im Biathlon-Weltcup. Bei der WM in Pokljuka konnte die Tirolerin das Ergebnis im Sprint nicht wiederholen – am Ende wurde es „nur“ Rang neun. „Es war schwierig, aber ich habe es nicht schlecht erwischt. Deswegen ärgert es mich“, sagt die 27-Jährige über das Rennen unter schwierigen Witterungsbedingungen. Zwei Strafrunden waren zu viel. „Die Erwartungshaltung war groß, ich bin aber schon zufrieden. Läuferisch war das gut, am Schießstand wäre es besser gegangen.“ Aber: Für die heutige Verfolgung ist die Ausgangslage gut. 50 Sekunden beträgt ihr Rückstand auf Rang eins. „Es ist einfacher, in der Verfolgung nach vorne zu kommen, als sich vorne zu halten“, sagte Hauser vor einem Monat, als sie Rang drei im Sprint tags darauf in der Verfolgung bestätigt hatte. „Das ist noch immer so. Nach dem ersten Schießen wird es eine neue Ordnung geben.“ Die Kälte in Slowenien (rund fünf Grad unter Null) war „extrem“, sagt Hauser. „Aber wir haben uns gut darauf vorbereitet und dicke Handschuhe getragen, damit die Finger warm bleiben.“ Ein dickes Fell ist also gefragt.
"Extrem harte Materialschlacht"
Bei den Herren hat ÖSV-Ass Simon Eder in der Verfolgung über die 12,5 Kilometer die wohl besten Karten. Der Salzburger geht mit 56,4 Sekunden Rückstand in die Loipe. „Ich wäre gerne 56 Sekunden schneller gewesen. Ich bin das erste Mal unter einer Minute geblieben, somit könnte man noch etwas ausrichten. Eine Prognose ist schwierig, eine Medaille aufgrund der starken Konkurrenz eher unrealistisch, aber ein Türl lasse ich mir schon offen“, erzählt der 37-Jährige und verriet, dass er sich gestern eine kleine Runde um den Bleder See gönnte. „Kurz abschalten muss auch einmal erlaubt sein.“
Von abschalten ist heute allerdings keine Rede - ganz im Gegenteil. Der Saalfeldener spekuliert mit einer „extrem harten Materialschlacht, wobei wir Österreicher sehr gut dabei sind“. Ein Problem könnte eben die Kälte spielen, wenngleich Eder mit seinen Handschuhvarianten bestens gerüstet ist. „Für minus 15 Grad hätte ich diesen Primaloft, synthetische Daune, mit einer dünnen Fütterung, der gut isoliert ist. Ich bin gewappnet, was auch immer kommt.“
Auch der Steirer David Komatz (+1:43) sowie Felix Leitner (+2:01) wollen voll angreifen.