Die Tirolerin Lisa Hauser hat am Donnerstag beim Einzel der Biathletinnen in Antholz ihren ersten Weltcupsieg gefeiert. Die 27-Jährige setzte sich über die 15-km-Distanz mit nur einem Schießfehler überlegen 43,7 Sek. vor Julia Dschima (UKR) durch. Hauser war zuletzt in den beiden Oberhof-Wochen mit drei dritten Rängen in die absolute Weltspitze gerückt. Den davor einzigen Weltcupsieg der ÖSV-Frauen hatte Katharina Innerhofer am 6. März 2014 in Pokljuka in einem Sprint geholt.
"Von einem Sieg im Weltcup träumt man über eine so lange Zeit und heute ist es hier in Antholz einfach passiert", sagte Hauser. "Aufgrund des Schneefalls war es kein leichtes Rennen. Ich habe in Oberhof schon ein wenig Zeit gebraucht, bis ich meine Erfolge realisieren konnte. Jetzt gerade ist es einfach unbeschreiblich, es ist einfach nur schön." Sie zählt nun natürlich auch am Samstag im Massenstart (13.10 Uhr) zum Favoritenkreis, für Sonntag ist eine Staffel angesetzt (12.45).
Hauser: "Ein Traum ist wahr geworden"
Der einzige Fehlschuss passierte Hauser beim zweiten Liegendschießen, sie war aber auch in der Loipe als letztlich Drittbeste von der ersten Zwischenzeit weg bei den Allerschnellsten. "Ich muss ein bisschen weinen vor lauter Freude", sagte Hauser nach dem Rennen. "Ich habe den ganzen Sommer lang trainiert, um einmal ein Weltcup-Rennen zu gewinnen und heute ist es passiert. Es ist unglaublich, österreichische Geschichte. Ein Traum ist wahr geworden."
In der Höhe von Antholz schob sie sich auch in den Favoritenkreis für die in rund drei Wochen in Pokljuka beginnenden Weltmeisterschaften. In Hausers Sog bewies auch Dunja Zdouc den Aufschwung im Team, die Klagenfurterin fixierte mit nur einen Fehlschuss 2:24,1 Min. hinter Hauser ihre bisher beste Weltcup-Platzierung.
Zehnte Zdouc: "Ich bin sehr zufrieden"
"Aufgrund des starken Schneefalls war es ein richtig schwieriges Rennen", erklärte die 27-Jährige. "Die Windbedingungen am Schießstand waren gut, aber ich glaube, ich habe auch richtig reagiert. Auf dieser Höhe sind die Wettkämpfe einfach beinhart, aber ich bin sehr zufrieden mit meinem Rennen. Alles in allem hat es sehr gut gepasst." Vom Rest des Teams von Chefcoach Markus Fischer kamen Julia Schwaiger (3 Fehlschüsse), Innerhofer und Christina Rieder (je 4) auf die Ränge 37, 39 und 67.
Dschima war die überhaupt einzige der 96 Teilnehmerinnen ohne eine einzige Strafminute, viele der Etablierten vergaben ihre Chancen auf einen Toprang hingegen am Schießstand. Nicht nur bei der letztlich drittplatzierten Anais Chevalier-Bouchet lag es am letzten Stehendschießen, dass sie aus dem Rennen um den Sieg fiel. Bei einem Rückstand im Ziel von 1:04,0 Min. wäre es sich für die Französin aber wohl auch fehlerfrei nicht ganz für das oberste Treppchen ausgegangen.
Im Gesamt-Weltcup rangiert Hauser nach 14 Bewerben bereits auf Rang sieben, der Rückstand auf die drittplatzierte Schwedin Hanna Öberg ist mit 120 Punkten nicht besonders groß. Das Wettkampfprogramm in Antholz wird am Freitag (13.15 Uhr) mit dem Männer-Einzel fortgesetzt, am Samstag (15.05) bestreiten Julian Eberhard und Co. die Staffel, der Massenstart der Männer ist für Sonntag (15.05, alles live ORF) angesetzt.