Die österreichischen Biathlon-Herren sorgten im Massenstart von Oberhof für eine echte Sensation. Felix Leitner, der diese Saison nur vereinzelt sein großes Potenzial zeigen konnte, blieb heute am Schießstand bei allen vier Schussserien fehlerfrei und schaffte dank einer großartigen Leistung auf der Loipe zum ersten Mal in seiner Karriere den Sprung auf das Podest.
Im Massenstart-Rennen der Frauen wäre für Lisa Hauser trotz drei Fehlschüssen sogar der Sieg möglich gewesen, die Österreicherin vergab aber ihre Chancen durch einen Sturz in der Schlussrunde und wurde schließlich Zwölfte. Den Sieg holte die Französin Julia Simon.
Leitner hatte zuvor in einem packenden Rennen bis zum Schluss um den Sieg gekämpft und musste sich am Ende als Zweiter mit lediglich 3,6 Sekunden Rückstand nur dem Norweger Tarjei Boe geschlagen geben. Das Podest komplettierte der Schweizer Benjamin Weger (+7,8 sec.). Neben Leitner zeigte auch Simon Eder eine herausragende Leistung. Der Routinier aus Salzburg hielt sich mit einer ebenfalls makellosen Schießleistung wie Leitner das gesamte Rennen über in der Spitzengruppe und verpasste am Ende nur hauchdünn einen weiteren Podestplatz für das ÖSV-Team. Der 37-Jährige belegte mit 12,5 Sekunden Rückstand den hervorragenden fünften Platz.
"Das hätte ich mir nie erwartet"
„Ja, was soll ich sagen – unglaublich! Die erste Runde war locker, da konnte ich leicht mithalten. Auch bei der zweiten und dritten Runde hatte ich keine größeren Probleme das Tempo mitzugehen. Am Schießstand habe ich heute sehr konsequent und sauber gearbeitet. Mit viermal null bin ich überglücklich. Ich bin immer weiter und weiter nach vorne gekommen und es sind immer mehr Athleten mit Fehlern weggebrochen. Am Schluss bin ich mit Benjamin Weger und Simon gelaufen und wollte unbedingt weg, bis Tarjei gekommen ist. Dann gab es nur mehr Vollgas. Ich bin überglücklich das ich als Zweiter ins Ziel gekommen bin, das hätte ich mir nie erwartet. Zwei Tage nach dieser schlechten Staffel treffen Simon und ich alles. So schnell kann es gehen, es ist ein Wahnsinn", resümierte Leitner.
„Heute haben wir uns glaube ich selbst überrascht. Nach den Auftritten bei den letzten fünf Rennen konnten wir nicht damit rechnen, dass wir heute ein Stockerl und einen Top-5 Platz schaffen. Aber genau solche Rennen schmecken am besten und das gibt uns natürlich einen Riesen-Auftrieb für die restliche Saison", sagt Eder.