Olle Dahlin, der Präsident des Biathlon-Weltverbandes (IBU), hat im Anti-Doping-Kampf keine Angst vor behördlichen Maßnahmen wie zuletzt bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld. "Wenn hier etwas passiert, kann ich nur sagen, dass es gut ist, wenn verbotene Dinge ans Licht kommen", sagte Dahlin der Deutschen Presse-Agentur einen Tag vor dem Start der WM in Östersund.
Kenntnis über besondere Vorbereitungen oder womöglich eine anstehende Razzia hat der Schwede aber nicht: "Ich habe nicht mehr Informationen, als in der Öffentlichkeit bekannt sind. Doping ist ein globales Problem."
Die Maßnahmen der österreichischen Behörden in der Vorwoche habe er genau verfolgt. "Ich hoffe, dass es abschreckt und bei den Dopern die Alarmglocken klingeln", sagte Dahlin: "Es ist wichtig, dass wir mit dieser Situation richtig umgehen und es kein Doping mehr gibt."
Keine Skandale erwartet
Schwedens Cheftrainer Wolfgang Pichler erwartet nach der Doping-Razzia in Seefeld keine weiteren Skandale bei der Biathlon-WM. "Seefeld war schon der Gipfel der Dummheit. Ich hoffe, dass jetzt alle ein bisschen normal denken und nicht irgendetwas drehen wollen", sagte der Deutsche am Mittwoch im WM-Ort Östersund. "Wenn es noch irgendeinen gibt, der meint, er kann irgendetwas drehen, dann versteht man die Welt nicht mehr", sagte Pichler einen Tag vor dem WM-Start.
Der deutsche Biathlon-Olympiasieger Arnd Peiffer hat indes die zuletzt aufgeflogenen Doper als "Idioten" bezeichnet. "Ich war erschüttert, dass so etwas wieder vorkommt. Vor allem bei den Österreichern. Da denke ich mir, die müssen auch langsam mal gelernt haben. Nach Turin 2006, Johannes Dürr 2014 und Harald Wurm 2016 nun das. Da frage ich mich, was da los ist", sagte Peiffer dem Magazin "Sport Bild" und ergänzte: "Das sind für mich Idioten, die unseren ganzen Sport in Verruf bringen."