Julian Eberhard muss auf die Verfolgung am Samstag (12.15 Uhr/live ORF Sport +) hoffen, will er bei den Biathlon-Weltcupbewerben in Hochfilzen den angepeilten Spitzenplatz erreichen. Im 10-km-Sprint holte der Salzburger als bester Österreicher mit einer Strafrunde den elften Platz, 1:13,6 Minuten hinter Sieger Johannes Thingnes Bö. Simon Eder wurde nach zwei Fehlschüssen nur 35.

Die norwegischen Brüder Bö beherrschen aktuell den Weltcup. Auf der ersten Station in Östersund waren Johannes Thingnes im 20-km-Bewerb und Tarjei im Sprint vor Martin Fourcade erfolgreich gewesen. Im Tiroler Biathlon-Zentrum verwies am Freitag auch Johannes Thingnes Bö den französischen Dominator der vergangenen Saison auf Platz zwei (+12,1 Sekunden). Auch der drittplatzierte Slowene Jakov Fak (+35,4) schoss fehlerfrei.

Fourcade, der die Verfolgung in Östersund gewonnen hatte, baute nach dem vierten Podestplatz die Weltcup-Gesamtführung aus. Der 29-Jährige führt 38 Punkte vor Johannes Thingnes Bö.

Fehlerfreies Schießen gelang den ÖSV-Biathleten zum Auftakt der Heimbewerbe nicht. Der laufstarke Julian Eberhard lag trotz nur einer Strafrunde schon mehr als eine Minute zurück. "Die Leistung war annehmbar, aber vom Ergebnis her hätte ich mehr erwartet", sagte der 31-Jährige. "Das Schießen habe ich gut abgearbeitet, aber Kleinigkeiten haben nicht gepasst."

Er sei bei einigen Dingen nicht auf der Höhe gewesen, die für einen Topplatz nötig sei, erklärte der zweifache Sprint-Sieger von 2016/17. In der Verfolgung will der Saalfeldener eine Aufholjagd starten. "Wenn ich meine Leistung zeige, kann es weiter nach vorne gehen."

Keinen guten Tag erwischt

Simon Eder hatte bei der Heim-WM im Februar Bronze im Massenstart geholt, am Freitag trennten ihn mehr als zwei Minuten vom Sieger. "Ich habe keinen guten Tag erwischt. In der Spur ist es schwer gegangen, ich hätte einen Nuller gebraucht", meinte der 34-Jährige.

Eder unterlief aber gleich beim ersten Schuss liegend ein Fehler und auch nach dem Stehend-Anschlag musste er eine Strafrunde drehen. "Natürlich ist es ungut, wenn gleich der erste Schuss nicht passt. Da sitzt einem der Frust im Nacken", sagte der Saalfeldener. In der Verfolgung könne er nur noch Schadensbegrenzung betreiben.

Von den übrigen Österreichern schaffte es nur noch Daniel Mesotitsch als 56. (+2:37 Min./1 Fehlschuss) in das 60-köpfige Starterfeld in der Verfolgung. Felix Leitner (63.), Tobias Eberhard bei seinem Comeback nach langer Pause wegen gesundheitlicher Probleme (79.) und Lorenz Wäger (85.) sind am Samstag nur Zuschauer. Alle müssen sich steigern, soll die Staffel am Sonntag wie bei der WM (Bronze) eine Topplatzierung erreichen.

Cheftrainer Reinhard Gösweiner meinte, man müsse die Leistungen in Ruhe analysieren. "Das Laufen und das Schießen war nicht optimal. Vielleicht wollten sie etwas zu viel", sagte der Oberösterreicher. "Wir müssen schauen, wo sie die Zeit liegen gelassen haben."