Ein kleiner Frust ist bei Dunja Zdouc unüberhörbar. Während ein Großteil ihrer Nationalteamkolleginnen in Schweden den Weltcupauftakt bestreiten, muss sie sich in der Heimat für den IBU-Cup in zwei Wochen vorbereiten. Grund dafür war ein plötzlicher Abfall des Hämoglobinwertes im Blut. Auslöser dürfte ein nicht erklärbarer Eisenmangel gewesen sein.

„Die Ärzte waren ratlos, aber beim letzten Bluttest vor wenigen Tagen sind die Werte wieder stabil gewesen“, erzählt Zdouc, die an diesem Umstand zu knabbern hatte. „Es war schon ein psychischer Rückschlag für mich, da ich dieses Problem schon einmal hatte“, erzählt die 22-Jährige. Verständlich, denn in der Vorbereitung verlief alles nach Plan, konnte die Kärntnerin mit ihren Teamkolleginnen Lisa Hauser und Julia Schwaiger gut mithalten.

Ihr Blick ist jedoch wieder nach vorne gerichtet, sie fühlt sich von Tag zu Tag besser. Eine Ernährungsumstellung hat einen wesentlichen Teil dazu beigetragen. „Milchprodukte und Weizenmehl muss ich weglassen, was mir nicht leichtfällt, da ich so gerne Yoghurt esse. Aber ich bin offen für Neues, probiere alles, damit ich meine Leistung bringen kann.“ Die gute Schützin fühlt sich auch von Tag zu Tag besser. In der schwierigen Zeit hat sie einen nicht so großen Trainingsrückstand aufgerissen, da sie Ausdauereinheiten fortführte. „Es passt jetzt wieder mit meiner Gesundheit“, versprüht das Mädchen aus Zell Pfarre schon mehr Zuversicht.

Die Biathlonschmiede wurde diesen Sommer ins Leben gerufen, da im österreichischen Frauen-Nationalteam ein Trainerwechsel vollzogen wurde. Der Norweger Vegard Bitnes löste Sandra Flunger ab. Nur mit der neuen Trainingsphilosophie konnten sich einige Athletinnen nicht anfreunden. Unter der Leitung von Flunger und Coach Alfred Eder entschlossen sich Hauser, Schwaiger, Zdouc sowie Simon Eder zu der Gründung der Trainingsgruppe. „Wir haben weiter mit dem ÖSV ein gutes Übereinkommen, laufen auch seit den Qualifikationsrennen über dessen Budget. Nur das Sommertraining und die Trainer müssen wir selbst finanzieren. Was uns mittels Sponsoren gelingt“, berichtet Zdouc, die seit mehreren Jahren in Leogang lebt. Ihr großes Ziel ist die Quali für die Heim-WM in Hochfilzen.