Im Sprint am Sonntag (15.30 Uhr MEZ) sind erstmals in der 22-jährigen Olympia-Geschichte des Damen-Biathlons auch Österreicherinnen am Start. Katharina Innerhofer und Lisa Hauser vertreten in Krasnaja Poljana die rot-weiß-roten Farben. Mit Spitzenplätzen des jungen Duos ist aber nicht zu rechnen.
ÖSV-Damentrainer Walter Hörl erwartet sich keine Wunderdinge. Die beiden sollen Erfahrung sammeln und wenn möglich in die Top 20 laufen. "Ich bin sehr stolz, dass wir dabei sind, das war das große Ziel. Olympia-Teilnahmen sind für die Entwicklung ganz wichtig", sagte Hörl im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.
Die erhoffte Nominierung von vier Athletinnen, die dann auch die Staffel gelaufen wären, ist sich nicht ausgegangen. Der Rücktritt von Romana Schrempf und der Leistungsabfall von Iris Schwabl, die als Olympiaersatz in der Heimat geblieben ist, habe man nicht kompensieren können, erläuterte Hörl.
Der Entwicklungsstand und die Zukunftsaussichten von Innerhofer (23 Jahre) und Hauser (20), die schon vier Junioren-WM-Medaillen geholt hat, bewertet er aber positiv. "Wenn alles passt, ist für sie hier ein Top-20-Ergebnis möglich. In Zukunft traue ich ihnen aber schon die Top Ten zu."
"Auf dem richtigen Weg"
Auch ÖSV-Spartenchef Markus Gandler sieht es ähnlich. "Innerhofer und Hauser bringen ihrem Alter entsprechend Topleistungen. Wir sind nach wie vor auf dem richtigen Weg, in vier Jahren schaut die Welt schon besser aus", meinte Gandler. Aus einem großen Reservoir schöpfen könne man aber nach wie vor nicht, deshalb sei die in dieser Saison enttäuschende Schwabl auch zukünftig unverzichtbar.
Außerdem setzt man im ÖSV mittelfristig auch auf Fabienne Hartweger (21) und Dunja Zdouc (20), denen mit Sandra Flunger erstmals auch eine Co-Trainerin zur Seite gestellt wurde. Der Damenbereich sei jedenfalls kein Stiefkind mehr, bekräftigte Gandler. Zufrieden geben sich die Verantwortlichen freilich noch keineswegs. "Wir wollen in Zukunft natürlich schon noch mehr erreichen", sagte Hörl und verwies auf die Heim-WM 2017 als großes Fernziel.
Zunächst sollen aber Innerhofer und Hauser in Sotschi eine möglichst gute Figur abgeben. "Es ist eine große Ehre, dabei zu sein zu dürfen. Ich habe heuer einen großen Schritt gemacht. Wenn ich gut schieße und laufe, dann ist ein Top-20-Platz möglich", meinte die Salzburgerin Innerhofer. Ihre Teamkollegin Hauser, die in diesem Winter ebenfalls erstmals regelmäßig im Weltcup zum Einsatz gekommen ist, äußerte sich ähnlich.
Von dem österreichischen Duo abgesehen ist der Kreis der Medaillenanwärterinnen groß wie selten. Im Weltcup gab es in 13 Einzelbewerben neun verschiedene Siegerinnen.