Lisa Hauser und David Komatz haben bei der Biathlon-WM in Oberhof in der Single-Mixed-Staffel sensationell die Silbermedaille gewonnen. Das rot-weiß-rote Duo überzeugte am Donnerstag im Rennen über 6 (Frauen) sowie 7,5 km (Männer) mit einer starken Schießleistung (sechs Nachlader) und musste sich nur dem norwegischen Duo Marte Olsbu Röiseland und Johannes Thingnes Bö mit einem Rückstand von 13,8 Sekunden geschlagen geben. Bronze ging an Italien (+51,0 Sekunden).
Für den ÖSV war es im achten Rennen bei der Weltmeisterschaft in Deutschland das erste Edelmetall. In der Mixed-Staffel zum Auftakt war das ÖSV-Quartett mit Platz vier knapp an einer Medaille vorbeigeschrammt. Hauser hängte sich nach dem Medaillen-Triplepack von Pokljuka 2021 das vierte WM-Edelmetall um, Komatz durfte sich über die zweite Silbermedaille nach der Mixed-Staffel 2021 freuen. "Mit dem hat wirklich keiner gerechnet. Es war ein nahezu perfektes Rennen", freute sich Komatz im ORF-Interview. Für Hauser war es "einfach unglaublich, einmalig".
Erstmals ging das österreichische Duo in dieser Konstellation in ein Single-Mixed-Rennen. Hauser und Komatz leisteten sich bei schwierigen Windbedingungen nur jeweils drei Nachlader bei 20 Schüssen und hatten damit die beste Schießleistung im ganzen Feld. Komatz kam bei seiner WM-Premiere in der Single-Mixed-Staffel sogar als Führender zum letzten Stehendschießen. "Leider ist mir der Fehler passiert. Ich wäre gern mit Johannes Bö auf die Schlussrunde gegangen. Dann hätten wir geschaut, wer den längeren Atem gehabt hätte", sagte Komatz und grinste.
"Cool, dass wir die Chance ergriffen haben"
Weltcup-Dominator Johannes Thingnes Bö holte in Thüringen als erster männlicher Biathlet überhaupt die fünfte Goldmedaille im fünften Rennen. Der 29-Jährige hat gute Chancen, alle sieben Rennen siegreich zu beenden. Norwegens Männer-Staffel ist am Samstag ebenso großer Favorit wie Bö selbst im abschließenden Massenstart am Sonntag. Bei den Frauen krönte sich Röiseland mit ihrer 13. WM-Goldmedaille zur alleinigen Rekordweltmeisterin. Auch eine Strafrunde von Bö bei sechs Nachladern konnte das favorisierte Duo am Donnerstag nicht stoppen.
Für Hauser war es nach einer bisher enttäuschenden WM ein Befreiungsschlag. "Für die nächsten Rennen gibt mir das wieder Selbstvertrauen, weil es nach den letzten Ergebnissen ein bisschen genagt hat", betonte die 29-jährige Tirolerin. Es sei "so cool, dass wir die Chance ergriffen haben". Startläuferin Hauser profitierte im Rennen oft vom Windschatten ihrer Konkurrentinnen wie der Italienerin Lisa Vittozzi oder Röiseland und konnte deshalb Körner sparen. Es sei "optimal" gelaufen.
Komatz bestätigte seine gute WM-Form, nachdem der 31-jährige Steirer im Sprint schon 13. geworden war. "Es war echt ein Genuss. Ich hätte gedacht, wenn alles hinhaut, dass es mit Rang sechs klappt. Dass am Ende die Silbermedaille rausschaut, freut mich umso mehr." Am Freitag wartet ein Ruhetag auf die Biathleten, ehe am Samstag die Staffeln und am Sonntag die Massenstart-Rennen auf dem Programm stehen.