Manuel Feller stützte sich im Ziel auf seine Stöcke und schüttelte den Kopf. Nein, so hatte er sich den zweiten Lauf nicht vorgestellt, nach der fünftbesten Zeit im ersten Lauf. Doch es wurde wieder nichts mit dem ersten einstelligen Ergebnis seiner Laufbahn auf dem Rettenbachferner – Feller stürzte auf den 16. Platz ab. "Vielleicht hab ich es ein bisschen zu viel gewollt. Aber ich habe keinen einzigen runden Schwung gehabt, bin gegen die Spuren gefahren. Mir tut der Buckel weh vor lauter schlecht", sagte er. Und offen, wie er ist: "Der zweite Durchgang war einer zum Schämen. Und so kann man sich eben auch wieder Kreuzweh holen – durch die eigene Schuld."
Natürlich sei es weich gewesen, natürlich habe er es lieber, "wenn ich gleich unter dem Ski was spüre", meinte er. Aber: Man habe genau daran gearbeitet, "also ist das auch keine Ausrede". Für ihn laute die Devise jetzt: Volle Konzentration auf Val d'Isère, das Parallelrennen in Zürs lässt er ebenso aus wie Marco Schwarz ("Da schieß ich mich selbst ab ..."). Und in Frankreich heißt es dann wieder Vollgas: "Das war für mich immer ein gutes Pflaster."
Schon wieder Hirscher ...
Und dann kam die Frage, die er so gar nicht hören wollte. Nämlich die, ob die neuen Ski seines Ex-Teamkollegen wirklich so gut seien, immerhin habe Henrik Kristoffersen ja Platz drei herausgefahren. "Henrik ist so ein guter Skifahrer ... Dem kannst anschnallen, was du willst. Er kompensiert so viel mit seiner Skifahrerei", fing er an. Und dann musste er sich Luft machen: "Ich bin wirklich froh, dass Marcel dem Sport erhalten bleibt. Was mir aber wirklich auf den Sack geht, sind eure Fragen. Ganz ehrlich. Seit sechs Jahren rede ich nur über diesen Typen. Zuerst muss ich erklären, wie gut er ist. Dann, wie Scheiße wir ohne ihn sind. Und jetzt auch noch darüber, was er für Ski hat. Ich mag ihn wirklich gerne. Aber die Fragen über ihn die ganze Zeit, die nerven. Auch wenn ich sie verstehen kann. Ihr macht euren Job – aber ich den meinen ..."