Man könnte es auch so hindrehen: Just am Weltfrauentag emanzipiert sich der Österreichische Skiverband (ÖSV) endgültig von seinem langjährigen Präsidenten Peter Schröcksnadel. Der 82-Jährige wird diesen Mai auch im Internationalen Skiverband (FIS) abgelöst und wird damit den ÖSV nicht mehr vertreten – seinen Platz soll ÖSV-Finanzreferent Patrick Ortlieb einnehmen. Auch seinen Platz im Präsidium des Österreichischen Olympischen Comité (ÖOC) wird Schröcksnadel mit 2023 abgeben, dort wird ihm ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober nachfolgen.
Der Wechsel ist nicht ungewöhnlich, wird doch im Mai der FIS-Vorstand neu gewählt. Die Präsidentenkonferenz des ÖSV beschloss den Wechsel einstimmig. Und Schröcksnadel? Kann damit gut leben. Auch wenn die Version des ÖSV, dass er den Wechsel vorgeschlagen hat, nicht ganz glaubwürdig klingt. "Es war aber logisch, dass der Wechsel kommt. Und als ich erfahren habe, dass Patrick mir nachfolgen soll, war mir klar: Ich kann gut damit leben. Irgendwann einmal ist es vorbei", meinte der Tiroler, der diesen "Abschied" wohl leichter verkraftet als jenen vom ÖSV, denn das war ja irgendwie doch "mein Kind", wie er im Gespräch mit der "Kleinen Zeitung" erklärte.
Auch in der FIS ist der Wechsel mit Präsident Johan Eliasch akkordiert, Patrick Ortlieb hat zum schwedischstämmigen Briten ohnehin ein gutes Verhältnis. "Peter Schröcksnadels breites Wissen und Erfahrung haben nicht nur dem österreichischen, sondern auch dem internationalen Skisport wegweisende Impulse und zukunftsweisende Weichenstellungen gebracht. Patrick Ortlieb wird eine starke österreichische Stimme sein und den Stellenwert des ÖSV in der FIS sichern", sagte Präsidentin Stadlober zu dem Wechsel.