Die Favoriten

Logischerweise führt in der aktuellen NFL nichts am amtierenden Champions vorbei. Seit Patrick Mahomes das Kommando als Quarterback übernommen hat, ist das Team aus Missouri nicht mehr aus den Play-offs wegzudenken. In den letzten fünf Jahren waren die Chiefs fünf Mal im AFC-Championship Game und sicherten sich zwei Super Bowls - eine beeindruckende Statistik. Die AFC ist aber gespickt mit Top-Teams. Für die Buffalo Bills und Quarterback Josh Allen wird es nach Jahren der hohen Erwartungen Zeit, diese zu bestätigen. Auch Joe Burrow mit den Cincinnati Bengals und Lamar Jackson und die Baltimore Ravens sollte man auf der Rechnung haben.

Etwas schwieriger gestaltet sich die Lage in der NFC-Conference. Mit den Philadelphia Eagles, die im Februar im Super Bowl gegen die Chiefs den Kürzeren zogen, ist die Nummer eins klar vergeben. Das Team von Quarterback Jalen Hurts ist der große Favorit in der NFC, dahinter reihen sich die San Francisco 49ers und Dallas Cowboys ein.

Die Wundertüten

Es gibt einige Kandidaten, die in der kommenden Saison für eine Überraschung sorgen könnten. Medial am meisten Aufmerksamkeit bekamen in der Vorbereitung aber vor allem zwei Teams: die Detroit Lions (NFC North) und New York Jets (AFC East). Beide Teams haben eine lange Tradition von Erfolgslosigkeit und Fan-Lager, die sich nach Erfolg sehnen. Bei den Löwen aus Michigan entwickelte sich seit der Verpflichtung von Headcoach Dan Campell ein gewisser Hype. In der Vorsaison legte Detroit eine sensationelle zweite Saisonhälfte hin, gewannen acht der letzten zehn Partien.

Die Jets haben einen fulminanten Sommer hingelegt und sich per Trade die Dienste des viermaligen MVP Aaron Rodgers gesichert. Nach mehreren misslungenen Quarterback-Projekten, unter anderem Sam Darnold und Zach Wilson, erhoffen sich die New Yorker nun den nötigen Star-Faktor auf der wohl wichtigsten Position im American Football. Gepaart mit einer starken Defense und Wide Receiver Garrett Wilson, der sich in der Vorsaison den Titel "Offensive Rookie of the Year" sicherte, könnte es für die Jets weit gehen.

Die Sorgenkinder

In der NFL kommt es oftmals anders, als man denkt. Das gilt auch für vermeintliche Nachzügler. Doch gerade bei einem Team scheint alles darauf hinzudeuten, dass es in der kommenden Saison eher abwärts gehen wird, womit man sich eine gute Platzierung im kommenden Draft sichert. Die Rede ist von den Arizona Cardinals, die auch bei den Buchmachern am Ende der Super-Bowl-Favoriten zu finden sind. Das Team aus Glendale muss auf unbestimmte Zeit auf Quarterback Kyler Murray verzichten und scheint eine harte Saison vor sich zu haben.

Auch die Houston Texans werden wohl nicht zu den Play-off-Kandidaten zählen. Dennoch ist in Texas Zuversicht zu spüren, da man im diesjährigen Draft mit CJ Stroud einen vielversprechenden Quarterback für die Zukunft auswählte und sich dann auch noch die wohl beste Defense-Aktie in Person von Will Anderson Junior sicherte.

Die Österreicher

Auf dem Feld werden die heimischen NFL-Fans in der kommenden Saison wohl nur einen rot-weiß-roten Akteur zu Gesicht bekommen: Bernhard Raimann. Der O-Liner der Indianapolis Colts hat sich vor seiner zweiten Saison in der NFL den Platz als Starting-Left-Tackle gesichert und wird somit in jedem Spiel der Colts am Feld stehen, sollte er sich nicht verletzen. Viele Experten sehen ihn als potenziellen Kandidaten für eine Leistungsexplosion.

Dahinter wartet Tight End Bernhard Seikovits weiter auf sein Debüt in der National Football League. Der Wiener verpasste erneut den Sprung in den Kader der Arizona Cardinals und hat weiterhin seinen Platz im Practice Squad, dem Trainingskader der Cardinals, sicher.