Noch heute sind die Bilder der NFL-Premiere 2022 auf deutschem Boden in den USA in aller Munde. Beim Sieg der von Tom Brady angeführten Tampa Bay Buccaneers gegen die Seattle Seahawks vor zwei Jahren sorgte aber nicht das Spiel für Schlagzeilen, sondern die Fans im Stadion. In den unterschiedlichsten Trikots kamen die Zuschauer in die Münchener Arena, sorgten dabei mit den gemeinschaftlichen Gesangseinlagen für Bierzeltstimmung. „Das ist unglaublich“, kommentierten es die US-Experten, als John Denvers „Country Roads“ durch das Stadion hallte.

Während Spieler und nostalgische Fans die anstrengenden Auswärtsspiele oftmals kritisieren, hinterließ Deutschland als Gastgeber einen bleibenden Eindruck, der ausnahmslos positiv war. Stimmung, Gastfreundschaft, NFL-Begeisterung – der deutschsprachige Raum zählt zu einem der wichtigsten Märkte für die teuerste Sportliga der Welt. Während im vergangenen Jahr zwei Duelle in Frankfurt ausgetragen wurden, gastieren die Stars des American Footballs heuer wieder in der Allianz-Arena. Die Begeisterung dafür ist ungebrochen, Zehntausende blieben mit ihrem Ticketwunsch erneut auf der Strecke, kamen aber dennoch in die bayrische Metropole. Auch die beiden Teams sorgten vor und luden in eigens dafür angemietete Gasthäuser, die in den vergangenen Tagen in den Farben der jeweiligen Franchises leuchteten.

Fans träumen von den Playoffs

Das Duell der New York Giants gegen die Carolina Panthers dürfte dieses Jahr zwar nicht von der sportlichen Topqualität, sondern vielmehr von der Spannung leben. Es sind zwei Teams, die mit einem Sieg-Niederlagenverhältnis von 2 zu 7 eher um das Erstwahlrecht im kommenden Draft kämpfen, als um die prestigeträchtigen Play-offs. Apropos Play-off. Nicht erst aufgrund der jüngsten Erfolge auf deutschem Boden wurden in den vergangenen Jahren immer wieder Gerüchte laut, die NFL könnte ein Play-off-Spiel nach Europa verlegen, um die Marke noch weiter zu etablieren. Konkrete Anzeichen dafür gibt es noch nicht, verdient hätten es sich die frenetischen Fans in München aber allemal – das werden sie am Sonntag einmal mehr beweisen.