Bevor Ugo Humbert beim Endspiel des Masters-Turniers in Paris-Bercy gegen Alex Zverev auf den Center Court marschierte, stand der Franzose bereits im Rampenlicht. Einerseits, weil er es als Lokalmatador mit spektakulärem Tennis ins Finale geschafft hatte. Andererseits, weil sein Benehmen beim Halbfinalsieg über Karen Chatschanow zu wünschen übrig ließ. Dies führte so weit, dass ihm der Russe nach dem Matchball nicht die nettesten Worte ins Ohr flüsterte.
Man konnte es Chatschanow nachfühlen. Zwar ist das Pariser Publikum für seinen ausgeprägten Patriotismus bekannt, doch ließ sich Humbert im Laufe der packenden Dreisatzpartie von den fanatischen Fans dermaßen anstecken, dass er sich auf dem Platz vergaß und jegliches Fairplay vermissen ließ. So feierte der 26-Jährige quasi jeden gewonnenen Punkt bzw. Fehler seines Kontrahenten so, als hätte er gerade einen Grand-Slam-Titel fixiert.
“Ich habe ihm am Netz gesagt, dass ich ihm dann gratulieren werde, wenn er sich wie eine normale Person benimmt. Bei jedem Punkt ,Come on, allez´ zu schreien? Man kann danach feiern, kein Problem, aber wenn jemand zu Boden geht? Ok, wir sehen uns sicher wieder“, sagte Chatschanow, der das Turnier 2018 gewinnen konnte, in der anschließenden Pressekonferenz.
Gegen Zverev blieben die übertriebenen Jubelposen des sechsfachen Turniersiegers jedoch aus. Zu dominant präsentierte sich Zverev, der mit 6:2, 6:2 klar die Oberhand behielt und damit seinen bereits siebenten Masters-Titel feierte. Der 27-jährige Hamburger verdrängt damit auch wieder Carlos Alcaraz von Platz zwei der Weltrangliste. Humbert machte im Ranking vier Plätze gut und ist als Nummer 14 bestgereihter Franzose im Computer.
Bei den WTA Finals in Riad siegte Iga Swiatek in der Gruppe Orange gegen Barbora Krejcikova 4:6, 7:5, 6:2, Coco Gauff gegen Jessica Pegula 6:3, 6:2.