Rafael Nadal hat es selbst auf den Punkt gebracht: „In diesem Leben hat alles einen Anfang und ein Ende.“ So nun auch die 2001 gestartete Tennis-Karriere des Spaniers, der dem „Weißen Sport“ über zwei Jahrzehnte neben Roger Federer und Novak Djokovic als Teil der „großen drei“ seinen unnachahmlichen Stempel aufgedrückt hat.
Mit 14 Titeln hat der 38-Jährige unlöschbar seinen Namen in die Pariser Asche geschrieben. Anfangs noch als Sandplatzspezialist schubladisiert, stellte Nadal bald unter Beweis, dass er auf allen Belägen reüssieren kann. Siege bei den Australian Open, in Wimbledon und bei den US Open unterstrichen das Ausnahmekönnen des „Matadors von Manacor“, der es als erst siebenter Spieler der Geschichte geschafft hat, auf jedem Untergrund Grand-Slam-Titel zu hamstern.
Das Kreuz mit seinem Körper
Insgesamt waren es derer 22 – nur Djokovic hat mit 24 Major-Titeln noch mehr auf seinem Erfolgskonto verbucht. Dabei hätten es bei Nadal wohl noch mehr Erfolge sein können, hätte ihn nicht immer wieder sein durch den aggressiven Spielstil malträtierter Körper ausgebremst. Andererseits gleicht es beinahe einem Wunder, dass der 92-fache Turniersieger überhaupt bis in das hohe Tennisalter den Bällen nachjagen konnte. Viele Insider hatten dem Superstar spätestens mit 30 Jahren ein Ende der Laufbahn bescheinigt.
Sie haben sich um acht Jahre verschätzt – doch jetzt ist der Zeitpunkt tatsächlich gekommen. Einer der erfolgreichsten, sympathischsten und fairsten Spieler aller Zeiten tritt im November im Rahmen des Davis-Cup-Finalturniers in Malaga von der Tennisbühne ab. Vermisst werden wird aber nicht nur sein herausragendes Spiel, sondern auch sein Zupfen an der Hose, das exakte Arrangieren der Trinkflaschen und das tänzerische Überspringen sämtlicher Linien auf dem Weg zur Bank. Nur ein paar seiner vielen Ticks.
Ticks, die Rafael Nadal einzigartig gemacht haben.
Adios, Rafa!