Gänsehaut, die den ganzen Körper überströmt. Worte, die im Hals stecken blieben. Freudentränen. All das sind die Paralympics. Und die Eröffnung in Paris zum 17. Großevent im Sommer zeigte schon einmal eindrucksvoll, was für ein Fest die Athleten und Fans in den kommenden Tagen noch erwartet. Und mittendrinn waren auch 17 österreichische Sportler aus der insgesamt 23-köpfigen ÖPC-Delegation, die in dieses Spektakel eintauchten, über dem auch die französischen Militärflieger hinwegfegten und den Himmel in den Nationalfarben blau, weiß und rot färbten.
Angeführt von Badminton-Ass Henriett Koosz und Dressurreit-Routinier Pepo Puch als Fahnenträger marschierten sie über den Place de la Concorde, wo sie von rund 50.000 Fans angefeuert wurden. Und als am Ende von 170 Abordnungen die Franzosen kamen, wurde es emotional. Als „Les Champs-Elysées“ aus den Boxen schallte, die Sportler ihre große Bühne betraten und im Hintergrund der Eiffelturm leuchtete, hielt es die wenigsten auf ihren Sitzen, wurden viele (Freuden-)Tränen vergossen und ein über den Platz hallendes „Allez les Bleus“ angestimmt.
300 Millionen Menschen vor den TV-Geräten
Paris kann nicht nur laut, das zeigte die französische Hymne, bei der - klassisch intoniert - leisere Töne angeschlagen wurden. Inmitten dieser Stimmung eröffnete Präsident Emmanuel Macron die 17. Spiele um 22.37 Uhr. Mit dabei war auch Schauspiel-Legende Jacky Chan, der schon am Nachmittag als Fackelträger durch Paris unterwegs gewesen war. Die Fahne brachte übrigens der Brite John McFall, 2008 selbst Medaillengewinner und inzwischen Reserve-Astronaut, auf die Bühne. Das Paralympische Feuer wurde zum Finale der Feier um 23.34 Uhr unter dem Schein des wild funkelnden Eiffelturms entzündet.
Unter dem Motto „PARADOX - From Discord to Concorde“ lieferten die mehr als 500 Künstler und Artisten ein buntes Programm, das auch mehr als 300 Millionen Menschen vor den Fernsehgeräten begeisterte. So sprach auch der erfahrene Steirer Pepo Puch schon vor Start seiner Medaillenjagd von „einem echten Highlight meiner Karriere.“