Zumindest bis Sonntag wird der Kärntner Marco Haller den Bundesadler auf der Brust tragen. Als amtierender Staatsmeister wird der Katusha-Profi der große Gejagte im Straßenrennen am Wallersee (Salzburg) sein. Ebenfalls mit den Zeichen des Landesmeisters auf dem Trikot wird Georg Preidler am Samstag ins Rennen gehen, wenn das Zeitfahren auf dem Programm steht. „Wenn ich das wiederholen könnte, wäre es ein Traum“, sagt der Grazer, „aber die Konkurrenz ist sehr groß.“ Einen Titel im Straßenrennen hat der Steirer noch nicht und er sagt mit einem Lachen: „Dann könnte ich das Trikot immer tragen und nicht nur beim Zeitfahren.“
Neben den Fahrern aus den heimischen Topteams werden auch zahlreiche World-Tour-Athleten an den beiden Tagen an den Start gehen. Neben Preidler und Haller sind etwa auch Altmeister Bernhard Eisel, Riccardo Zoidl, Matthias Brändle, Patrick Konrad oder Stefan Denifl dabei. „Die Meisterschaft hat auch unter den Fahrern einen hohen Stellenwert“, sagt Nationalteamtrainer Franz Hartl.
„Für einen Auslandsprofi ist es immer etwas Besonderes, sich zu Hause zu präsentieren, und je mehr gute junge Fahrer nachdrücken und auch ins Ausland gehen, desto größer wird der Stellenwert des Trikots“, sagt Titelverteidiger und Supersprinter Haller, der in den vergangenen Tagen auch mit Eisel am Feinschliff gearbeitet hat.
Hartl muss bis 11. Juli eine wichtige Entscheidung treffen: Wen schickt er zu Olympia in Rio? Aktuell stehen mit Preidler, Denifl, Konrad und Brändle vier Herren auf der „Shortlist“, wobei letzterer nur geringe Chancen hat. Zwei Herren werden für das Zeitfahren (1) und das Straßenrennen (2) nominiert.