Wenn man den Auftritt von Sebastian Pock am vergangenen Wochenende beim Masters des Jugendcircuits im Sportaktivpark in Bad Waltersdorf mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es wohl dieses: souverän. Ohne einen einzigen Satzverlust gewann der Grazer das Kräftemessen der besten acht U14-Tennisspieler Österreichs. Beim 6:4, 6:2 im Finale gegen Jannik Rochus El Filali vom TC Stainz hatte Pock noch am meisten zu kämpfen. „Wir haben zuletzt bei meiner Vorhand ein bisschen was umgestellt, jetzt ist sie schneller und das hat man gleich gemerkt. Ich habe beim Masters wirklich gut gespielt und bin glücklich, dass ich das Highlight meines Jahres gewinnen konnte“, sagte der 14-Jährige. Die Belohnung: Das Nachwuchstalent des Grazer Park Clubs (GPC) ist ab sofort die Nummer eins in Österreich in seiner Altersklasse.

Aber auch international konnte Pock bereits auf sich aufmerksam machen. „Ich habe ein gutes Jahr gespielt und mich in der Europa-Rangliste von Position 1113 auf 90 nach oben gearbeitet. Für die absolute Spitze muss ich körperlich noch zulegen und konstanter werden, aber an guten Tagen kann ich mit einem Spieler, der rund um die Top 20 steht, sicher mithalten“, erklärt der Bruder von drei Schwestern, der „mangels Alternativen“ zum Tennissport gekommen ist. „Ich habe auch Fußball gespielt und andere Sportarten ausprobiert, aber ich war nur im Tennis talentiert.“

16 bis 17 Stunden pro Woche arbeitet der Schüler der HiB Liebenau nun an seinen Stärken und Schwächen, um seinen viel mit Spielwitz ausgestatteten Vorbildern Carlos Alcaraz und Alexander Bublik nachzueifern. Im kommenden Jahr soll der Übergang auf die ITF-Ebene gelingen – und den traut ihm auch sein Trainer Lukas Weinhandl zu. „Sebastian ist nicht nur technisch und mental stark, er hat auch Eigenschaften und Talente, die man nicht oder nur schwer lernen kann. Er kann sehr gut sowohl mit Siegen als auch mit Niederlagen umgehen und verliert nie den Fokus. Darüber hinaus ist er sehr bodenständig“, lobt der ehemalige Tennis-Profi seinen Schützling. Und wo liegen die Schwächen? „Beim Tennis werden oft die dynamischen und körperlichen Faktoren unterschätzt. Daran werden wir arbeiten“, sagt Weinhandl. Unterstützt wird der 36-Jährige dabei auch von Lorenz Fink, seines Zeichens Touring-Coach von Österreichs derzeitiger Nummer vier, Filip Misolic. Zusätzlich steht mit Christian Granig auch Weinhandls rechte Hand regelmäßig mit Pock auf dem Platz.

Perfekte Voraussetzungen für eine erfolgreiche Karriere also, aber welches Ziel hat sich Pock selbst gesteckt? „Ich halte nichts davon, jetzt schon einen Grand-Slam-Titel ins Visier zu nehmen oder davon auch nur zu träumen. Allein die Teilnahme an einem Major wäre ja schon etwas Herausragendes und gelingt nur wenigen Tennisspielern im Laufe ihrer Laufbahn.“