Die Patriots begannen mit einem vielversprechenden Drive, der jedoch letztlich mit einem Punt endete, da Cam Newton in Field-Goal-Reichweite einen Sack kassierte. Die Ravens marschierten dann über 96 Yards in mehr als 8 Minuten zum ersten Touchdown des Spiels - Willie Snead vollendete nach einem Pop-Pass von Lamar Jackson nach Jet-Motion mit einem 6-Yard-Touchdown.
Die Patriots hielten danach jedoch an ihrer Marschroute bei schwerem Dauerregen und heftigem Wind, dem Laufspiel, fest und benötigten nur sieben Spielzüge zum Ausgleich - Newton fand Rex Burkhead für einen 7-Yard-Touchdown-Pass nach einem Screen und angetäuschtem Jet-Sweep von Wide Receiver Damiere Byrd. Der Schlüsselspielzug des Drives war allerdings ein 20-Yard-Catch von Tight End Ryan Izzo, der die Hausherren in der Red Zone positionierte.
Anschließend hielten die Patriots die Ravens bei einem 24-Yard-Field-Goal und gingen ihrerseits durch einen sehenswerten Touchdown in Führung. Newton warf einen Lateral auf Wide Receiver Jakobi Meyers, der als Motion Man im Backfield war. Und dieser warf dann einen präzisen 24-Yard-Touchdown-Pass zu Burkhead, der auf einer Wheel Route in die Endzone ging. Sekunden vor der Pause fing schließlich Cornerback J.C. Jackson noch eine Interception von Quarterback Lamar Jackson. Die Ravens warfen somit ihrerseits eine Field-Goal-Chance weg.
Nach dem Break hielten die Patriots zunächst den Fuß auf dem Gas. Nach einem 25-Yard-Lauf von Damien Harris und einem 26-Yard-Pass auf Meyers samt Penalty gegen Marcus Peters (Late Hit) lief Newton selbst über 4 Yards in die Endzone zum zwischenzeitlichen 20:10 für New England - Kicker Nick Folk vergab den folgenden Extrapunkt.
Patriots stoppen Ravens bei 4th Down
Die Ravens wurden im folgenden Drive bei 4th Down gestoppt, nachdem Ingram einen schlechten Snap aus der Wildcat-Formation nicht unter Kontrolle brachte. Die Patriots marschierten daraufhin einmal mehr in die Red Zone, mussten sich dieses Mal jedoch selbst mit einem Field Goal aus 20 Yards begnügen.
Im Anschluss erwachten die Gäste. Nach 13 Spielzügen fand Jackson Snead für einen 18-Yard-Touchdown. Und sie bekamen den Ball auch zügig zurück, da sie die Patriots bei 3-and-out hielten. Daraus machte Baltimore aber nichts und musste seinerseits punten. Die Patriots kamen ihrerseits auch nur bedingt voran und punteten, woraufhin die Ravens wieder auf dem Vormarsch waren. Ein erneut schlechter Snap, dieses Mal an Jackson vorbei, kostete sie aber einen weiteren Drive. Die Patriots bekamen den Ball also einmal mehr per Punt zurück, nachdem im Übrigen Safety Devin McCourty eine wahrscheinliche Interception fallen gelassen hatte.
New England drehte schließlich an der Uhr und puntete den Ball zurück zu den Gästen, die von der eigenen 17 noch 1:05 Minuten auf der Uhr hatten. Zu wenig, zumal sich das Wetter nochmal verschlechterte. Am Ende war Schluss nach einem Drop von J.K. Dobbins bei 4th Down tief in der eigenen Hälfte.
Die Patriots schafften damit ihren zweiten Sieg in Serie und verkürzen auf die Bills in der AFC East. Die Ravens wiederum liegen nun drei Spiele hinter Pittsburgh in der AFC North.
New England Patriots (4-5) - Baltimore Ravens (6-3)
Ergebnis: 23:17 (0:0, 13:10, 10:7, 0:0) BOXSCORE
Patriots vs. Ravens - die wichtigsten Statistiken
- Der 24-Yard-Touchdown-Pass von Meyers auf Burkhead war das längste Touchdown-Play der Patriots in dieser Saison.
- Es war der 9. Rushing Touchdown für Cam Newton in dieser Saison. Damit ist er der erste Quarterback, der nach 8 Spielen einer Saison 9 Rushing Touchdowns erzielt hat.
- Harris durchbrach zum dritten Mal in dieser Saison die 100-Rushing-Yard-Marke in dieser Saison. Nur drei Spieler haben mehr: Derrick Henry (5), Dalvin Cook (4) und Ronald Jones (4).
- J.C. Jackson hat nun in fünf Spielen in Serie eine Interception gefangen. Das gelang sonst niemandem in den vergangenen fünf Spielzeiten in der NFL. Zudem ist er der erste Patriots-Spieler überhaupt, dem so eine Serie gelang.
- Die Ravens standen sich durch Undiszipliniertheiten immer wieder selbst im Weg. Sie kassierten 8 Penalties für 64 Yards, damit deutlich mehr als die Patriots (3 für 18 Yards).
Der Star des Spiels: Offensive Line der Patriots
Die O-Line ebnete den Weg für New England. Sie rissen immer wieder große Lücken gegen eine verletzungsbedingt geschwächte Front der Ravens und ermöglichten so das starke Laufspiel, das letztlich auf 173 Rushing Yards kam. Zudem hatte Newton zumindest über weite Teile des Spiels immer wieder genügend Zeit zum Passen.
Der Flop des Spiels: Lamar Jackson (Ravens)
Die Patriots haben es über weite Strecken geschafft, die Ravens ihrer Stärke zu berauben - dem Laufspiel. Sie liefen zwar dennoch wieder über 100 Xards, wurden jedoch zuweilen ungeduldig und setzten aufs Passspiel, was ihnen zum Verhängnis wurde. Sobald Jackson längere Pässe versuchte, wurde es ungenau. So warf er seine Interception vor der Pause und so hätte er auch noch einen weiteren Pick werfen können, wenn McCourty den Ball nicht fallen gelassen hätte. Jackson ist gut darin, mit einer Führung zu spielen, liegt er jedoch zurück, wird es schwierig. In seiner Karriere ist er nun 0-6, wenn er mit Baltimore mindestens 10 Punkte zurücklag im Spiel.
Analyse: Patriots vs. Ravens - die Taktiktafel
- Die Patriots setzten hauptsächlich aufs Laufspiel und liefen dabei vor allem durch die Mitte, also "inside the Tackles". Sie setzten dabei immer wieder auf Double Teams an den Edges unter Mithilfe von Wide Receivern und Tight Ends. Das kreierte immer wieder große Lücken für Damien Harris und Rex Burkhead. Zudem neutralisierte es die Stärke der Ravens-Defense - die Man Coverage -, weil Defensive Backs damit kaum zur Geltung kamen.
- Wenn die Patriots dann doch mal über den Pass gingen, dann hauptsächlich mit einfachen Reads, viel Pre-Snap-Motion und Play Action, sodass Newton nie viel Zeit damit verbrachte, durch längere Progressions gehen zu müssen. Seine Pässe über kurze - auch bei Screens - und mittlere Distanzen kamen auch dadurch meist präzise.
- Die Ravens wiederum setzten auf ihre üblichen Option-Spielzüge und variierten zwischen Running-Back-Läufen und Läufen von Jackson selbst. Im Passspiel setzten auch sie meist auf eher kürzere, sichere Pässe. Die Patriots wiederum gingen gegen ihre üblichen Tendenzen und spielten meist im 3-3-5-Look und in Zone Coverage, um so die Outside-Läufe besser zu verteidigen.
- Nachdem sich die Ravens defensiv zunächst eher konservativ gezeigt hatten, wurden sie ab Mitte des dritten Viertels deutlich aggressiver und schickten Blitzer als allen Richtungen los. Das setzte Newton und seiner Offense merklich zu. Das Laufspiel litt darunter, ebenso das Passspiel, für das Newton ab dann nur noch sehr wenig Zeit hatte. Er machte zwar keine Fehler, musste den Ball jedoch schneller loswerden als ihm lieb war, was den Receivern die Zeit raubte, offen zu werden.