"Natürlich hat er in den letzten Wochen seinen Teil dazu beigetragen, dass der BVB in der Defensive stabil steht und in der Bundesliga erst zwei Gegentore in sechs Partien kassiert hat", erklärte der "Kokser", der von 1995 bis 2002 für die Schwarz-Gelben gespielt hatte, im Interview mit der AZ . Er warnte aber auch: "Gegen welche wirklich großen Mannschaften hat Dortmund in dieser Saison denn bisher gespielt?"

Im Supercup vor der Saison hatte Dortmund gegen Bayern München 2:3 verloren, in der Champions League verlor der BVB gegen Lazio Rom. "Wo war die defensive Stabilität bei der 1:3-Niederlage bei Lazio Rom?", monierte Kohler. Er rechne zudem nicht mit einem DFB-Comeback von Hummels: "Natürlich ist es für den Spieler selbst schade und enttäuschend. Er ist ja nicht von sich aus zurückgetreten." Dennoch werde Nationaltrainer Joachim Löw wohl weiter auf ihn verzichten: "Diese Entscheidung eines Trainers sollte jeder respektieren und akzeptieren."

Auch bei Jerome Boateng zeigte sich Kohler skeptisch. Zwar hätte er wie Hummels zu "alter Form gefunden. Sie sind wieder in der Spur. Aber reicht das auf dem höchsten Level, wenn es in der Champions League oder bei Turnierspielen der Nationalmannschaften zur Sache geht?"

Weltklasse machte der Weltmeister von 1990 und Europameister von 1996 dagegen bei David Alaba aus: "Ich bin ein Fan von David Alaba und seiner Spielweise in der Innenverteidigung, er ist für mich ziemlich nahe dran an der Weltklasse, obwohl er es auch noch nicht so lange hat beweisen können." Der Österreicher müsse die Querelen um seine Vertragsverlängerung aber erst einmal verarbeiten.

Deutschland habe dagegen "aktuell keinen Weltklasse-Innenverteidiger, der über einen längeren Zeitraum auf höchstem Niveau spielt". Junge Talente würden seiner Meinung "nach nur wenigen guten Spielen in den Himmel gelobt".