"Bayern ist fähig, viele Tore zu schießen. Sie sind aber auch etwas müde", sieht Lehmann im straffen Terminkalender des deutschen Rekordmeisters eine Chance für den BVB: "Wenn es Dortmund gelingt, viel Ballbesitz zu verbuchen, wird es den Bayern nicht gefallen", so der ehemalige deutsche Nationaltorhüter, der betonte: "Sie werden Chancen bekommen und in einigen Abschnitten dominieren. In diesen Abschnitten müssen sie Tore erzielen."

Ob es dem BVB in dieser Saison gelingen wird, Bayern nach acht Jahren vom Thron zu stürzen? "Dortmund hat großartige Arbeit geleistet, junge Spieler zu kaufen. Um Meisterschaften zu gewinnen, muss man Talent und Kreativität mit Erfahrung und dem Wissen, wie man Spiele gewinnt, verbinden", erklärte Lehmann, der dem deutschen Rekordmeister auch in dieser Saison die besseren Chancen zurechnet.

Lehmann: "Dann hat der BVB eine Chance, Meister zu werden"

Aktuell sorgt jedoch nur das bessere Torverhältnis dafür, dass Bayern als Tabellenführer in das Aufeinandertreffen geht.

"Im vergangenen Jahr hat Dortmund zwischenzeitlich vorne gelegen und am Ende trotzdem den Titel nicht gewonnen", so der ehemalige BVB-Torhüter (1999 bis 2003), der betonte: "Bayern hat härter trainiert. Wenn Dortmund mit der Intensität Schritt hält, haben sie eine Chance, Meister zu werden. Wenn nicht, werden sie wieder Zweiter."

Eine Personalie, die gegen Bayern im Fokus stehen wird, ist Roman Bürki. Auch an ihm wird am Samstag hängen, ob der BVB den nächsten Sieg einfahren kann: "In Dortmund haben sie zwei Torhüter, aber manchmal bin ich mir nicht sicher, ob sie den richtigen aufstellen", äußerte sich Lehmann zur anhaltenden Torwartdiskussion in Dortmund: "Heutzutage scheint sich alles um das Mitspielen zu drehen, was keine gute Art ist, einen Torwart zu bewerten."

In Hinblick auf die Entwicklungen auf der Torhüterposition, die den Schlussmann inzwischen als einen zusätzlichen Feldspieler sehen, betonte Lehmann: "Natürlich muss man passen können. Manchmal sieht man fantastische Fußballer unter den Torhütern, aber dann merkt man, dass sie gut passen, aber immer die falschen Entscheidungen treffen", so das Aufsichtsratsmitglied von Hertha BSC abschließend.