In einer stets qualitativ überschaubaren Partie gingen die Cowboys mit ihrem ersten Drive in Führung. Kicker Greg Zuerlein traf nach 9 Spielzügen aus 49 Yards zum 3:0 für Dallas.
Anschließend verloren erst Cowboys-QB Ben DiNucci in seinem ersten NFL-Start und dann Carson Wentz auf der anderen Seite jeweils einen Fumble nach Sack. Danach gingen die Eagles durch einen 2-Yard-Touchdown-Pass von Wentz auf Rookie Jalen Reagor ihrerseits in Führung.
Bis zur Pause gelang es den Cowboys jedoch noch, das Spiel wieder zu drehen, da Zuerlein zwei weitere Field Goals im zweiten Viertel aus 49 und dann 59 Yards versenkte. Pausenstand: 9:7 Dallas.
In der Zwischenzeit hatte Wentz seine erste von zwei Interceptions am Abend geworfen. Er feuerte einen Deep Ball von der 34 der Cowboys in die Endzone, wo jedoch Rookie-Cornerback Trevon Diggs den Pick schaffte. Und nach der Pause versuchte es Wentz dann mit einem weiteren Deep Ball, dieses Mal von der Mittellinie - Diggs war erneut zur Stelle, fing den Ball kurz vor der eigenen Endzone und trug ihn bis zur eigenen 31 zurück.
Eagles sorgen nach der Pause für Entscheidung
In der Folge blieben die Cowboys jedoch trotzdem ohne weitere Punkte. Zuerlein versuchte sich aus 52 Yards, doch dieser Kick ging an den Uprights vorbei. Die Eagles ließen sich diese Vorlage nicht entgehen und drehten die Partie abermals mit einem 9-Yard-Touchdown-Pass von Wentz auf Travis Fulgham.
Durch die folgende Two-Point-Conversion betrug die Eagles-Führung Mitte des dritten Viertels 15:9. Die Entscheidung fiel schließlich rund fünf Minuten Schluss, als TJ Edwards bei einem Blitz durch die Mitte einen Strip-Sack gegen DiNucci schaffte und daraufhin Defensive Back Randy McLeod den Ball aus der gegnerischen Hälfte in die Endzone zum Touchdown trug.
Die Cowboys wurden im Folge-Drive einmal mehr in der eigenen Hälfte gestoppt, anstatt jedoch bei einem 4th and 17 nach einer absichtlichen Delay-of-Game-Strafe zu punten, snappten sie den Ball offenbar absichtlich durch die eigene Endzone für einen Safety.
Die Idee: Mit einem Free Kick danach den Ball ähnlich wie bei einem Onside-Kick wieder zu erobern. Der Kick war gut, doch letztlich sicherten die Eagles dann doch den Ball in der Hälfte der Cowboys.
Philadelphia Eagles (3-4-1) - Dallas Cowboys (2-6)
Ergebnis: 23:9 (7:3, 0:6, 8:0, 8:0) BOXSCORE
Ragles vs. Cowboys - die wichtigsten Statistiken
- Wentz' Interception in der ersten Hälfte war seine 10. In seiner Karriere bei einem Ball, der in die Endzone geworfen wurde. Seit seiner Ankunft 2016 hat er damit die zweitmeisten in der NFL zusammen mit Ben Roethlisberger. Nur Philip Rivers (11) hat mehr in dem Zeitraum.
- Die Cowboys hatten in diesem Spiel insgesamt 4 Takeaways (2 Fumbles, 2 Interceptions), die mit Abstand beste Ausbeute in dieser Saison. Zuvor hatten sie als Team 3 Takeaways insgesamt.
- Wie uncharakteristisch waren Wildcat-Formationen für die Cowboys? Zeke Elliott spielt seit 2016 in Dallas - in diesem Spiel nahm er erstmals überhaupt Snaps als Wildcat-QB direkt in Empfang! Gleiches gilt für Cedrick Wilson, der seit 2018 im Team ist.
Der Star des Spiels: Front Seven der Eagles
Ehrlich gesagt gab es eigentlich in diesem Spiel niemanden, den man als Star bezeichnen sollte, zu schlecht war das Gesamtniveau. Doch will man eine Gruppe herausheben, dann wohl die Front Seven der Eagles, die gegen einen unbekannten Quarterback, zahlreichen Trickspielzügen und vielen Läufen letztlich die Oberhand behielt. Am Ende standen 4 Sacks und 2 Fumbles auf dem Konto.
Der Flop des Spiels: Ben DiNucci (Cowboys)
Die Cowboys demonstrierten von Beginn an, dass das Vertrauen in den Rookie-QB klar limitiert war. Sie versuchten ihn so gut es ging zu verstecken, setzten immer wieder auf Wildcat-Formationen und anderweitige Trickspielzüge sowie viele Laufspielzüge. Als er dann doch mal passen durfte, offenbarte er klare Schwächen, was Timing und vor allem mehrere Reads anging. Er war oft zu zögerlich und kassierte so einige Sacks auch selbstverschuldet.
Analyse: Eagles vs. Cowboys - die Taktiktafel
- Die Cowboys setzten mit Rookie Ben DiNucci als Quarterback vor allem auf eher lauflastiges Play-Calling. Dabei griffen sie aber häufiger in die Trickkiste und versuchten es häufig mit Reverses und Wildcat-Formationen, wobei sowohl Running Back Zeke Elliott als auch Wide Receiver Cedrick Wilson hier als QBs fungierten. In der zweiten Hälfte kamen dann auch noch Read-Option-Spielzüge hinzu.
- Ging es dann aber doch mal über herkömmliche Laufspielzüge, wurde auch hier meist Grundlegendes versucht. Die Cowboys setzten in ihrer notdürftig zusammengewürfelten Offensive Line auf Duo-Blocks mit Zack Martin und dem Center oder Right Tackle, um so die nötigen Lücken für Elliott zu reißen. Eine ähnliche Herangehensweise sahen wir auch aufseiten der Eagles.
- Die Eagles verzichteten defensiv zumeist auf Blitzes. Ihnen war es bei Passspielzügen von DiNucci wichtiger, dass die Coverage passte und DiNucci durch seine Progressions gehen musste. Beim Strip-Sack im vierten Viertel allerdings setzten sie dann doch auf einen Cover-0-Blitz, den DiNucci falsch las und dann zu zögerlich reagierte.
- Auf der anderen Seite versuchten es die Cowboys sehr wohl mit Blitzes. Abzulesen vor allem dadurch, dass sowohl Safety Donovan Wilson als auch Linebacker Leighton Vander Esch zu Sacks kamen.