Hummels erwähnte dabei die jüngsten Rücktritte von Andre Schürrle, Benedikt Höwedes und Sandro Wagner, die ihre Karrieren in vergleichsweise jungen Jahren beendet hatten. Zu dieser Auflistung gehört auch Sebastian Deisler, der 2007 im Alter von 27 Jahren überraschend zurückgetreten war.
Für Hummels sei Deisler "eines der Jahrhunderttalente" gewesen: "Ich habe mit ihm trainiert. Das war ein Fußballer, wie ich ihn nicht oft in meinem Leben gesehen habe und der völlig aus dem Nichts, zumindest für alle Außenstehenden, seine Karriere beendet hat." Deisler stand damals beim FC Bayern unter Vertrag, Hummels schaffte gerade den Sprung zu den Profis.
Es habe ihn "damals schon berührt, weil ich ihn kannte, mit ihm trainiert und Fußball gespielt habe, weil ich ein großer Fan seiner Spielweise war", erinnert sich Hummels. "Ich fand, dass da echt ein richtig guter Spieler verlorengegangen ist. Das war ein sehr emotionales Ende für mich damals mit 17, 18".
Hummels kritisiert Zidane für Kopfstoß im WM-Finale 2006
Seit seinem Rücktritt ist es ruhig um den einstigen Ausnahmespieler geworden, der mit Depressionen zu kämpfen hatte. Ein gutes Zeichen für Hummels. "Man weiß überhaupt nichts von ihm und ich will auch gar nichts wissen. Ich will, dass er seine Ruhe hat, sein Leben führt, dass so einer auch seine Ruhe kriegt und das akzeptiert ist."
Der "kontroverseste Abgang jemals" sei für den 32-Jährigen der von Zinedine Zidane gewesen, "der einfach mit dem Kopfstoß im WM-Finale seine Karriere beendet hat". Ein Abgang, der für den Innenverteidiger "immer in Erinnerung bleiben wird und in meinen Augen ganz klar negativ behaftet ist". Denn "die anderen 22 ( aus Frankreichs Kader, Anm. d. Red. ) wären echt gerne Weltmeister geworden", meinte er.
Weiter malte er ein theoretisches Szenario auf: "Wenn ich nächstes Jahr im Finale spiele und der Schmelle ( Marcel Schmelzer, Anm. d. Red. ) beendet mit einem Kopfstoß seine Karriere, bekommt Rot und wir verlieren das Finale, dann bin ich sauer auf Schmelle."