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Als Axel Witsel vor gut sechseinhalb Jahren als Spieler der Gastmannschaft aus St. Petersburg im Signal Iduna Park war, stand beim BVB noch Roman Weidenfeller im Tor. Robert Lewandowski agierte in der Sturmmitte, flankiert von Kevin Großkreutz und Pierre-Emerick Aubameyang, die Kapitänsbinde trug Sebastian Kehl.

Kurzum: Es ist lange her. Und klar: Für Witsel, der seinerzeit mit St. Petersburg zwar 2:1 in Dortmund gewann, aufgrund des 2:4 im Achtelfinal-Hinspiel aber aus der Champions League ausschied, wird es ein ganz besonderes Spiel, wenn es für den BVB am zweiten Spieltag der Gruppenphase am Mittwochabend (21 Uhr im LIVE-TICKER ) gegen Zenit geht.

Viereinhalb Jahre hat Witsel beim russischen Top-Klub verbracht, nach seinem Heimatverein Standard Lüttich die bis dato längste Zeit seiner Karriere. Es erstaunte einigermaßen, als der damals 23-jährige Belgier Anfang September 2012 den Weg zu Zenit wählte.

Witsel: "Ich hätte auch zu Real wechseln können"

Denn Witsel war seinerzeit einer der spannendsten jungen, zentralen Mittelfeldspieler Europas. Ein Jahr bei Benfica schien das perfekte Sprungbrett gewesen zu sein, um nun bei einem der ganz Großen des Kontinents anzuheuern. Technik, Übersicht, Zweikampfhärte, die Erfahrung aus bereits 30 Länderspielen für Belgien - Witsel war in aller Munde und dementsprechend gefragt.

"Ich hätte auch zu Real Madrid wechseln können, als Jose Mourinho dort war", verriet Witsel 2019 im Interview mit SPOX und DAZN . Bei Benfica hatte er sich in der Saison zuvor ins Schaufenster gespielt, war als Achter einer der Schlüsselspieler der Portugiesen, die in der CL-Gruppenphase Manchester United hinter sich ließen und erst im Viertelfinale knapp am späteren Sieger Chelsea scheiterten.

Bei Real suchten sie damals noch einen Spielertypen wie Witsel, der sich im Mittelfeldzentrum perfekt mit Sami Khedira ergänzen und mehr Dynamik versprechen würde als Xabi Alonso. Statt des heutigen BVB-Stars holten die Königlichen letztlich aber einen Mann von Tottenham: "Dann hat Real Luka Modric verpflichtet, deswegen hat ein Transfer nach Madrid für mich keinen Sinn mehr ergeben", erklärt Witsel.

Witsels hohe Ablöse sorgt für Kritik: "Er ist nicht Iniesta"

Kurz vor dem Ende der Transferperiode kam dann Zenit auf ihn zu, gute Gespräche mit den Verantwortlichen, die beeindruckende Stadt und sicherlich auch das nötige Kleingeld auf dem Gehaltszettel überzeugten Witsel vom Wechsel nach Russland. Statt bei Real um Champions-League-Titel zu spielen, setzte er seine verheißungsvolle Karriere also in einer Liga fort, die nicht zum höchsten Level in Europa zählt.

40 Millionen Euro hatte Zenit an Benfica überwiesen, Witsel war damit bis zum Wechsel von Joao Felix zu Atletico Madrid im Sommer 2019 der teuerste Abgang in der Vereinsgeschichte des portugiesischen Rekordmeisters. Auch wegen der teuren Ablöse verlief der Start bei Zenit für ihn keineswegs reibungslos.

"Wir hatten Igor Denisov in der Mannschaft, der Nationalspieler Russlands war und von Anfang an ein Problem mit uns hatte", erzählt Witsel. "In der Zeitung sagte er Sachen wie: 'Witsel ist nicht Iniesta, wieso haben wir ihn für 40 Millionen Euro geholt?' Das war nicht fair."

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Axel Witsel: Erstes Jahr bei Zenit war "nicht einfach"

Hinzu kam die Umstellung von Portugal auf Russland, die nicht leichtfiel: "In Lissabon ist fast immer schönes Wetter, dort waren wir schnell am Strand. In Russland ist es kälter und die Menschen sind zurückhaltender, wenn sie dich nicht kennen. Es ist eine andere Mentalität, an die ich mich erst gewöhnen musste."

Das erste Jahr in St. Petersburg sei "nicht einfach" gewesen, betont Witsel. Dennoch blieb er viereinhalb Jahre, wurde 2015 russischer Meister und kam mit Zenit immerhin zweimal ins Achtelfinale der Champions League. Dass es sein Ex-Klub dieses Jahr wieder bis dorthin schafft, will Witsel natürlich verhindern.

Axel Witsels Statistiken bei Zenit St. Petersburg

Spiele Tore Assists Platzverweise 180 22 14 2