"Wir haben in unserer Mannschaft nicht so viele Spieler, die für Tiki-Taka und das technisch hochwertige Kurzpassspiel gemacht sind", erklärte Müller im Gespräch mit DAZN .
Stattdessen verfüge der Champions-League-Sieger über "Spieler, die viel Dynamik haben, reaktionsschnell sind und ein gutes Gespür für schnelles Umschalten haben. Die Stärken unseres Spiels spiegeln sich in den überfallartigen Momenten wider". Im vergangenen Jahr habe man "ein gutes Gespür füreinander entwickelt. Wir arbeiten miteinander, die Eingespieltheit macht uns stark".
Dies mache es für die Neuzugänge auch deutlich einfacher, in die Mannschaft integriert zu werden und "sich in ein System einzufinden, in dem alle anderen wissen, wie es läuft". Zwar arbeite das Trainerteam positionsspezifisch Profile heraus, "in den Schlüsselsituation" gebe es allerdings "nicht so viele Optionen, der Plan ist klar".
Kurz vor Schluss des Transferfensters hatte der FC Bayern mit den Verpflichtungen von Marc Roca, Bouna Sarr, Eric Maxim Choupo-Moting und der Rückkehr von Douglas Costa den Kader in der Breite bedeutend verstärkt.
Müller lobt Bayern-Transfers: "Super Typen dazubekommen"
Deshalb hält Müller nichts davon, aufgrund der vielen englischen Wochen mit einer geringeren Intensität in die Spiele zu gehen. "Die Diskussion wurde vor allem vor dem letzten Transfertag geführt und da haben wir nochmal gut zugeschlagen. Wir haben super Typen dazubekommen und fühlen uns gut aufgestellt."
Zudem sehe er die Gefahr, dass sich der FC Bayern durch eine Anpassung der Spielweise seiner Stärke berauben wurde: "Wenn wir unsere Statik im Spiel verändern würden, wüssten wir nicht, wo wir rauskommen. Wir sind diese Leidenschaft und Intensität gewohnt. Deshalb ist der richtige Weg, dass wir weiter unser Ding durchziehen mit frühem Druck und Pressing." Trotzdem gebe es auch beim FCB "Umschaltmomente, die uns gefährlich machen und die für einfache Tore sorgen".
Müller über Lewandowski: "Freut sich fast über einen Assist"
Aus einer Mannschaft, die zuletzt gegen Atletico Madrid und Eintracht Frankfurt überzeugende Siege einfuhr und in der Bundesliga nur einen Punkt hinter Tabellenführer Leipzig steht, ragt Robert Lewandowski wieder einmal heraus.
Mit zehn Toren an den ersten fünf Spieltagen stellte er einen Bundesliga-Rekord auf. "Er hat immer seine Tore und Qualität eingebracht, aber was seit einem Jahr abläuft, ist schon besonders", sagte Müller über den Polen.
Besonders eine Eigenschaft habe Lewandowski neu für sich entdeckt: "Ganz lange wollte er sehr viele Tore machen, jetzt will er Tore machen, um Spiele zu gewinnen mit der Mannschaft. Diesen Schritt kann man nicht hoch genug loben. Mittlerweile kann er sich über einen Assist fast auch freuen. Er bringt sich viel in unser Spiel ein, vielleicht besser als vorher." Spieler wie Müller bräuchten "eine ganze Karriere, um einen Hattrick zu erzielen, er macht das im Vorbeigehen".