Moukokos Statement vom Sonntag im Wortlaut:

"Liebe Fußballfans! Ich bedanke mich für eure ganzen netten Worte und Kommentare. An diesem Punkt möchte ich sagen, dass es keinen Platz für Rassismus im Fußball und auch auf menschlicher Ebene geben sollte! Das hat auch gar nichts mit Schalke zu tun, denn das sind keine Fußballfans, sondern Menschen, die Hass verbreiten wollen. Ein Derby ist immer emotional für Spieler und Fans, aber am Ende sollte der Sport uns verbinden und Spaß machen und keine Grenzen zwischen uns setzen.

Wir sind zwar Gegner auf dem Platz, aber in der Sache sind wir vereint, vergesst nicht, dass wir alle die Liebe zum Fußball teilen. Gott hat uns alle schön gemacht, wir sind alle besonders, denn egal, ob arm, reich, schwarz, weiß, am Ende des Tages bluten wir alle gleich. Jeder, der was anderes sagt, ist einfach neidisch und Neid ist bekanntlich die höchste Form der Anerkennung. Lasst euch von niemandem davon abbringen, das zu tun, was ihr liebt.

Ich stehe weiterhin mit einem Lachen auf dem Platz, ich mache weiterhin mein Ding, das ist meine Leidenschaft, das ist, was mir Spaß macht, egal, was jemand sagt, das macht mich nur stärker. Ihr könnt mich hassen und beleidigen, aber ihr werdet mich niemals unterkriegen, denn was ich liebe, werde ich immer tun, und das ist Fußball spielen und Tore schießen. Wir sagen NEIN zu Rassismus, es gibt genug Hass in der Welt, lasst uns zusammenhalten. Black lives matter!"

Fall Moukoko: Schalke-Boss Schneider entschuldigt sich bei Watzke

Nach den widerlichen Beleidigungen im U19-Revierderby bekam Youssoufa Moukoko Zuspruch aus höchsten Kreisen - sogar aus der Nationalmannschaft. Antonio Rüdiger, der 2014er-Weltmeister Jerome Boateng und auch Moukokos künftiger Mitspieler Erling Haaland von Borussia Dortmund gehörten zu den Stars, die dem 15-Jährigen via Social Media Mut machten, sich von Hass und Rassismus nicht kleinkriegen zu lassen.

Die 300 Eintrittskarten am Sonntag waren personalisiert, die alarmierten Schalker hoffen, die Krakeeler dadurch besser ausfindig machen und bestrafen zu können. In Kontakt mit dem BVB stehen die Königsblauen bereits: "Sportvorstand Jochen Schneider hat sich bei mir entschuldigt. Das war sehr anständig", sagte der Dortmunder Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dem SID am Montag: "Schalke wird das weiter verfolgen. Ich habe die Entschuldigung angenommen."

Schneider war stinksauer. "Es ist langsam nicht mehr in Worte zu fassen, was sich manche Menschen erlauben", sagte er bei Sky am Rande des Spiels gegen Union Berlin (1:1) und kündigte an, Maßnahmen zu ergreifen. Der DFB-Kontrollausschuss wird ebenfalls ermitteln.

DFB-Vize Günter Distelrath nannte die Beleidigungen "unerträglich und absolut inakzeptabel". Er würde es "begrüßen, wenn auch die unabhängige Sportgerichtsbarkeit hier ein klares Zeichen setzt", betonte der Präsident des Niedersächsischen und des Norddeutschen Fußballverbandes, der beim DFB unter anderem für den Bereich Anti-Diskriminierung verantwortlich zeichnet.

Youssoufa Moukoko: Bundesliga-Debüt schon im November?

Moukoko steht trotz seiner erst 15 Jahre im Bundesliga-Kader von Trainer Lucien Favre. Für das Oberhaus ist er erst nach seinem 16. Geburtstag am 20. November spielberechtigt. Dann könnte der Junioren-Nationalspieler sogar in der Champions League eingesetzt werden.

Am Samstag hatte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke das BVB-Juwel im ZDF-Sportstudio gelobt: "Von ihm halte ich sehr viel. Er ist ein toller Junge, sehr geerdet. Wir sollten ihn aber nicht mit Erwartungen überfrachten. Aber er ist ein geiler Zocker."