Zusätzlich zählte der ehemalige Kapitän des DFB-Teams die Defizite beim DFB-Team auf. "Die defensiven Außenbahnen, die Innenverteidiger plus der Mittelstürmer sind Problemstellen, die wir in Zukunft beheben müssen", sagte er.

Für Schweinsteiger verfügt der von Bundestrainer Jogi Löw nominierte Kader aktuell mit Niklas Süle nur über einen Innenverteidiger mit Weltklasse-Format. Der 36-Jährige räumte jedoch ein: "Auch Robin Koch hat viel Potenzial, Emre Can gefällt mir auch auf dieser Position."

Schweinsteiger hatte in seiner Funktion als TV-Experte nach dem 3:3 im Länderspiel gegen die Schweiz einen "Wortführer" in der Abwehrkette gefordert. "Man braucht Spieler in der Abwehr, die dirigieren. Da fehlt mir einer, der das Heft in die Hand nimmt", sagte der 36-Jährige in der ARD .

Gegenüber dem kicker forderte er zudem mehr Kreativität der Defensivspieler. "Mir ist egal, ob wir mit Dreier-, Vierer- oder Fünferkette spielen; die Spieler am Ball müssen aktiv und kreativ sein. Da muss sich die Nationalelf verbessern, das ist der wichtigste Punkt", sagte Schweini.

DFB-Team: Schweinsteiger betont gutes Verhältnis zu Löw

Die schwindende Attraktivität des Nationalteams müsse man laut dem ehemaligen Kapitän mit offensiverem Fußball begegnen. "Die Zuschauer wollen Tore sehen. Und gegen einen so ersatzgeschwächten Gegner wie die Ukraine, die mit einer halben B-Mannschaft antrat, muss man nicht unbedingt fünf Verteidiger stellen."

Damit erneuerte er seine Kritik an Löw, zu dem er aber weiterhin ein gutes Verhältnis pflegt, wie er betonte. "Wenn ich taktische Dinge anspreche, verstehe ich das als sachlichen Austausch. Und wenn die deutsche Nationalelf in der Nations League sechsmal nicht gewinnt, kann auch der Bundestrainer nicht sagen, dass alles super läuft", sagte Schweinsteiger.

Schweinsteiger: Götze-Entscheidung ist richtig

Darüber hinaus sieht Schweinsteiger die Entscheidung von Mario Götze für einen Wechsel zu PSV Eindhoven als richtig. "Es ist schade, dass er im besten Alter ein paar Schritte zurück gemacht hat. [...] Ich hoffe, ihm gelingt ein Neustart", sagte Schweini.

Götze sei mit dem Verlauf seiner Karriere "sicher auch nicht absolut glücklich". Der Vertrag des 28-Jährigen war bei Borussia Dortmund im Sommer ausgelaufen. Im Oktober unterschrieb er bei PSV Eindhoben. Bei seinem Debüt in der Eredivisie traf er gleich beim 3:0-Sieg über PEC Zwolle ( die Highlights im Video ).