Die 49ers legten los mit einem dominanten Drive in der Offense. In nur sechs Spielzügen überquerten sie 76 Yards für einen 6-Yard-Touchdown-Pass von Jimmy Garoppolo auf Wide Receiver Deebo Samuel. Das Top-Play des Drives war dabei ein 35-Yard-Catch-and-Ran von Samuel bis zur 36 der Rams.

Nach ein paar erfolglosen Drives auf beiden Seiten eröffneten die Hausherren dann das zweite Viertel mit einem 44-Yard-Touchdown-Catch von Tight End George Kittle, bei dem Garoppolo gegen einen aggressiven Blitz die Oberhand behielt. Die Rams antworteten mit einem mehr als fünfminütigen Drive samt 10-Yard-Touchdown-Catch von Robert Woods, doch auch darauf hatten die Niners eine klare Antwort: Ein siebenminütiger Drive samt Touchdown-Catch von Rookie Brandon Aiyuk - sein erster NFL-Touchdown-Catch.

Pausenstand 21:6. Danach dauerte es etwas, eh die Rams zu einem Field Goal kamen. Vielmehr gelang ihnen jedoch anschließend zunächst nicht mehr. Sie erreichten zwar die Red Zone, doch von der 2-Yard-Linie und einem 4th Down warf QB Jared Goff schließlich eine Interception in die Endzone zu Jason Verrett Ende des dritten Viertels.

Die Niners erhöhten Mitte des vierten Viertels noch mit einem Field Goal über 49 Yards, woraufhin es die Gäste nochmal spannend machten: Goff feuerte einen 39-Yard-Touchdown-Pass in die Endzone zu Josh Reynolds und verkürzten auf 16:24. Doch den Niners gelang es schließlich, die Uhr herunter zu spielen.

San Francisco 49ers (3-3) - Los Angeles Rams (4-3)

Ergebnis: 24:16 (7:0, 14:6, 0:3, 3:7) BOXSCORE

49ers vs. Rams - die wichtigsten Statistiken

  • Die Offense der Niners ist im Passspiel stark auf Yards nach dem Catch ausgerichtet. Beim Touchdown von Kittle (44 Yards) wurde dies deutlich: Garoppolo warf den Ball über 11 Air Yards, Kittle besorgte dann die restlichen 33 Yards nach dem Catch selbst.
  • Noch deutlicher wurde es indes beim Opening Drive der Niners über 76 Yards. 88 Yards waren dabei nach dem Catch. Wie das ging? Im Schnitt warf Garoppolo hier für Minus-4,9 Air Yards, da alle seine vier Targets hinter der Line of Scrimmage bei Receivern ankamen.
  • Kaum Druck: Keiner der beiden Quarterbacks musste einen Sack einstecken. Zudem gelangen beiden Defenses zusammen nur 5 Quarterback-Hits.

Der Star des Spiels: Jimmy Garoppolo (49ers)

Nach seinem ganz schwachen Auftritt in der Vorwoche lieferte Jimmy G eine blitzsaubere Leistung in der Primetime ab. Er machte bis auf ein paar ungenaue Pässe, an die vor allem kein Gegner herankommen konnte, keine Fehler und warf für 3 Touchdowns. Er führte sein Team zudem mit 12,6 Expected Points Added (0,36 EPA/Play) an. Ebenfalls stark spielte George Kittle auf (7 REC, 109 YDS, TD, 0,93 EPA/Play).

Der Flop des Spiels: Jared Goff (Rams)

Man könnte hier auch die schwache Defensiv-Leistung, gerade in Sachen Pass Rush erwähnen, doch das lag auch daran, dass die O-Lines sehr gut aufspielten, was im Übrigen für beide Teams galt. Und so bleiben wir beim Quarterback und irgendwo auch beim Play-Caller hängen. Sean McVay zeigte kaum Außergewöhnliches und sein Schützling Goff glänzte auf dem Platz auch nicht mit großartigen Plays, die den Unterschied gemacht hätten. Im direkten Vergleich mit Garoppolo geht er hier klar als Verlierer hervor. Daran änderte auch sein finaler Touchdown-Drive im Spiel wenig.

Analyse: 49ers vs. Rams - die Taktiktafel

  • Beide Teams haben essenziell das gemacht, was sie immer machen und warteten nicht etwa mit taktischen Besonderheiten auf. Die Niners variierten je nach Situation zwischen 11- und 21-Personnel und nutzten häufig Jet-Motion, um die Defense zu beschäftigen. Die Rams wiederum warteten wie üblich in 11- und 12-Personnel auf und versuchten es häufig mit Play Action.
  • Beim Touchdown von Kittle im zweiten Viertel sahen sich die Niners einem 4th Down gegenüber und spielten an der 44 der Rams aus. Die Rams wiederum entschlossen sich für 0-Coverage, sie blitzten also mit allem, was sie haben und hatten daher keine Deep Safetys mehr. Kittle kam an seinem direkten Gegenspieler schon vor dem Catch vorbei und hatte dann auf einer In-Route freie Bahn zur Endzone.
  • Beim Touchdown von Aiyuk wiederum stellten sich die Niners in einer Bunch-Formation rechts der O-Line auf. Der Schlüssel hierbei war, dass Kendrick Bourne im Slot die Route mit Aiyuk kreuzte - Aiyuk ging nach innen, Bourne nach außen. Und Bourne zog damit gleich zwei Verteidiger mit sich, sodass Aiyuk in der Endzone offen stand.