Das erklärte Greg Clarke, Vorsitzender des englischen Fußballverbandes FA. Die Pläne von "Big Picture", die am Sonntag öffentlich geworden waren, hatten bei Fans und Verantwortlichen anderer Klubs für große Kritik gesorgt. Sogar Premierminister Boris Johnson hatte sich gegen die Pläne ausgesprochen , die den "Big 6", also den beiden Klubs aus Manchester, dem FC Liverpool, Arsenal, Chelsea und den Tottenham Hotspur ein größeres Mitspracherecht garantiert hätten.

Im späten Frühjahr hätten die Klubs ihren Plan Clarke vorgestellt, schrieb dieser an den FA-Vorstand. "Das Hauptziel dieser Diskussion war die Konzentration von Macht und Reichtum in den Händen einiger weniger Klubs, mit der Drohung einer abgespaltenen Liga." Er habe sich daraufhin aus der Diskussion zurückgezogen und vorgeschlagen, alle Premier-League-Klubs und den Liga-Vorstand mit einzubeziehen.

Die Besitzer von Manchester United und dem FC Liverpool hatten die Pläne mit EFL-Boss Rick Parry ausgearbeitet. In der EFL sind die Ligen zwei bis vier zusammengeschlossen. Dort ist man gespalten, was die Vorschläge angeht, die eine Finanzspritze von 100 Millionen Pfund für die FA enthalten. "Wenn ich ganz ehrlich bin: Traue ich den großen Sechs über den Weg? Nein, das tue ich nicht", sagte Peter Ridsdale vom Zweitligisten Preston North End. "Ich denke nicht, dass sie an die Pyramide glauben. Manche von ihnen wollen wohl lieber ein Franchise-System wie in den USA."

Aber auch er sieht angesichts der finanziellen Probleme der kleineren Klubs und der Corona-Pandemie die Vorteile des Projekts: So soll die EFL zu 25 Prozent an den TV-Einnahmen der Premier League beteiligt werden, dazu gibt es eine Soforthile von 275 Millionen Euro. "Das wäre eine einzigartige Gelegenheit, die EFL langfristig zu schützen, jetzt wo uns kurzfristig Gefahr droht."

Am Mittwochabend treffen sich Vertreter aller 20 Premier-League-Klubs in einer virtuellen Konferenz. Dabei wird wohl auch über den Vorschlag beraten werden. Die Fans der großen Klubs haben sich bereits gegen das Projekt ausgesprochen: "Wir sind dagegen, die Macht in die Hände sechs milliardenschwerer Besitzer zu legen", erklärten Fangruppen der Big Six in einem gemeinsamen Statement. "Dieser Teil des Vorschlags muss unverzüglich fallengelassen werden, wenn die übrigen Elemente überdacht werden sollen."