"Joachim Löw hatte immer einen Plan, der mit Ausnahme der WM 2018 auch immer aufging. Diejenigen, die den Bundestrainer kritisieren, wenn es schlecht läuft, sind die Ersten, die ihm auf die Schulter klopfen, wenn es gut läuft", sagt Bein im Gespräch mit SPOX und Goal .

Der frühere Profi von Eintracht Frankfurt und dem HSV wünscht sich mehr "Geduld" und "Ruhe" in einer Phase, "in der Länderspiele nun einmal nicht an erster Stelle stehen".

"Ich möchte auch attraktiveren Fußball und klare Siege sehen, keine Frage. Aber wen interessiert denn, ob wir bei der Nations League Erster, Zweiter oder Dritter werden? Jetzt ist es an der Zeit, verschiedene Spieler und Systeme auszuprobieren, nicht zu brillieren", sagt Bein.

Der 17-fache Nationalspieler sieht "eine Mannschaft mit Potenzial, das es nicht zwingend jetzt, sondern im nächsten Sommer auszuschöpfen gilt". Gerade junge Spieler wie Kai Havertz (21), einer der Torschützen beim 3:3 gegen die Schweiz, seien "hervorragend veranlagt".

"Solche Spieler werden sich mit mehr Trainingseinheiten und Spielen auf internationalem Top-Niveau bis zur EM auch noch einmal weiterentwickeln", ist sich Bein sicher.

Bein versteht Ausbootung von Hummels und Boateng nicht

Sein einziger Kritikpunkt: "Ich habe wenig Verständnis dafür, dass Spieler eingeladen werden, die bei ihren Vereinen keine Rolle spielen. Da mache ich mir auch meine Gedanken."

Gerade in der Innenverteidigung hätte Bein lieber noch "einen Spieler mit einer besseren Spieleröffnung".

Gleichwohl müsse man akzeptieren, dass Löw nicht mehr auf Akteure im fortgeschrittenen Alter wie Mats Hummels (31) oder Jerome Boateng (32) zurückgreifen wolle. "Auch wenn ich der Meinung bin, dass beide noch für dieses Team geeignet wären", sagt Bein und verweist auf einen Spruch seines ehemaligen Trainers Franz Beckenbauer: "Es gibt nicht jung oder alt, sondern gut oder schlecht."