"Messi hat die Titel geholt, nicht Guardiola. Ohne Messi funktionierte dieses System nirgends mehr so erfolgreich für Guardiola. Ansonsten hätte er die Königsklasse ja auch mit dem FC Bayern oder Manchester City längst gewonnen", sagte Magath.
Für den 67-Jährigen war das Tiki-Taka eine "Fehlentwicklung im Fußball". Weiter führte er aus: "Tiki-Taka funktioniert nur dann, wenn du Spieler hast, die ganzheitlich dem Gegner technisch überlegen sind. Für den Zuschauer ist das Ballhalten, wie ich es nenne, nur langweilig und hat ein Spitzenteam eigentlich nicht nötig."
Beim FC Barcelona hätte dies "allein wegen eines Lionel Messi, der auch aus dem Nichts ein Spiel entscheidet", funktioniert. Darüber hinaus sieht er auch ein Problem in der Herangehensweise seitens Guardiola vor den K.o.-Spielen in der Champions League: "Meiner Meinung nach verliert sich Guardiola generell zu oft darin, ein Spiel im Vorfeld gewinnen zu wollen. Die Taktik zu überhöhen, endet oft in Fehlentscheidungen, die den Erfolg verhindern."
Guardiolas letzte Triumph in der Königsklasse datiert aus dem Jahr 2010. In der vergangenen Saison scheiterte er mit Manchester City beim Final-8-Turnier in Lissabon im Viertelfinale an Olympique Lyon.
Magath: Tuchel hat keinen großen Einfluss bei PSG
Im Gegensatz zu Pep erreichte Thomas Tuchel mit PSG das Champions-League-Finale. Für Magath hat der Ex-BVB-Coach aber keinen großen Einfluss auf die Mannschaft.
"Ich befürchte generell, dass bei Paris Saint-Germain nicht der Trainer in letzter Instanz entscheidet. [...] Derjenige der vor dieser Gruppe an Stars steht, hat glaube ich nicht so viel Einfluss auf das, was innerhalb dieser Mannschaft passiert. Das macht die Gruppe unter sich", sagte er.
Das Gegenteil ist bei Jürgen Klopp beim FC Liverpool der Fall. "Jürgen Klopp hat das System vor allem dank seiner Personalentscheidungen zum Erfolg geführt, nicht aufgrund der Taktik", erklärte Magath.
Dabei räumte der ehemalige Trainer des FC Bayern München aber ein: "Wenn der FC Liverpool nicht in die Porto-Kasse gegriffen hätte und einen Torwart Alisson für 60 Millionen und einen Verteidiger Virgil van Dijk für 85 Millionen Euro gekauft hätte, wäre auch dieses System wahrscheinlich nicht erfolgreich gewesen. Früher hätte ich das als Konterspiel bezeichnet, heute nennt man das 'Gegenpressing'."