Laut Marketing-Chef Jobst stehe der Klub langfristig vor "einer Gabelung, an der es zwei Wege für uns gibt", sagte der 47-Jährige im Interview mit dem kicker.
"Entweder wir verabschieden uns von unseren langfristigen sportlichen Zielen - dann können wir weitermachen wie bisher. Oder aber wir wollen auch in Zukunft ein ambitionierter Verein sein, dann müssen wir uns mit einer Strukturveränderung beschäftigen", erklärte der Sportökonom.
Um sich Investoren öffnen zu können, ist die Ausgliederung der Profiabteilung bei den finanziell erheblich angeschlagenen Schalkern seit Jahren immer mal wieder Thema. Besonders durch die Corona-Krise keimten Diskussionen darüber, ob die Vorzüge eines eingetragenen Vereins mit Blick auf Profifußball noch ausreichend sind, auf. Bei einer Vielzahl der 160.000 Mitglieder war der Klub mit diesem Thema auf Widerstand gestoßen. Für Jobst sei das jedoch nicht die Mehrheit der Schalke-Fans.
"Lautstärke ist nicht immer repräsentativ", erklärte er. Er nehme wahr, dass eine Mehrzahl der Mitglieder bereit sei, "darüber zu diskutieren. Die Corona-Pandemie hat diese Bereitschaft nach meinem Gefühl zusätzlich erhöht."
Schalke 04: Ausgliederung wie beim FC Bayern "passt einfach nicht"
Derzeit werde daher an einem Konzept gearbeitet, "um dem FC Schalke 04 eine Struktur zu geben, die zum einen zu 104 Prozent zu unserem Verein passt, es uns zum anderen aber ermöglicht, langfristig wieder höhere Ziele in Angriff zu nehmen".
In diesem Prozess sollen auch die Schalker Anhänger involviert werden. "Sobald wir die Vorarbeiten abgeschlossen haben, werden wir unsere Fans und Mitglieder einbinden, das Für und Wider gemeinsam abwägen und uns in aller Ruhe detailliert austauschen", betonte Jobst.
Eine klassische Ausgliederung, wie sie beim FC Bayern München in Form einer AG-Umwandlung abgelaufen ist, werde es auf Schalke nicht geben, kündigte Jobst an, "weil es einfach nicht zu Schalke 04 passt".