"Es ist überragend, einfach super. Es ist eine großartige Zeit für mich. Auch wenn ich es liebe, Tore zu schießen, ist für mich das Wichtigste, meinem Team zu helfen", sagte der Kapitän der polnischen Nationalmannschaft überglücklich. Dass er dies "in der Ronaldo-Messi-Ära geschafft habe", mache ihn "extrem stolz", ergänzte er im kicker .

Der Toptorjäger entschied die Wahl der Europäischen Fußball-Union (UEFA) sehr deutlich mit 477 Stimmen vor Kevin De Bruyne von Manchester City (90) und seinem Münchner Teamkollegen Manuel Neuer (66) für sich.

Überhaupt war "Quintuple"-Sieger Bayern München auch bei den Ehrungen der UEFA am Rande der Champions-League-Auslosung der große Abräumer, Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge sprach stolz von einem "historischen Abend für den FC Bayern": Hansi Flick wurde als Europas Trainer des Jahres ausgezeichnet.

Trainer des Jahres: Auch Hansi Flick räumt ab

"Es ist eine große Ehre. Die Saison war sensationell. Für uns alle ist ein Riesentraum in Erfüllung gegangen. Wir haben es richtig gut gemacht", sagte Flick.

Flick habe mit seinem Trainerteam "in Rekordzeit und unter erschwerten Bedingungen eine makellose, spektakuläre Arbeit", lobte Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Das sei "die Anerkennung, die er verdient".

Neuer wurde zudem zum besten Torwart der Königsklasse, Joshua Kimmich zum besten Abwehrspieler und Lewandowski logischerweise auch noch zum besten Angreifer der Saison gekürt. "Wir haben eine besondere Mannschaft und einen besonderen Spirit", betonte Neuer. Der FC Bayern erlebe gerade, so Rummenigge, "außergewöhnliche Zeiten, die ihresgleichen suchen".

Stürmerstar Lewandowski war in der Triple-Saison der Bayern in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League erfolgreichster Torjäger und ist bereits Deutschlands Fußballer des Jahres. In 47 Pflichtspielen erzielte er 55 Treffer.

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Robert Lewandowski: Karriereende beim FC Bayern eine Option

"Er hat Maßstäbe gesetzt", betonte Flick. "Er zählt zu den wichtigsten Spielern der Vereinsgeschichte", ergänzte Präsident Herbert Hainer. Lewandowski folgt auf Liverpools Abwehrchef Virgil van Dijk (Niederlande), der die Trophäe im Vorjahr gewonnen hatte.

Flick sieht "aktuell keinen Spieler, der es mehr verdient hätte, auch zum Weltfußballer gewählt zu werden". Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hatte zuletzt ebenfalls Lobbyarbeit für "Adonis" Lewandowski betrieben. "Robert hat die Saison seines Lebens gespielt", sagte er. Für DFL-Chef Christian Seifert ist Lewandowski "längst ein Gesicht der Bundesliga" und "einer der besten Spieler in ihrer Geschichte".

Er fühle sich besser als mit 26, sagte Lewandowski zuletzt dem kicker . Kann er dann sogar noch zehn Jahre spielen? "Zehn Jahre? Vielleicht acht." Der aktuelle Vertrag bis 2023 sei auf jeden Fall "nicht mein letzter. Ich will noch länger spielen. Und ich will noch mehr erreichen, meine Kollegen in München denken genauso", betonte der 32-Jährige.

Ein Karriereende bei den Bayern sei dabei "eine Option, klar", so Lewandowski: "Aber ich habe noch so viele Jahre vor mir, ich denke nicht an das Ende meiner Karriere."

Europas Fußballer des Jahres seit 2000

Jahr Sieger Land Verein 2000 Luis Figo Portugal FC BarcelonaReal Madrid 2001 Michael Owen England FC Liverpool 2002 Ronaldo Brasilien Inter MailandReal Madrid 2003 Pavel Nedved Tschechien Juventus 2004 Andrij Schewtschenko Ukraine AC Mailand 2005 Ronaldinho Brasilien FC Barcelona 2006 Fabio Cannavaro Italien JuventusReal Madrid 2007 Kaka Brasilien AC Mailand 2008 Cristiano Ronaldo Portugal Manchester United 2009 Lionel Messi Argentinien FC Barcelona 2010 Lionel Messi Argentinien FC Barcelona 2011 Lionel Messi Argentinien FC Barcelona 2012 Andres Iniesta Spanien FC Barcelona 2013 Franck Ribery Frankreich FC Bayern München 2014 Cristiano Ronaldo Portugal Real Madrid 2015 Lionel Messi Argentinien FC Barcelona 2016 Cristiano Ronaldo Portugal Real Madrid 2017 Cristiano Ronaldo Portugal Real Madrid 2018 Luka Modric Kroatien Real Madrid 2019 Virgil van Dijk Niederlande FC Liverpool 2020 Robert Lewandowski Polen FC Bayern München