"Ich habe mich eigentlich als Trainer verabschiedet und gesagt, dass ich im deutschen Fußball nichts mehr mache", sagte Neururer am Montag gegenüber Sport1 und berichtete im gleichen Atemzug von zwei Ausnahmen, die seine Entscheidung ändern würden: "Nämlich Schalke 04, weil ich nicht nur Mitglied bin, sondern eine besondere Vergangenheit in diesem Klub habe, die nicht jeder hat. Und der 1. FC Köln. Für diese beiden Vereine würde ich nochmal arbeiten."

Nach 18 Bundesligaspielen ohne Sieg war Wagner am vergangenen Sonntag als S04-Coach freigestellt worden. Neururer, der bereits in der Saison 1989/90 Trainer der Königsblauen war, fügte an: "Ich muss keine Werbung mehr für mich machen", erklärte er und schob augenzwinkernd nach: "Für den Verein wäre das aber ganz gut".

Den Job, Schalke aus der Krise zu ziehen, würde sich Neururer in jedem Fall zutrauen. "Diese Frage stellt sich für mich überhaupt nicht. Wenn ich das nicht könnte, würde ich es auch nicht machen", sagte er: "Mein Vater hat mir immer mit auf den Weg gegeben 'Mach, was du kannst'. Und dass ich Schalke kann, habe ich schon in schlimmeren Zeiten bewiesen."

Bei seiner ersten Station auf der Trainerbank in Gelsenkirchen hatte er S04 auf Platz zwei der 2. Liga geführt, ehe er überraschend besrcaubt und von Aleksandar Ristic ersetzt wurde. Trotzdem blieb Neururer dem Verein immer verbunden.

Neururer über Baum: "Schalke ist kein Verein zum Üben"

Sollte Schalke bei ihm anrufen, würde Neururer nicht lange zögern und sich direkt auf den Weg zum Vereinsgelände machen. "Da brauche ich nicht mal meine Harley, da kann ich zu Fuß zum Büro von Jochen Schneider gehen. Ich wohne ja nur drei Minuten vom Stadion entfernt. Die räumliche Entfernung wäre sicher kein Problem. Wenn Schalke Interesse hat, werden sie sich melden."

Außerdem wird er nach eigenen Angaben seit dem Wagner-Aus von Schalke-Anhängern belagert. "Bei mir steht seitdem das Telefon nicht mehr still, das Faxgerät ist überfüllt und ich habe am Montag bis 1 Uhr rumtelefoniert. Sämtliche Schalke-Fanclubs melden sich bei mir", sagte Neururer.

Laut mehreren Medienberichten gilt Manuel Baum, der derzeit die U18 des DFB unter seinen Fittichen hat, als Favorit auf den Job. Neururer sieht in dem 41-Jährigen aufgrund von mangelnder Erfahrung aber nicht den Richtigen. "Ich halte es für problematisch, einen Trainer zu holen, der nicht schon mehrere Krisen-Situationen bewältigt hat. Schalke ist kein Verein zum Üben. Wenn das nicht klappt, ist Schalke Zweitligist", erklärte er.