Der Mannschaftsarzt der Chargers soll Taylor kurz vor dem Kickoff am Sonntag versehentlich die Lunge durchstochen haben, als er versuchte, dem Quarterback eine schmerzstillende Injektion für dessen gebrochene Rippen zu verabreichen. Taylor musste sich demnach am Sonntagabend im Krankenhaus wegen der Verletzung und einer daraus resultierenden Atemnot behandeln lassen.
Die Ärzte hätten Taylor wohl geraten, "auf unbestimmte Zeit" nicht zu spielen. Die Chargers wollten dagegen wohl, dass Taylor wieder in dieser Woche ins Training einsteigt, die Ärzte sollen dies allerdings abgelehnt haben.
Vor dem Kickoff gegen die Kansas City Chiefs erklärte die Franchise noch, dass Taylor durch eine Injektion Komplikationen erlitten habe und daher spielunfähig sei. Die Injektion, die Taylor erhielt, soll nicht ganz ungewöhnlich sein, sie gilt aber als Blindspritze und birgt ein Risiko. Dennoch ist es selten, dass ein Spieler durch die Injektion eine punktierte Lunge erleidet, insbesondere so kurz vor dem Anpfiff.
Chargers: Rookie-QB Justin Herbert überzeugte
Der 31-Jährige hatte sich während des Sieges der Chargers in Woche 1 gegen die Cincinnati Bengals zwei Rippen gebrochen. Erst später in der Woche wurde eine MRT-Untersuchung der Verletzung durchgeführt. Taylor wurde am Freitag mit einer Rippenverletzung zwar in den Verletzungsbericht der Chargers aufgenommen, aber nachdem er an diesem Tag voll am Training teilgenommen hatte, wurde der Quarterback aus dem Bericht gestrichen.
Gegen die Chiefs wurde er durch Rookie-Quarterback Justin Herbert ersetzt. Der 22-Jährige, den die Chargers im 2020er Draft an sechster Stelle auswählten, legte gegen die Titelverteidiger 311 Yards, einen Touchdown und eine Interception auf. Nach dem Spiel erklärte Head Coach Anthony Lynn aber, dass er trotz der starken Leistung des Rookies weiter auf Tyrod Taylor setzen wolle. Aller Voraussicht nach wird Herbert aber auch am kommenden Sonntag gegen die Carolina Panthers wieder starten.
Tyrod Taylor kam im März 2019 von den Buffalo Bills nach Los Angeles und unterschrieb bei den Chargers einen Zweijahresvertrag. Er gilt als Brückenquarterback, bis Justin Herbert sich zur einer Nummer eins entwickelt hat.