"Insgesamt war es ein sehr gutes Spiel von uns", lobte Jürgen Klopp danach. Für Liverpool war es nach dem 4:3-Sieg am 1. Spieltag gegen Leeds United der zweite Sieg im zweiten Saisonspiel. Zu gute kam Klopps Mannschaft ein Platzverweis von Andreas Christensen (45.+1) sowie ein übler Patzer von Chelsea-Keeper Kepa Arrizabalaga vor dem 2:0.

FC Chelsea gegen FC Liverpool: Die Analyse

Bei Liverpool saß Thiago (für 30 Millionen Euro vom FC Bayern gekommen) zunächst auf der Bank, Diogo Jota (für 45 Millionen Euro von Wolverhampton) fehlte im Kader. Auch ohne die beiden prominenten Neuzugänge dominierte Liverpool das Spiel von Beginn an und setzte Chelsea mit einem extremen Pressing früh unter Druck. Daraus resultierten viele frühe Ballgewinne tief in der gegnerischen Hälfte, die Liverpool zunächst jedoch nicht in Torchancen ummünzte.

Chelsea, ohne die verletzten Thiago Silva, Chilwell, Ziyech und Pulisic und dem überraschend aus dem Kader gestrichenen Rüdiger, stand tief, hatte Probleme im Aufbauspiel und beschränkte sich auf schnelle Konter. Immer wieder wurde Werner in die Tiefe geschickt. Anders als beim 3:1-Sieg in Brighton am 1. Spieltag kam er diesmal über die linke Seite.

Havertz agierte als falsche Neun, enttäuschte in dieser Rolle aber und ging im Duell mit Liverpools Abwehrchef van Dijk unter. Zur Halbzeit nahm ihn Chelsea-Trainer Lampard vom Platz und ersetzte ihn durch Innenverteidiger Tomori. Kurz vor der Pause hatte Christensen wegen einer Notbremse gegen Mane zu Recht die Rote Karte (45.+1) gesehen. Klopp brachte Thiago für Henderson und beorderte ihn auf die Sechserposition.

Thiago fügte sich gleich gut ins Kombinationsspiel ein, spielte einige starke Pässe und durfte bald einen Doppelpack von Mane bejubeln. Nach einem tollen Doppelpass von Firmino und Salah und anschließender Flanke köpfelte Mane zum 1:0 ein (50.), kurz darauf nutzte er einen eklatanten Patzer von Chelsea-Keeper Kepa zum 2:0 (54.).

In der Folge ließ Liverpool den Ball laufen, geriet nach einem von Thiago verschuldeten Foulelfmeter am bemühten Werner aber beinahe doch noch in Bedrängnis. Jorginho scheiterte jedoch vom Punkt an Liverpool-Keeper Alisson. Chelsea bemühte sich bis zum Schluss, kam trotz einiger weiterer Chancen aber nicht mehr zum Anschlusstreffer.

Die Daten des Spiels FC Chelsea gegen FC Liverpool

  • Tore: 0:1 Mane (50.), 0:2 Mane (54.)
  • Rote Karte: Christensen (Chelsea, 45.+1)
  • Bes. Vorkommnis: Alisson hält Fouelefmeter von Jorginho (75.)
  • Jorginho verschoss erstmals einen Elfmeter für Chelsea. Zuvor hatte er seit seiner Ankunft von Neapel 2018 alle acht versenkt.
  • Der zur Halbzeit eingewechselte Thiago brachte 75 Pässe an den Mann und damit mehr als jeder Chelsea-Spieler über 90 Minuten. Seit Beginn der detaillierten Datenerfassung zur Saison 2003/04 gelangen keinem Spieler, der maximal 45 Minuten gespielt hat, mehr erfolgreiche Pässe.

Der Star des Spiels: Sadio Mane (FC Liverpool)

Mit seinem Doppelpack kurz nach der Pause brachte er seine Mannschaft auf die Siegerstraße. Zunächst köpfte er präzise zum 1:0 ein, danach antizipierte er einen Kepa-Fehler gut und schob zum 2:0 ein. Kurz vor Schluss scheiterte er mit einem starken Distanzschuss an Kepa (90.+2). Mane bestritt die meisten Zweikämpfe aller Liverpool-Spieler und gewann starke knapp 59 Prozent davon. Außerdem zog er mit seinem Lauf in die Tiefe den Platzverweise von Christensen.

Der Flop des Spiels: Kepa Arrizabalaga (FC Chelsea)

Der nächste enttäuschende Auftritt von Kepa, der seit Monaten in der Kritik steht und wohl bald durch den designierten Neuzugang Edouard Mendy von Stade Rennes ersetzt wird. In der 14. Minute verschätzte sich Kepa beim Rauslaufen eklatant und verschuldete damit beinahe das 0:1. Vor dem 0:2 leistete er sich einen noch übleren Patzer: Völlig ohne Not spielte er den Ball im eigenen Strafraum zum Torschützen Mane.

Der Schiedsrichter: Paul Tierney

Das Spiel wurde lange äußerst fair geführt, ehe Christensen den durchgebrochenen Mane mit beiden Armen umriss. Tierney zeigte zunächst nur Gelb, revidierte seine Entscheidung nach Ansicht der Wiederholung korrekterweise aber auf Rot wegen Notbremse. In der 75. entschied er nach einer leichten Berührung von Thiago an Werner auf Foulelfmeter für Chelsea. Eine zumindest strittige Entscheidung.