18.: Arminia Bielefeld

Bielefeld ergeht es nicht besser als den vergangenen Überraschungs-Aufsteigern Greuther Fürth, FC Ingolstadt 04 oder SC Paderborn und steigt direkt wieder ab. Die Qualität des Kaders reicht weder in der Breite noch in der Spitze, außerdem fehlt es an Erfahrung. Zweitliga-Torschützenkönig Fabian Klos (21 Tore) trifft in der Bundesliga nicht so zielsicher wie eine Klasse tiefer.

17.: Union Berlin

Nach der erfolgreichen Premierensaison in der Bundesliga gab es bei Union ein reges Kommen und Gehen. Der neu zusammengewürfelten Mannschaft steht zwar ein verhältnismäßig einfaches Auftaktprogramm bevor, sie findet sich aber zu spät und lässt früh wichtige Punkte liegen. Gegen Ende der Hinrunde geht es dann gegen den FC Bayern, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und RB Leipzig. Die traditionell schwierige zweite Saison ist für Union zu schwierig. Am Ende steht der Abstieg - trotz Max Kruse.

16.: FC Augsburg

In der vergangenen Saison rettete sich Augsburg noch auf den letzten Nichtabstiegsplatz, diesmal geht es in die Relegation. Im DFB-Pokal gelang zwar ein souveräner Sieg gegen Eintracht Celle, bei den Testspielen gegen die Zweitligisten Nürnberg (2:1) und Regensburg (1:1) tat sich Augsburg aber bereits sichtlich schwer. Die Neuzugänge Daniel Caligiuri und Tobias Strobl entwickeln sich nicht zu den erwünschten Verstärkungen.

15.: FSV Mainz 05

Der nächste Abstiegskampf, der nächste knappe Klassenerhalt. Bewegung auf dem Transfermarkt gab es kaum, mit dem 20-jährigen Luca Kilian kam vom SC Paderborn für zwei Millionen Euro ein vielversprechender Innenverteidiger. Bitter wäre ein Abgang von Robin Quaison, der bei einigen Premier-League-Klubs gehandelt wird.

14.: VfB Stuttgart

Die Aufstiegseuphorie währt nur kurz: Stuttgart muss lange zittern, schafft aber letztlich den Klassenerhalt. Von der finalen Platzierung hängt viel von der ungewissen Situation im Sturm ab. Die wichtigsten Angreifer wie Silas Wamangituka, Sasa Kalajdzic und Nicolas Gonzalez sind auf höchstem Niveau noch reichlich unerfahren, letzterer aktuell außerdem noch verletzt. Damit ist er nicht der einzige, derzeit fehlen sechs Spieler des Profikaders.

13.: 1. FC Köln

Welches Gesicht zeigt der 1. FC Köln in der neuen Saison: Das aus der Anfangszeit unter Trainer Markus Gisdol als ein Sieg nach dem anderen gelang? Oder das aus der Zeit nach der Coronapause, als fünf von neun Spielen verloren gingen und die restlichen vier Remis endeten? Die erste Runde des DFB-Pokals verlief vielversprechend, Köln besiegte die VSG Altglienicke souverän mit 6:0. Ein gutes Zeichen war das Zu-Null, kassierte Köln in der vergangenen Spielzeit mit 69 Gegentreffern doch die zweitmeisten der Liga. Anders als bei den letzten Spielen der Vorsaison formierte Gisdol seine Abwehr gegen Altglienicke wieder mit einer Viererkette.

12.: SC Freiburg

Christian Streich führt seinen SC Freiburg in der neunten Saison als Cheftrainer trotz der Abgänge von Luca Waldschmidt (für 15 Millionen Euro zu Benfica Lissabon) und Robin Koch (für 13 Millionen Euro zu Leeds United) auf einen gesicherten Mittelfeldplatz. Waldschmidts vakanter Posten in der Offensive wurde durch Ermedin Demirovic erfolgsversprechend nachbesetzt. Ihm gelangen in der vergangenen Saison für den Schweizer Erstligisten FC St. Gallen in 28 Ligaspielen 21 Scorerpunkte. Zudem bekommt der SCF mit Rekordeinkauf Baptiste Santamaria (für 10 Millionen Euro von SCO Angers) mehr Stabilität im defensiven Mittelfeld.

11.: SV Werder Bremen

Im vergangenen Sommer startete Werder mit dem ambitionierten Ziel Europapokal-Qualifikation in die Saison - und stieg am Ende beinahe ab. Diesmal gibt es moderatere Töne und eine sorgenlosere Spielzeit. Werder nutzt das relativ leichte Auftaktprogramm, legt einen guten Saisonstart hin und landet letztlich im gesicherten Tabellenmittelfeld. Für positive Schlagzeilen sorgt die Manchester-United-Leihgabe Tahith Chong.

10.: VfL Wolfsburg

Wolfsburg verstärkte eine ausgeglichen besetzte Mannschaft mit zwei vielversprechenden Talenten. Für jeweils fünf Millionen Euro kamen der 18-jährige Stürmer Bartosz Bialek von Zaglebie Lubin und der 20-jährige Innenverteidiger Maxence Lacroix vom FC Sochaux. Sollte sich die Mannschaft wie zu erwarten für die Europa-League-Gruppenphase qualifizieren, wird es aber vorprogrammierte Belastungsprobleme geben. Diesmal reicht es nicht für einen Europapokal-Platz.

9.: Eintracht Frankfurt

Eintracht Frankfurt nutzte die Sommerpause, um den Vertrag mit Trainer Adi Hütter vorzeitig bis 2023 zu verlängern. In seiner dritten Saison geht es vor allem darum, die in der vergangenen Saison wackelige Defensive zu stabilisieren. Vorne stehen mit Bas Dost und Andre Silva zwei torgefährliche Stürmer zur Verfügung, allerdings geht mit Goncalo Paciencia (Leihe zu Schalke 04) ein zuverlässiger Backup. Dennoch: Mit 59 Treffern stellte Frankfurt bereits in der vergangenen Saison die sechstbeste Offensive der Bundesliga, an den Toren wird es auch diesmal nicht scheitern.

8.: Hertha BSC

Der Big-City-Club macht den enttäuschenden Saisonendspurt der vergangenen Saison, die missratene Vorbereitung und das Aus im DFB-Pokal gegen Eintracht Braunschweig vergessen und knüpft an die Leistungen aus der Anfangszeit unter Trainer Bruno Labbadia an. Rekordtransfer Lucas Tousart wird im Mittelfeld die erhoffte Verstärkung, vorne sorgen Matheus Cunha und Jhon Cordoba für die nötige Torgefahr. Und falls in der Hinrunde noch Bedarf auf einer bestimmten Position offensichtlich wird, wird in der Wintertransferphase einfach nachgelegt.

7.: FC Schalke 04

Wie der Hertha gelingt auch Schalke der Umschwung: Enttäuschende Vorbereitung, ein abgesagtes Spiel in der ersten Runde des DFB-Pokals - und trotzdem spielt Schalke eine ordentliche Saison. Trotz der finanziellen Not tätigte der Klub kluge Transfers: Die neuen Stürmer Vedad Ibisevic (sehr erfolgsabhängiger Vertrag) und Gonzalo Paciencia (per Leihe aus Frankfurt) sind echte Verstärkungen ohne großes Risiko. Interessant zu beobachten wird es sein, wie sich die Leih-Rückkehrer Sebastian Rudy und Mark Uth in die Mannschaft einfügen.

6.: TSG Hoffenheim

Mit dem neuen und auf Profiniveau noch reichlich unerfahrenen Trainer Sebastian Hoeneß (38) ist Hoffenheim etwas unberechenbar, Hoeneß' bisher einzige Saison als Cheftrainer im Erwachsenenbereich endete mit dem Meistertitel der Reservemannschaft des FC Bayern in der 3. Liga. Das Experiment geht aber auf, Hoffenheim qualifiziert sich für den Europapokal. Im Kader gab es kaum Bewegung, als einziger nennenswerter Neuzugang kam Mijat Gacinovic für drei Millionen Euro von Eintracht Frankfurt. Einigen bereits vorhandenen Spielern wie Christoph Baumgartner und Dennis Geiger sind noch große Entwicklungssprünge zuzutrauen.

5.: Bayer 04 Leverkusen

Trotz des Abgangs von Kai Havertz spielt Leverkusen eine solide Saison und wird erneut Fünfter. Mit dem erst 17-jährigen Florian Wirtz verfügt Leverkusen über eines der spannendsten Talente der Bundesliga, dem in dieser Saison der große Durchbruch gelingen wird. Sinnvoll war die Verpflichtung von Patrik Schick, der für 26,5 Millionen Euro von der AS Rom kam (zuletzt an Leipzig verliehen). Die große Aufgabe für Trainer Peter Bosz wird es sein, eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive zu finden.

4.: RB Leipzig

Der Höhenflug unter Julian Nagelsmann wird erstmal gestoppt, die Leistungen aus der Vorsaison werden bestätigt, aber nicht übertroffen. Die Abgänge der Stürmer Timo Werner und Patrik Schick wiegen schwer, zusammengerechnet erzielten die beiden in der vergangenen Bundesligasaison schließlich 38 und damit fast die Hälft aller Leipziger Tore. Ein Nachfolger ist mit Hee-chan Hwang in der Theorie zwar da, dem Vernehmen nach soll aber noch der norwegische Stürmer Alexander Sörloth kommen, der in der vergangenen Saison in 34 Ligaspielen für Trabzonspor 33 Scorerpunkte sammelte. Große Leipziger Stärke dürfte 2020/21 die Defensive um Dayot Upamecano sein.

3.: Borussia Mönchengladbach

Nach der starken Premierensaison unter Trainer Marco Rose, die mit Platz vier und der Champions-League-Qualifikation endete, steigert sich die Mannschaft nochmal. Für Begeisterung und eine wahre Torflut wird die in der Breite und Spitze exquisit besetzte Offensivabteilung sorgen, deren Potenzial schon beim 8:0-Sieg in der ersten Runde des DFB-Pokal beim FC Oberneuland durchschimmerte. Abgesehen von den bewährten Kräften Alassane Plea, Marcus Thuram, Lars Stindl und Co. überzeugte in der Vorbereitung auch Neuzugang Hannes Wolf.

2.: Borussia Dortmund

Der BVB kann mit Zuversicht auf die neue Saison blicken, denn man konnte den Großteil des Kaders zusammenhalten. Dazu hat man sich mit Thomas Meunier, Jude Bellingham und Reinier in der Breite gut verstärkt, auch Emre Can, Erling Haaland und Giovanni Reyna gehen fast noch als Neuzugänge durch. Das in der vergangenen Rückrunde so erfolgreiche Gerüst steht also und wurde gefestigt. Taktisch wird Lucien Favre wohl bei der Dreierkette als Hauptsystem bleiben, doch es sind vor allem defensive Anfälligkeiten, die der Trainer seinem Team austreiben muss. Schafft es der BVB, die Gegentore zu minimieren und die Pflichtsiege konstant einzufahren, wird er Zweiter.

1.: FC Bayern München

Der FC Bayern kürt sich in der kommenden Saison souverän zum neunten Mal in Folge zum deutschen Meister. Unabhängig von Thiagos Abschied gen Liverpool verfügt der Rekordmeister über den mit Abstand besten Kader der Liga, mit Leroy Sane wurde sogar noch ein weiterer Weltklassespieler gewonnen. Trainer Hansi Flick ist bei den Spielern beliebt und nach dem Triple unantastbar. Abgesehen vom Vertragspoker um David Alaba herrscht Ruhe im Profibereich.