Grund für das Kommunique des im August entlassenen Trainers sei das "ein Monat lange absolute Schweigen" des Klubs. Barca habe Setien erst rund einen Monat nach Bekanntgabe der Trennung von ihm und seinem Trainerstab das offizielle Entlassungsschreiben geschickt.

Die schriftliche Entlassung erhielt Setien nach eigener Aussage erst am Mittwoch dieser Woche. Ebenso erging es seinem Trainerstab. Auch Setiens Co-Trainer Eder Sarabia, Torwart-Trainer Jon Pascua und Athletik-Trainer Fran Soto unterschrieben die Pressemitteilung.

Bisher hätten keine Verhandlungen über eine Abfindung oder ausstehendes Gehalt stattgefunden, schrieb Setien. "Wir fühlen uns verpflichtet, die Angelegenheit in die Hände unserer Anwälte zu legen", erklärte der Spanier.

Setien hatte den FC Barcelona im Januar von Ernesto Valverde übernommen. In 25 Pflichtspielen holte Setien 16 Siege, fünfmal verlor seine Mannschaft. Die heftigste Klatsche kassierte Barca im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Bayern. Zwei Tage nach dem 2:8 gegen den späteren Champions-League-Sieger beendete Barca die Zusammenarbeit mit Setien und stellte wenig später Ronald Koeman als neuen Coach der Blaugrana vor, um eine "Umstrukturierung" einzuleiten.

FC Barcelona: Josep Bartomeu soll zurücktreten

Die Absicht, Barca zu verklagen, kommt einem weiteren Schlag gegen Barca-Präsident Josep Bartomeu gleich. Der 57-Jährige steht nach den Anschuldigungen von Barca-Kapitän Lionel Messi mehr in der Kritik denn je.

Mitte März findet die Präsidentschaftswahl des FC Barcelona statt. Von einer Wiederwahl von Bartomeu ist nicht auszugehen. Viele fordern sogar einen vorzeitigen Rücktritt des aktuellen Präsidenten.

Eine von Mitgliedern der Blaugrana gegründete Initiative hat bisher über 20.000 Stimmen gesammelt, die allesamt für einen Misstrauensantrag gegen Bartomeu plädieren. Wie die AS berichtet, beabsichtigt Bartomeu jedoch, sein Amt bis zum März zu behalten.

Bartomeu leitet die Geschicke der Katalanen seit Januar 2014. Während seiner Ära als Präsident gewann Barca vier Meisterschaften, viermal die Copa del Rey und einmal die Champions League. Dennoch ist seit einigen Jahren ein Abwärtstrend erkennbar. Vor allem die Transfers von Ousmane Dembele, Philippe Coutinho und Antoine Griezmann, die insgesamt rund 400 Millionen Euro kosteten, werden kritisch beäugt - in erster Linie aufgrund der finanziellen Probleme, die nun immer mehr offenbart werden.