"Thibaut hat mir an einem Abend mehr gegeben als Kevin in drei Jahren Beziehung." Es waren harte Worte von Caroline Lijnen, die vor einigen Jahren im Internet rauf und runter liefen. Thibaut, das war der belgische Nationaltorhüter Courtois, der 2013 eine Affäre mit De Bruynes damaliger Freundin Lijnen hatte.

Auf Social Media werden Zitate gerne aus dem Zusammenhang gerissen, das war auch bei Lijnen der Fall. "Mit Thibaut konnte ich über alles und jeden reden. Er hat sogar für mich gekocht, das hat Kevin nie für mich gemacht", wurde im Anschluss an das obige Zitat damals gerne unter den Tisch gekehrt.

Dass De Bruyne sie bereits vorher mit einer ihren Freundinnen betrogen hatte, wissen auch die wenigsten. Außerdem gab sie beim belgischen Magazin Story zu, bei der Geschichte mit Courtois einen großen Fehler gemacht zu haben.

Für De Bruyne war das zum damaligen Zeitpunkt dennoch nur ein kleiner Trost - und es war nicht das erste Mal, dass er eiskalt abserviert wurde.

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Kevin de Bruyne Gastfamilie will "schwierigen" Teenager nicht

Bereits im Alter von 15 Jahren, also sieben Jahre zuvor, war der heutige Superstar bitter enttäuscht worden. Damals war er noch Jugendspieler bei KRC Genk. De Bruyne lebte bei einer Gastfamilie, nur in der spielfreien Zeit kehrte er zu seinen Eltern zurück.

"Ein weiteres Jahr war rum und ich war sowohl in der Schule, als auch im Fußball gut. Es gab keinen Streit und keine Probleme", erinnerte sich der Belgier bei The Players Tribune' zurück. "Ich packte also meine Sachen und verabschiedete mich von meiner Gastfamilie. Sie sagten: 'Wir sehen uns nach der Pause, genieß den Sommer!'"

Zuhause angekommen sollte sich seine Laune allerdings schlagartig ändern. Seine Mutter weinte bei seiner Ankunft. "Ich dachte, dass vielleicht jemand gestorben sei", erzählte er und fragte, was los sei. Die folgenden Worte seiner Mutter sollten seinen späteren Werdegang entscheidend beeinflussen.

"Sie wollen dich nicht zurück, weil du so bist, wie du bist. Sie sagten, du bist ihnen zu ruhig. Sie können mit dir nicht interagieren, sie halten dich für schwierig", klärte die Mutter den Schützling mit Tränen in den Augen auf.

De Bruyne war verletzt. "Weil du so bist, wie du bist" sollte ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen. Er schnappte sich seinen Ball und drosch stundenlang gegen den Gartenzaun. Nach einiger Zeit legte sich die Wut und der heutige ManCity-Star wandelte seine Energie in Ehrgeiz um.

De Bruyne startet durch - Gastfamilie meldet sich bei ihm

"In zwei Monaten werde ich bei den Profis sein. Koste es, was es wolle, ich werde nicht als Gescheiterter nach Hause kommen", redete er sich sein.

Nach der Sommerpause startete De Bruyne in Genk richtig durch, spielte in der zweiten Mannschaft groß auf und war auf dem Sprung ins erste Team, als die Gastfamilie plötzlich wieder bei ihm angekrochen kam.

"Die Frau kam zu mir und behauptete, dass alles nur ein großes Missverständnis gewesen sei", so De Bruyne. "Sie hatten mich wirklich verletzt, also sagte ich: 'Ich komme nicht zurück. Ihr habt mich in den Müll geworfen und jetzt wo ich gut bin, wollt ihr mich zurück?'"

Mit etwas Abstand gab De Bruyne an, dass er sich vielleicht doch bei ihnen bedanken hätte sollen. Aber nicht für die Tatsache, dass sie ihn damals aufgenommen haben, sondern weil "diese Erfahrung der Treibstoff für meine Karriere war".