"Was wir in Österreich geleistet haben, ist europaweit gesehen toll. Wir sind Vorreiter, viele Länder haben unsere Konzepte übernommen", meinte Ebenbauer in der Kleinen Zeitung stolz. Das sei auch dank der engen Zusammenarbeit mit der Regierung möglich geworden.
Dennoch hängt allgemeine Ungewissheit wie ein Damokles-Schwert über den Liga-Betrieb. Oberste Priorität hat die Rückkehr der Stadionbesucher, doch dabei stellt sich schon die Frage, wer überhaupt zusehen darf. "Wie willst du einem Abonnenten erklären, dass er nicht ins Stadion darf, der andere aber schon? Da verlierst du die Leute auf lange Zeit", gibt Ebenbauer zu bedenken.
Generell sorgt sich der 44-Jährige um einen möglichen Zuseher-Schwund bzw. einen vermindertes Interesse am Fußball. Bisher habe das Aufmerksamkeit "nicht abgenommen", aber Ebenbauer befürchtet, "dass wir mit jedem Tag mehr, an dem die Fans keine Möglichkeit bekommen, in die Stadien zu gehen, Interessenten verlieren."
Und weiter: "Das Thema begleitet uns schon das ganze Jahr. Grundsätzlich muss man froh sein, dass überhaupt gespielt werden kann. Aber je normaler das Leben ist, desto normaler wird es sein, zu sagen, das tue ich mir nicht mehr an. Ich will das ganze Fußballgefühl erleben, sonst interessiert es mich nicht mehr."
Regulärer Finaldurchgang wäre Ebenbauers Traum
Über das kontrovers diskutierte Ampel-System reagierte er reserviert: "Wir werden sehen, ob Einschränkungen passieren auf Basis der Ampel. Es ist noch nicht rechtlich verankert, das sollte erst im Oktober passieren."
Man schätzt, dass die derzeitige Situation bis Jahresende anhält und hofft mit Anfang 2021 erste Impfungen durchführen zu können. "Wenn wir den Finaldurchgang regulär abwickeln könnten, wäre es ein Traum. Ich bin da aber noch skeptisch, man muss immer mit allem rechnen."
Zumindest auf sportlicher Ebene blickt der positiv in die Zukunft und hat hohe Erwartungen: "Hohe, sehr hohe. Wenn man es sportlich betrachtet, hoffe ich, dass der Grunddurchgang genauso spannend wird wie in der vergangenen Saison und in weiterer Folge, dass wir international so erfolgreich sind wie letztes Jahr. Der Start ist ja geglückt."
Am Freitag, den 11. September, beginnt die neue Saison 20/21 mit den Spielen Rapid Wien gegen Admira Mödling (18.30 Uhr), sowie LASK gegen Austria Wien (20.30 Uhr).