NFL-Preview: Atlanta Falcons
- Bilanz: 7-9
- Die wichtigsten Zugänge: EDGE Dante Fowler Jr., TE Hayden Hurst, RB Todd Gsrcey, S Deone Bucannon, CB A.J. Terrell, DT Marlon Davidson, CB Darqueze Dennard, Laquon Treadwell
- Die wichtigsten Abgänge: TE Austin Hooper, RB Devonta Freeman, CB Desmond Trufant, OT Ty Sambrailo, EDGE Vic Beasley, CB Jamar Taylor,
Atlanta Falcons - Darum wird die Saison ein Erfolg
Den Falcons war es in den vergangenen zwei Jahren nicht gelungen, die Playoffs zu erreichen. Ein Grund dafür war eine stets löchrige Offensive Line. Das Problem glaubten sie im Vorjahr mit neuer Besetzung gelöst zu haben, doch Verletzungen und Inkonstanz machten dies zunichte. 50 Sacks waren das Ergebnis.
- Rapoport: Gayle Benson 'well and better' after contracting COVID-19 in late July
- AFC South Preview: Altmeister in Indy, komplette Selbstsabotage in Houston
In diesem Jahr nun hofft man mit eingespielter O-Line und einem wieder fitten Right Guard Chris Lindstrom auf Besserung.
Die Free Agency riss ein paar Lücken in Defense und Offense, doch es ist den Falcons gelungen, jene mindestens gleichwertig zu füllen - für Edge-Rusher Beasley kam etwa Fowler, für Tight End Hooper kam Hurst. Zudem dürfte Rookie-Cornerback A.J. Terrell auf lange Sicht ein Upgrade gegenüber Trufant sein.
Insgesamt könnten die Falcons mit der Besetzung - Gesundheit vorausgesetzt - einen neuen Angriff auf die Playoffs starten.
Atlanta Falcons - Darum wird die Saison ein Misserfolg
Die O-Line war ein Problem in der Vergangenheit, aber sicher nicht das einzige! Sie ließ 2019 eine Adjusted Sack Rate von 6,6 Prozent laut Football Outsiders zu, was immer noch über dem Durchschnitt (7 Prozent) lag. Die 50 Sacks lagen somit nicht nur an schlechter Protection, sondern womöglich auch an Ryan, den Running Backs oder Receivern, die nicht immer offen waren.
Überhaupt sind die genannten Positionen gewisse Problemfelder im Kader. Im Receiving Corps fehlt es hinter Superstar Julio Jones und seinem kongenialen Partner Calvin Ridley einfach an Kadertiefe. Neuzugang Laquon Treadwell etwa setzte sich in Minnesota nie so richtig durch, während Russell Gage im Vorjahr immerhin auf fast 50 Catches kam und erstmals halbwegs zum Faktor wurde.
Auf Running Back wiederum ersetzte man den zuletzt ineffektiven Freeman mit Gsrcey, dessen Arthritis im Knie sicher nicht mehr besser wird. Und dahinter tummeln sich die Ersatzleute, die schon 2019 nur selten überzeugten.
Defensiv, Head Coach Dan Quinns Steckenpferd, riss dieses Team auch schon länger keine Bäume mehr aus, wodurch die Upgrades dieser Offseason eventuell auch nicht reichen werden, um hier den großen Turnaround zu schaffen.
Atlanta Falcons - Der Schlüsselspieler: Calvin Ridley
Ridley stieg 2019 zum Starter auf, nachdem er 2018 noch im zweiten Glied anzutreffen war. Verletzungsbedingt verpasste er drei Spiele und so blieb der ganz große Sprung aus. 2020 nun muss dieser kommen, um die Offense wieder in Schwung zu bringen. Der Fokus liegt beim Gegner klar auf Julio Jones, sodass Ridley nun aus dessen Schatten heraustreten sollte, um das Gesamtkonstrukt breiter aufzustellen.
Atlanta Falcons - Season-Prognose 2020
Erneut gilt in Atlanta, dass der erste Anzug gar nicht so schlecht daherkommt auf dem Papier. Doch es fehlt weiter an Kadertiefe, sodass Verletzungen schmerzen könnten. Letztlich scheitert es aber auch an der immensen Feuerpower der Konkurrenz. Prognose: Rang 3 in der Division.
NFL-Preview: Carolina Panthers
- Bilanz: 5-11
- Die wichtigsten Zugänge: QB Teddy Bridgewater, OT Russell Okung, WR Seth Roberts, WR Robby Anderson, LB Tahir Whitehead, DT Derrick Brown, EDGE Yetur Gross-Matos, S Jeremy Chinn, EDGE Stephen Weatherley, OG John Miller
- Die wichtigsten Abgänge: QB Cam Newton, LB Luke Kuechly, CB James Bradberry, OG Greg Van Roten, QB Kyle Allen, DT Vernon Butler, LB Bruce Irvin, DT Dontari Poe, DT Gerald McCoy, WR Chris Hogan, S Eric Reid, K Graham Gano
Carolina Panthers - Darum wird die Saison ein Erfolg
Die Panthers haben einen radikalen Schnitt gewagt in dieser Offseason und wollen nun mit zahlreichen neuen Leistungsträgern und einem neuen Coaching Staff den Neuanfang wagen.
Großes erhofft man sich von Quarterback Teddy Bridgewater, der unter der Leitung von Offensive Coordinator Joe Brady, ein Pass-Spiel-Spezialist, mehr sein soll als nur der sachliche Game Manager, den er zuletzt in New Orleans gab. Zur Seite steht ihm dabei vor allem Superstar Christian McCaffrey, der sowohl auf dem Boden als auch in der Luft kaum zu halten ist. All das hinter einer durch Okung und Miller verstärkten Offensive Line.
In der Defense, die ohnehin schon über vielversprechendes Talent verfügte, wurde in erster Linie auf die Jugend gesetzt, mit Brown und Chinn werden zwei Rookies sogar starten.
Insgesamt ist der Optimismus in Charlotte so groß wie lange nicht.
Carolina Panthers - Darum wird die Saison ein Misserfolg
Durch Corona gab es keine Mini-Camps, was gerade für neue Coaches wie Matt Rhule, der nicht mal NFL-Erfahrung mitbringt, schwierig ist. So konnte er sein neues Team wirklich erst zum Start des Training Camps kennenlernen, wodurch gerade der Saisonbeginn einer Art Wundertüte gleichen könnte.
Ebenfalls ist Skepsis geboten, wie Rhule, der schon bei Baylor das Laufspiel als oberste Priorität ansah, seine Offense generell betrachtet. Wird er Brady und dessen Expertise im Passspiel freien Lauf lassen oder besteht er darauf, den Lauf zu etablieren, was in der heutigen Zeit kontraproduktiv ist?
Carolina Panthers - Der Schlüsselspieler: Russell Okung
Bridgewater ist derjenige, auf den die Augen gerichtet sein werden, wenn die Offense am Ball ist. Aber der QB muss eben auch aufrecht stehen, um die Bälle zu verteilen. Das gelang der O-Line in Carolina zuletzt eher nicht - sie gab mit 58 die meisten Sacks der Liga ab und erlaubte eine Adjusted Sack Rate von 8,6 Prozent - der viertschlechteste Wert der Liga.
Gerade Left Tackle Russell Okung ist somit gefordert, hier voran zu gehen und das Gesamtniveau zu heben.
Carolina Panthers - Season-Prognose 2020
Viele gute Ansätze sind zu erkennen beim Projekt Carolina Panthers. Sollte sich die Offense tatsächlich so positiv entwickeln wie die Namen versprechen, dann könnte Carolina für eine Überraschung gut sein und den Falcons den dritten Platz streitig machen. Prognose: Rang 4 in der Division.
NFL-Preview: New Orleans Saints
- Bilanz: 13-3
- Die wichtigsten Zugänge: S Malcolm Jenkins, WR Emmanuel Sanders, QB Jameis Winston, DL Margus Hunt, OL Cesar Ruiz, LB Zack Baun, TE Adam Trautman, LB Nigel Bradham
- Die wichtigsten Abgänge: QB Teddy Bridgewater, WR Ted Ginn, LB A.J. Klein, CB Eli Apple, OG Larry Warford
New Orleans Saints - Darum wird die Saison ein Erfolg
In den vergangenen drei Jahren scheiterten die Saints trotz Favoritenstatus immer knapp in den Playoffs, 2018 gar auf denkbar dramatische Weise durch eine Schiedsrichterfehlentscheidung.
Die Saints gingen jedoch konsequent weiter ihren Weg und gewannen auch im Vorjahr 13 Spiele. Der Kader wurde größtenteils zusammengehalten und letztlich sogar nochmal verbessert durch die Ankunft von Wide Receiver Emmanuel Sanders. Zudem wurde die O-Line durch Ruiz verjüngt. Defensiv wiederum gab es ohnehin kaum Lücken, doch gelang es, den verlorenen Sohn Malcolm Jenkins aus Philadelphia zurückzuholen, was die Secondary nochmals aufwertet.
Hinzu kommt eine gewisse Dringlichkeit, da dies vielleicht wirklich Drew Brees' letzte Saison sein könnte. Und jenem will man einen gebührenden Abschied, am besten mit der Lombardi Trophy, bereiten.
New Orleans Saints - Darum wird die Saison ein Misserfolg
Die Erwartungshaltung im Big Easy ist extrem und wenn erneut nicht der Super Bowl am Ende herausspringt, dann wird man die Saison generell als Versagen ansehen. Das gaben mehrere Spieler selbst zu Protokoll, darunter Top-Receiver Michael Thomas.
Insofern muss gar nichts an der Besetzung des Teams falsch sein, um von einem Misserfolg zu reden.
Die Fallhöhe ist bei dieser Denke natürlich hoch, aber wer so oft knapp gescheitert ist nach großartigen Regular Seasons, der hat eben auch keine anderen Ziele mehr.
Sucht man im Luxuskader der Saints aber nach dem Haar in der Suppe, so findet man es bei der Kadertiefe im Receiving Corps. Nun gibt es endlich eine gute Nummer 2 in Sanders, aber dahinter bleibt es düster. Und sollte Running Back Alvin Kamara erneut irgendwas passieren, kann er kaum ersetzt werden.
New Orleans Saints - Der Schlüsselspieler: Emmanuel Sanders
Die Offense funktioniert einfach in diesem Team, selbst wenn Drew Brees mal ausfällt wie im Vorjahr. Doch was seit Jahren fehlte, war eine starke Nummer 2 gegenüber von Thomas. Sanders kann eine solche sein. Ruft er sein Potenzial ab, dann dürften die Saints kaum zu stoppen sein, da sich der Gegner dann nicht mehr voll auf Thomas konzentrieren könnte - was bislang aber auch nur bedingt von Erfolg gekrönt war.
New Orleans Saints - Season-Prognose 2020
Unterm Strich haben die Saints vielleicht den stärksten Gesamtkader in der NFL, in jedem Fall aber in der NFC South. Sie weisen abgesehen von der qualitativ teils dünnen Personaldecke bei den Receivern kaum Lücken auf und sind komplett eingespielt. Prognose: Platz 1 in der Division.
NFL-Preview: Tampa Bay Buccaneers
- Bilanz: 7-9
- Die wichtigsten Zugänge: QB Tom Brady, TE Rob Gronkowski, OT Joe Haeg, OT Tristan Wirfs, S Antoine Winfield Jr., RB Ke'Shawn Vaughn, WR Tyler Johnson, RB LeSean McCoy, RB Leonard Fournette
- Die wichtigsten Abgänge: QB Jameis Winston, RB Peyton Barber, OT Demar Dotson, WR Breshad Perriman. DT Beau Allen,
Tampa Bay Buccaneers - Darum wird die Saison ein Erfolg
Selten wurde ein Team, das ohnehin schon ziemlich gut besetzt war, so imposant von einem Jahr aufs nächste aufgerüstet. Den Bucs allerdings ist dies allen voran mit Tom Brady und Rob Gronkowski gelungen.
Die Offense dürfte sogar mindestens mal die beste für Brady seit 2007 sein mit dem vielleicht besten Receiver-Duo der Liga in Mike Evans und Chris Godwin. Dazu kommen Gronk und die weiteren Tight-End-Waffen O.J. Howard und Cameron Brate. Die O-Line wurde durch Rookie-Tackle Tristan Wirfs verstärkt, das Backfield verfügt über eine ganze Reihe an Optionen. Kurzum: Die Rahmenbedingungen sind wohl besser als je zuvor in Tampa, zumal die Defense im Prinzip komplett zusammengehalten und in der Breite verstärkt wurde.
Tampa Bay Buccaneers - Darum wird die Saison ein Misserfolg
Bruce Arians ist berüchtigt dafür, äußerst aggressiv vorzugehen in seiner Offense. Viele Deep Balls erfordern, dass die O-Line hält und der QB ebenso lange den Ball in den Händen behält. Das wiederum ist das komplette Gegenteil von dem, was Tom Brady in den vergangenen 20 Jahren gemacht hat. Er steht für schnelle Entscheidungen und eher kürzere Pässe. Wie wird hier also der Kompromiss aussehen?
Zudem ist Brady tatsächlich schon 43 Jahre alt und spielte 2019 seine schlechteste Saison seit mindestens 2013. Lag das wirklich nur am schwachen Receiving Corps der Patriots oder kommt er tatsächlich in die Jahre? Sollte dem so sein, werden die Bucs auch in ihrer Topbesetzung Probleme bekommen. Ebenso wenn die starke Defense der zweiten Saisonhälfte 2019 nur ein Sturm im Wasserglas gewesen wäre. Und wie wird sich eigentlich Rob Gronkowski nach einem Jahr Pause präsentieren? Auch hinter ihm steht ein nicht ganz kleines Fragezeichen.
Tampa Bay Buccaneers - Der Schlüsselspieler: Donovan Smith
Smith steht hier stellvertretend für die komplette Offensive Line der Bucs. Brady profitierte in New England meist von einer Line, die wenig zuließ und die 2018 etwa eine der besten der Liga war. Wollen die Bucs also weiter aggressiv mit Deep Balls vorgehen, dann braucht es eine starke Protection für den GOAT.
Tampa Bay Buccaneers - Season-Prognose 2020
Man kann wohl davon ausgehen, dass uns 2020 mit den Bucs - und den Saints - eine wahre Show geboten wird. Schon in Woche 1 treffen beide erstmals aufeinander und ein Offensivfeuerwerk ist programmiert. Beide sollten eine gute Rolle spielen, auch was die Playoffs angeht. Am Ende haben die Bucs aber ein paar Fragezeichen und ein paar Lücken in der Defense mehr aufzuweisen als der Konkurrent aus Louisiana. Prognose: Platz 2 in der Division.