NFL-Preview: Buffalo Bills
- Bilanz 2019: 10-6
- Die wichtigsten Zugänge: WR Stefon Diggs, DL Vernon Butler, CB Josh Norman, LB A.J. Klein, EDGE Mario Addison, EDGE A.J. Epenesa, RB Zack Moss, OG Brian Winters, K Tyler Bass
- Die wichtigsten Abgänge: RB Frank Gore, DT Jordan Phillips, EDGE Shaq Lawson, C Spencer Long,
Buffalo Bills - Darum wird die Saison ein Erfolg
Die Bills spielten ihre beste Saison seit 1999 (11-5), stellten zudem eine der besten Defenses der gesamten NFL. Nimmt man dies als Grundlage und betrachtet darüber hinaus die Neuzugänge, dann kann man durchaus erwarten, dass sie nochmal eine Schippe drauflegen werden.
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Diggs gibt der Offense einen klaren Nummer-1-Receiver, den jene lange nicht mehr hatte, zudem könnte Rookie-Running-Back Zack Moss eher früher als später eine sehr gute Ergänzung im Backfield werden. Und defensiv holte General Manager Brandon Beane gleich drei neue Starter in Butler, Klein und Norman, die kaum Anpassungsprobleme haben dürften, da sie allesamt schon unter Head Coach Sean McDermott in Carolina gespielt haben, als jener dort Defensive Coordinator war.
Das Skill-Level dieses Bills-Teams dürfte das höchste seit den (frühen) 90er Jahren sein.
Buffalo Bills - Darum wird die Saison ein Misserfolg
Erste Risse im ansonsten beachtlichen Bild dieser Bills-Offseason ergeben sich bereits jetzt. Neuzugang Josh Norman, der in seiner Zeit in Washington stetig abbaute und am Ende gar kein Faktor mehr war, hat sich im Camp bereits an der Wade verletzt und verpasste damit schon einige Trainingseinheiten. Zudem stellt sich eben die Frage, ob er sein altes Panthers-Niveau überhaupt noch erreichen kann.
Zudem muss die Frage erlaubt sein, ob die Offense trotz der Ankunft von Diggs wirklich gut genug ist, um auch höheren Ansprüchen gerecht zu werden, nachdem sie im Vorjahr zum hinteren Drittel der Liga zählte (-7,2 Prozent DVOA).
Buffalo Bills - Der Schlüsselspieler: Josh Allen
Die Offense steht und fällt mit dem Quarterback und Josh Allen war bislang kein sonderlich guter. Sicherlich sorgt er regelmäßig mit seinem starken Arm und seiner Athletik für Spektakel, doch letztlich ist er auch derjenige, der diese Offense, die insgesamt gut aufgestellt ist, zurückhält. In puncto DYAR, DVOA und Total QBR gehörte Allen zum unteren Ligaviertel, was den optischen Eindruck eines volatilen Quarterbacks unterstreicht. Zudem implodierte er im Wildcard Game gegen die Texans förmlich.
Steigert er sich nicht zumindest auf Liga-Durchschnitts-Niveau, wird es schwer für die Bills, den nächsten Schritt zu machen.
Buffalo Bills - Season-Prognose 2020
Die Bills sind insgesamt wohl das bestbesetzte Team in der AFC East. Niemand sonst bringt so viel Qualität in der Offense und soviel Kadertiefe auf hohem Niveau in der Defense mit. Aber der Faktor Quarterback zieht sie dann doch wieder runter. Allen muss seine Schwächen minimieren, damit die Bills Erfolg haben können, allein der Glaube daran fehlt. Prognose: Rang 2 in der Division.
NFL-Preview: Miami Dolphins
- Bilanz 2019: 5-11
- Die wichtigsten Zugänge: QB Tua Tagovailoa, CB Byron Jones, LB Kyle Van Noy, OG Ereck Flowers, C Ted Karras, EDGE Shaq Lawson, RB Jordan Howard, RB Matt Breida, DT Raekwon Davis, OT Austin Jackson, OL Solomon Kindley, OL Robert Hunt, CB Noah Igbinoghene
- Die wichtigsten Abgänge: C Daniel Kilgore, OT J'Marcus Webb, CB Aqib Talib, S Reshad Jones, RB Samaje Perine, EDGE Taco Charlton
Miami Dolphins - Darum wird die Saison ein Erfolg
Die Dolphins haben die nächste Stufe in ihrem auf lange Sicht angelegten Rebuild erreicht. In dieser Offseason stand vor allem der Neuaufbau der Offensive Line sowie der Defense im Vordergrund. Zudem kam mit Tagovailoa der Quarterback der Zukunft.
Dennoch bleiben die Erwartungen überschaubar, die Teamführung um General Manager Chris Grier und Head Coach Brian Flores wurde schon nach dem Draft nicht müde zu betonen, dass 2020 noch nichts Zählbares eingeplant sei und man vielmehr das große Ganze im Blick habe. Sprich: Selbst, wenn die Siege ausblieben, wäre das kein Beinbruch, die Entwicklung der Spieler steht im Vordergrund. Entsprechend darf 2020 schon dann als Erfolg gewertet werden, wenn eine klare Weiterentwicklung der jungen Leistungsträger erkennbar wäre.
Miami Dolphins - Darum wird die Saison ein Misserfolg
Auf dem Papier haben die Dolphins einen durchaus talentierten Kader auf die Beine gestellt, jedoch fehlt es eben auch an Erfahrung und speziell in der Offensive Line an Abstimmung, die mangels echter Offseason wohl gerade zu Beginn bemerkbar sein wird.
Es deutet vieles darauf hin, dass mindestens zwei Rookies (Left Tackle Austin Jackson, Right Guard Solomon Kindley) in der O-Line starten werden, hinzu kommen mit Left Guard Ereck Flowers und Center Ted Karras zwei Starter, die ihre jeweilige Position auch erst ein Jahr als Starter gespielt haben. Da wäre es nicht verwunderlich, wenn auch der im Camp bislang noch unsichere Tua nicht startet und erstmal hinter Ryan Fitzpatrick zurückstecken muss. Letzterer ist eine gute Übergangslösung, doch eigentlich müsste Tua Spielpraxis sammeln. Nicht ideal hinter einer fragwürdigen O-Line - man frage nur bei Dwayne Haskins in Washington nach!
Defensiv könnte trotz vorhandenem Potenzial ebenfalls die fehlende Eingespieltheit zum Problem werden.
Miami Dolphins - Der Schlüsselspieler: Xavien Howard
Die Defense der Dolphins baut unter Flores auf Man-Coverage auf. Das ermöglicht es der Front Seven, aggressiv zu blitzen. Howard kann der Top-Corner des Teams sein, auch nach der Ankunft von Byron Jones. Gelingt es Howard, seine Leistung zu bringen und seine Seite dicht zu machen, würde sich der Rest schon fast von allein ergeben. Jones wäre ein Matchup-Vorteil gegenüber nahezu jeder Nummer 2 des Gegners und Rookie Igbinoghene im Slot hätte auch nicht den ganz großen Druck. Die Blitzer wiederum hätten mehr Freiheiten, wenn die eigene Coverage stabil wäre.
Miami Dolphins - Season-Prognose 2020
Eine ähnliche Saison wie 2019 ist auch in diesem Jahr denkbar: Ein eher schwacher Start mangels guter Abstimmung, aber auch eine klare Leistungssteigerung im späteren Teil der Saison, da das Team dann eventuell zusammengewachsen sein könnte. Das Potenzial für eine Steigerung der fünf Siege des Vorjahres ist vorhanden, die Playoffs kommen aber wohl noch zu früh. Prognose: Platz 3 in der Division.
NFL-Preview: New England Patriots
- Bilanz 2019: 12-4
- Die wichtigsten Zugänge: DT Beau Allen, S Adrian Phillips, LB Brandon Copeland, LB Josh Uche, LB Anfernee Jennings, TE Devin Asiasi, S Kyle Dugger, QB Cam Newton
- Die wichtigsten Abgänge: QB Tom Brady, LB Kyle Van Noy, EDGE Jamie Collins, DT Danny Shelton, K Stephen Gostkowski
New England Patriots - Darum wird die Saison ein Erfolg
Die Zeiten, in denen man legitim sagen konnte, die Patriots müssten den Super Bowl gewinnen, um eine Saison zum Erfolg zu machen, sind vorbei. Insofern müssen die Erwartungen in Foxborough angepasst werden.
Mit zahlreichen Abgängen und Corona-Verzichtserklärungen steht New England vor einem echten Umbruch und in einem solchen geht es vor allem darum, neue Spieler heranzuführen. Allerdings sind auch in der 2020er Version der Patriots noch zahlreiche Topspieler vorhanden, die zusammen mit Head Coach Bill Belichick immer noch eine Gefahr für viele Gegner darstellen dürften.
Offensiv etwa könnte ein modernerer Ansatz mit mehr Laufspiel und eventuell mehr Gimmick-Plays durchaus überraschen, während defensiv auch ohne Herzstück Dont'a Hightower gerade die Secondary immer noch Respekt einflößt.
New England Patriots - Darum wird die Saison ein Misserfolg
Letztlich setzen die Patriots in zahlreichen Baustellen darauf, dass eher unerfahrene Kräfte den nächsten Schritt machen oder sich freischwimmen, wenn sie erstmals ins tiefe Wasser geworfen werden. Das gilt vor allem für Rookie-Tight-End Asiasi oder Wide Receiver N'Keal Harry in dessen zweiter Saison. Asiasi wiederum plagt sich derzeit mit einer Knöchelverletzung herum. Zudem fehlt es an Speed im Receiving Corps. Defensiv wird wiederum der eine oder andere Youngster die Löcher stopfen müssen, die Super-Bowl-Helden wie Hightower oder Kyle van Noy hinterlassen haben. Vielleicht eine zu große Aufgabe.
Hinzu kommt, dass keine zwei Wochen vor Saisonstart noch unklar ist, wer denn nun Quarterback spielen wird: Der lange verletzte frühere MVP Cam Newton, der in einem der komplexesten Offensiv-Systeme der NFL im Grunde von vorn anfängt oder doch Jarrett Stidham in seinem zweiten Jahr?
New England Patriots - Der Schlüsselspieler: Stephon Gilmore
Schaut man sich die Defense der Patriots, im Vorjahr das Prunkstück des Teams, an, finden sich nicht mehr allzu viele Topstars beziehungsweise Teamleader. Eigentlich sind es nur noch Devin McCourty und Gilmore. Der Defensive Player of the Year ist nun unzweifelhaft der wichtigste Verteidiger New Englands und wohl der beste Spieler des Teams. Er muss sein exorbitant hohes Niveau halten, um das Gesamtkonstrukt am Laufen zu halten.
New England Patriots - Season-Prognose 2020
Einfach wird die Saison nicht, keine Frage. Den besten Kader dürften die Patriots in der AFC East nicht mehr stellen. Sie stellen jedoch weiterhin eine gute Defense und verfügen über die ultimative Trumpfkarte Belichick. Sollte es gelingen, eine halbwegs brauchbare Offense aufs Feld zu bringen, dann könnte dies in einem harten Zweikampf mit den Buffalo Bills schon den Ausschlag geben. Prognose: Platz 1 in der Division.
NFL-Preview: New York Jets
- Bilanz 2019: 7-9
- Die wichtigsten Zugänge: C Connor McGovern, OT George Fant, OG Greg Van Roten, CB Pierre Desir, LB Patrick Onwuasor, WR Breshad Perriman, RB Frank Gore, QB Joe Flacco, WR Denzel Mims, OT Mekhi Becton, S Bradley McDougald, WR Chris Hogan
- Die wichtigsten Abgänge: S Jamal Adams, WR Robby Anderson, LB Brandon Copeland, OT Kelvin Beachum, CB Trumaine Johnson, C Ryan Kalil, RB Ty Montgomery, WR Demaryius Thomas, OG Brian Winters, WR Quincy Enunwa
New York Jets - Darum wird die Saison ein Erfolg
Der Fokus in dieser Offseason lag zunächst mal darauf, die Situation für Quarterback Sam Darnold grundlegend zu verbessern. Zu diesem Zweck wurde die Offensive Line runderneuert - vier von fünf Startern sind neu. Zudem kamen drei neue Wide Receiver mit Starter-Potenzial.
Das allein schon könnte das Niveau der Offense entscheidend erhöhen. Defensiv wiederum lag der Blick vor allem auf der Zukunft, wenn man an den Abgang von Jamal Adams denkt, der wertvolle Draftpicks einbrachte. Allerdings kamen dennoch einige neue Starter, die schon jetzt helfen könnten.
Insgesamt sieht das Team nun mehr nach den Wünschen von Head Coach Adam Gase aus als noch im Vorjahr.
New York Jets - Darum wird die Saison ein Misserfolg
Die Jets plagen im Training Camp einmal mehr Verletzungssorgen, das erneuerte Receiving Corps scheint es zum Saisonstart nicht aufs Feld zu schaffen. Rookie Denzel Mims plagt sich ebenso mit Verletzungen herum wie Breshad Perriman. So bleiben Slot-Receiver Jamison Crowder und Tight End Chris Herndon als klar beste Optionen für Darnold. Nicht gerade optimale Umstände für den jungen QB.
Abgesehen davon stellt sich auch den Jets das Problem, dass die O-Line ohne die Mini-Camps nicht unbedingt eingespielt in die Saison gehen wird, was wiederum die gesamte Offense kompromittieren könnte. Und defensiv stellt sich weiterhin die Frage, woher denn eigentlich der Pass Rush kommen soll. Die Secondary jedenfalls wirkt nicht dominant genug, um das zu kompensieren.
New York Jets - Der Schlüsselspieler: Sam Darnold
Mehr als die Bilanz zählt für die Jets in diesem Jahr vor allem der Eindruck, den Darnold hinterlassen wird. Auf dem Papier haben die Jets die Situation um ihn herum wohl verbessert. Nun muss er zeigen, dass er tatsächlich der QB der Zukunft für Gang Green sein kann. Gelingt ihm das nicht, könnte es schon 2021 einen neuen Quarterback in New York geben.
New York Jets - Season-Preview 2020
Die Jets haben einige gute neue Parts zu ihrem Team hinzugefügt. Doch wird es Gase auch gelingen, daraus ein Team zu formen, was ihm 2019 nur bedingt gelungen war? Es gibt durchaus Argumente dafür, dass die Jets den schlechtesten Head Coach der Division stellen, was gerade in einer schwierigen Phase wie 2020 zum großen Nachteil werden kann. Prognose: Rang 4 in der Division.