FC Bayern - Transfers: Flick befürchtet Qualitätsverlust durch Abgänge
Hans-Dieter Flick, Trainer des FC Bayern München, geht nicht davon aus, nach dem Triple-Sieg 2020 mit dem deutschen Rekordmeister eine Ära der Champions-League-Siege einläuten zu können wie Real Madrid vor einigen Jahren: Die Königlichen hatten zwischen 2014 und 2018 gleich viermal in der Königsklasse triumphiert.
"Ziele kann man ausgeben, doch sie müssen realistisch sein", sagte Flick im Gespräch mit dem kicker und begründete seine Einstellung mit einem aus seiner Sicht drohenden personellen Aderlass in der Transferperiode: "Außerdem verlieren wir Qualität durch Abgänge."
Neben Javi Martinez, der den Verein nach acht Jahren und zwei Champions-League-Siegen verlassen darf, steht auch der Abschied von Mittelfeldstratege Thiago offenbar kurz bevor. Das bestätigte Karl-Heinz Rummenigge gegenüber der Welt am Sonntag : "Es sieht so aus, dass er uns verlassen wird", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bayern über Thiago: "Für ihn war es wichtig, dass er gezeigt hat, dass er in den großen Spielen sehr wohl top spielen kann. Wenn es so kommt, ist es ein Abgang, der schon etwas schmerzt."
Während Thiago übereinstimmenden Medienberichten zufolge vor einem Wechsel in die Premier League zum FC Liverpool steht, ist außerdem noch die Zukunft von David Alaba ungeklärt. Der Österreicher war als Innenverteidiger eine feste Säule in Flicks Stammelf, zögert jedoch mit einer Vertragsverlängerung über das Jahr 2021 hinaus. Sollte es zu keiner Einigung in den andauernden Verhandlungen kommen, stünde auch der Abschied des 28-Jährigen bevor.
"Es wäre sehr schade, wenn wir zu keiner Einigung kommen würden. David ist zwölf Jahre bei uns und passt wie die Faust aufs Auge zum FC Bayern", erklärte Rummenigge bezüglich Alaba.
Bayern-Transfers: Drei Spieler sollen noch kommen
Offen ist auch noch die Zukunft des von Inter Mailand ausgeliehenen Ivan Perisic. Trotz dessen starker Leistungen beim Champions-League-Finalturnier in Lissabon sei eine Entscheidung über eine Festverpflichtung auch aufgrund des fortgeschrittenen Alters des Kroaten (31) intern noch nicht gefallen, sagte Rummenigge. Man befinde sich diesbezüglich jedoch in Verhandlungen mit den Nerazzurri und seinem "guten Freund", Inter-Manager Guiseppe Marotta.
Fix sind hingegen die Abschiede der Leihspieler Philippe Coutinho (Rückkehr zum FC Barcelona) und Alvaro Odriozola (Rückkehr zu Real Madrid). Auch deshalb hat Flick intern die Verpflichtung eines Rechtsverteidigers angeregt. "Das ist der Wunsch des Trainers. Er möchte einen Backup für Benjamin Pavard", sagte Rummenigge. Außerdem sollen bei Bayern noch ein zentraler Mittelfeldspieler und ein Flügelspieler geholt werden, sollte eine Verpflichtung von Perisic nicht zustande kommen.
Eine Ausleihe von Neuzugang Alexander Nübel sei dagegen vom Tisch. "Nein, ausgeschlossen", betonte Rummenigge in der Welt am Sonntag .
© imago images / Belga
FC Bayern München: Lewandowski will "vielleicht noch acht Jahre" spielen
Robert Lewandowski hat klar gestellt, noch lange nicht an ein Karriereende zu denken. Vielmehr fühle er sich aktuell "besser als mit 26" und plane, "vielleicht noch acht Jahre" auf höchstem Niveau zu spielen. Das sagte der Torjäger nach seiner Wahl zu Deutschlands Fußballer des Jahres 2020 im Interview mit dem kicker .
Ob er die restlichen Jahre seiner Karriere allesamt beim FCB verbringen werde, wagte er zwar nicht zu prognostizieren. Ein Karriereende beim deutschen Rekordmeister schloss Lewandowski jedoch nicht aus. Das sei "eine Option, klar. Aber ich habe noch so viele Jahre vor mir", sagte der polnische Nationalspieler. Sein noch bis 2023 gültiger Vertrag in München sei sicher "nicht mein letzter".
Was Lewandowski außerdem zur Weltfußballer-Wahl, dem Verpassen des Goldenen Schuhs und die kommende Saison mit Spielen im Drei-Tages-Rhythmus sagt, erfahrt Ihr hier .
Robert Lewandowski beim FC Bayern: Spielerstatistiken der Saison 2019/20
Wettbewerb Spiele Tore Torvorlagen Bundesliga 31 34 4 Champions League 10 15 6 DFB-Pokal 5 6 -
FC Bayern: Weltfußballer Lewandowski? Löw tendiert zu Manuel Neuer
Bundestrainer Joachim Löw hat seinen ganz eigenen Favoriten auf die am Ende des Jahres anstehende FIFA-Weltfußballer-Wahl - und der heißt nicht Robert Lewandowski oder Neymar. "Ich habe nichts gegen Robert Lewandowski, er ist ein Torjäger der Superklasse", sagte Löw gegenüber dem kicker , "aber für mich wäre der Weltfußballer in diesem Jahr: Manuel Neuer."
Die ganze Saison über sei "Manu in einer Superform" gewesen. Der 34-Jährige sei "eine Klasse für sich. Wahnsinn, unglaublich", schwärmte Löw von seinem Nationalmannschaftskapitän und verwies auf "zwei, drei Aktionen", die der Torhüter alleine im Champions-League-Halbfinale gegen Olympique Lyon gezeigt habe: "Wie er dasteht, diese Ruhe, diese Ausstrahlung, du hast das Gefühl, er ist omnipräsent."
Bei der 1991 eingeführten FIFA-Wahl war bis dato lediglich Lothar Matthäus als erster und einziger Deutscher zum Weltfußballer gewählt worden Einen Torhüter als Weltfußballer gab es noch nie. Nimmt man die Wahl zu Deutschlands Fußballer des Jahres 2020 als erste Tendenz, dürfte das auch so bleiben: Da erhielt Neuer lediglich eine Stimme von den wahlberechtigten Sportjournalisten des VDS und lag damit beispielsweise hinter Spielern wie Dennis Diekmeier (SV Sandhausen) oder Sascha Mölders (1860 München).