Dementsprechend niedergeschlagen präsentierte sich Vettel im Nachhinein. "Das Ergebnis ist verdient, denn wir waren nicht schnell genug - weder gestern noch heute. Wir haben uns sehr schwer getan. Stärken haben wir gerade kaum, und hier wurden alle unsere Schwächen klar offengelegt", so der Deutsche gegebüber dem ORF .

"Ich denke, es gibt ein paar Ansätze, aber es ist auch klar, dass sich bis nächste Woche und in den nächsten Wochen nichts dramatisch ändern wird. Trotzdem glaube ich, waren wir dieses Rennen schlechter als die Rennen zuvor. Das müssen wir verstehen. Da gibt es ein paar Ansätze, es wird aber nicht leicht, das Ganze über Nacht zu ändern", sagte Vettel.

Teamkollege Leclerc bließ in ein ähnliches Horn. Das Rennen sein "extrem frustrierend" gewesen. "Für uns war es ein sehr schwieriges Wochenende. Das Rennen war nicht einfacher. Wir hatten bei beiden Boxenstopps von mir Probleme, wodurch ich einige Zeit und Positionen verloren habe. Dann habe ich versucht aufzuholen, aber für uns ist es selbst mit DRS schwierig zu überholen. Wir müssen arbeiten und etwas finden. So ist es sehr schwierig", sagte der Monegasse.

Scuderia-Teamchef Binotto wollte das schlechte Ergebnis dennoch nicht überbewerten. "Wir befinden uns nicht in einer Krise. Wir sind frustriert und enttäuscht, aber in einer Krise befinden wir uns nicht", sagte der 50-Jährige. "Jetzt geht es darum, den Frust in Entschlossenheit umzuwandeln. Es ist eine schwierige Zeit. Es gibt keine Entschuldigung für das schlechte Abschneiden in Spa."

Rennsieger Hamilton lieferte abermals eine Top-Performance, wollte aber noch nicht von einer vorzeitigen Entscheidung im WM-Kampf reden. "Ich weiß, nicht jeder will sehen, dass immer Mercedes vorne steht", sagte der Engländer, "aber für uns ist es egal, wie erfolgreich wir sind: Wir bleiben weiter demütig und werden auch nach diesem Rennen schauen, wo wir uns weiter verbessern können."

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Belgien-GP: Die Analyse

Schon vor Rennbeginn musste McLaren-Pilot Carlos Sainz aufgeben. Beim CL35 des Spaniers gab es einen Defekt am Auspuff, was die Teilnahme unmöglich machte.

Zwar erwischte Bottas im Vergleich zu Hamilton den etwas besseren Start, der Finne musste sich seinerseits aber dem Angriff von Verstappen erwehren und blieb somit hinter seinem Teamkollegen. Hinter den Top-3 startete Renault-Fahrer Daniel Ricciardo am Ende der langen Kemmel-Geraden eine Attacke auf Verstappen, wurde vom Niederländer aber erfolgreich abgewehrt und reihte sich als Vierter ein.

Im hinteren Teil des Feldes kamen Charles Leclerc (Ferrari) und Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo) gut vom Fleck. Beide gewannen je vier Positionen. Vettel kletterte einen Rang nach oben. Für den Heppenheimer ging es nach dem Start, bedingt durch den technischen Ausfall von Sainz, von 14 auf 13.

Die ersten Boxenstopp-Welle wurde dann in Runde elf, nach einem Crash von Giovinazzi und einer daraus folgenden Safety-Car-Phase ausgelöst. Der Italiener hatte beim Rausbeschleunigen aus Kurve 13 die Kontrolle über seinen Alfa Romeo verloren und krachte in die Streckenbegrenzung. Williams-Pilot George Russel konnte nicht mehr ausweichen und schied ebenfalls aus.

Bis auf Sergio Perez (Racing Point) zogen alle Fahrer in den kommenden Umläufen frische Pneus auf, die meisten wählten den harten Reifen. Da Hamilton den Restart ohne Probleme gewann, änderte sich nur wenig an der Grid-Reihenfolge.

In der zweiten Rennhälfte fuhren Hamilton, Bottas und Verstappen mit komfortablem Vorsprung ihr eigenes Rennen, dahinter überzeugten vor allem die Renaults von Ricciardo und Esteban Ocon, die auf Augenhöhe mit dem zweiten Red Bull von Alexander Albon fuhren. Ricciardo belohnte seine starke Leistung mit dem vierten Platz, auch Ocon ging in der letzten Runde noch an Albon vorbei und wurde Fünfter.

Die Top-10 komplettierten Lando Norris (7., McLaren), Pierre Gasly (8., AlphaTauri), Lance Stroll (9., Racing Point) und Sergio Perez (10., Racing Point). Die schnellste Rennrunde und den Extra-Punkt sicherte sich Ricciardo.

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Belgien-GP: Die Reifenstrategie

Das Safety Car diktierte beim Belgien-GP die Reifenstrategie. Nach dem Giovinazzi-Russel-Crash nutzen die meisten Fahrer die Gunst der Stunde und tauschten ihre weichen und mittelharten Start-Reifen für harte Pneus. Viele Piloten beendeten mit diesem Satz das Rennen.

Lediglich Leclerc wählte eine Zweistopp-Strategie, wegen des wenig konkurrenzfähigen Ferraris gelangen aber keine großen Sprünge mehr.

Highlight des Rennens: Giovinazzi-Russel-Crash

In Runde elf brach Alfa-Fahrer Antonio Goivinazzi beim Ausgang von Kurve 13 das Heck seines C39 aus, worauf der Italiener in die Streckenmauer krachte. Bei der unkontrollierten Rückkehr auf die Strecke löste sich ein Rad am Alfa Romeo.

Der hinter ihm platzierte George Russel im Williams konnte nicht mehr ausweichen und traf den losen Pneus. Beide Piloten blieben glücklicherweise unverletzt, mussten das Rennen aber aufgeben.

Top des Rennens: Daniel Ricciardo

Zwar wurde es wieder nichts mit dem lang erhofften Podestplatz, der Honey Badger durfte sich in Spa aber mit dem Titel "Best-of-the-Rest" schmücken. Red-Bull-Pilot Albon distanzierte der Australier deutlich auf P5, nach vorne war mehr nicht zu holen. Sehr stark!

Flop des Rennens: Ferrari

Dass es kein einfaches Rennen für die Scuderia werden würde, war schon am gestrigen Samstag zu erahnen. Auch im Renntrimm zeigte sich der rote Bolide nicht konkurrenzfähig. Am Ende standen ein 13. und 14. Platz zu Buche, sogar hinter dem Alfa Romeo von Kimi Räikkönen. Ebenfalls wieder ganz schwach: Alex Albon.

Der WM-Stand nach sieben Rennen

  • Fahrerwertung:

Platz Fahrer Team Punkte 1 Lewis Hamilton Mercedes 157 2 Max Verstappen Red Bull 110 3 Valtteri Bottas Mercedes 107 4 Alexander Albon Red Bull 48 5 Charles Leclerc Ferrari 45 6 Lando Norris McLaren 45 7 Lance Stroll Racing Point 42 8 Daniel Ricciardo Renault 33 9 Sergio Perez Racing Point 33 10 Esteban Ocon Renault 26

  • Konstrukteurswertung:

Platz Tean Punkte 1 Mercedes 264 2 Red Bull 158 3 McLaren 68 4 Racing Point 66 5 Ferrari 61 6 Renault 59 7 AlphaTauri 20 8 Alfa Romeo 2 9 Haas 1 10 Williams 0