"Wir können einen Spieler in diesen Dimensionen nicht bezahlen. Das passt nicht in unsere Politik und auch nicht zu unserer Philosophie", stellte Rummenigge in einem Interview mit der Tuttosport unmissverständlich klar. Ins gleiche Horn hatte auch schon Sportvorstand Hasan Salihamidzic gestoßen. "Wir sind wirtschaftlich am Anschlag", hatte Salihamidzic gegenüber dem kicker in puncto Transferpolitik gesagt.
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Rummenigge sei darüber hinaus "ein wenig traurig" angesichts der Vorstellung, dass Messi Barca in diesem Transferfenster verlassen könnte. "Leo hat die Geschichte des Klubs geschrieben und wenn es nach mir ginge würde er seine Karriere bei den Blaugrana beenden", erklärte er: "Aber es mag interne und private Dinge geben, die ich nicht kenne. Darum werde ich mich da nicht einmischen."
Messi soll die Barca-Verantwortlichen am Dienstag per Bürofax von seinem bevorstehenden Abschied nach über 20 Jahren informiert haben. Bei einem Bürofax handelt es sich dabei nicht um ein Fax im deutschen Sinne, sondern ein eingeschriebenes Dokument - in Spanien die einzige nachweisbare Zustellungsmöglichkeit eines offiziellen Dokuments. Der argentinische Superstar beruft sich dabei auf eine 2017 bei seiner Vertragsverlängerung in das Arbeitspapier verankerte Klausel, die es ihm ermöglicht, jedes Jahr bis zum 10. Juni einseitig zu kündigen.
Zwar ist der Stichtag längst vorbei, allerdings sollte der im Vertrag verankerte 10. Juni eigentlich jeweils das Ende einer regulären Spielzeit darstellen. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie endete die Saison jedoch erst am vergangenen Sonntag, was Raum für Spekulationen, Interpretationen und die Möglichkeit eines ablösefreien Wechsels von Messi offen lässt.
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Welcher Klub für eine mögliche Messi-Verpflichtung in Frage komme, konnte Rummenigge indes nicht beantworten. "In Covid-Zeiten ist es für keinen Klub leicht. Es reicht nicht, einen reichen Eigentümer zu haben. Er muss sehr reich sein", stellte Bayerns Vorstandschef fest. Neben Paris Saint-Germain und Inter Mailand gilt Manchester City mit Messi-Förderer Pep Guardiola als möglicher Abnehmer. Nach Informationen von ESPN prüft der Premier-League-Klub bereits seine Finanzen, um eine Messi-Verpflichtung zu stemmen, ohne dabei gegen das Financial Fairplay zu verstoßen.
Welcher Klub im Poker um den 33-Jährigen für Rummenigge der Favorit sei, wollte er nicht verraten. "Ich bluffe nicht, ich weiß es wirklich nicht. Das wäre für mich jetzt wie Lotto zu spielen."
Dass sich der FC Bayern nicht um die Dienste Messi bemühen wird, war für Thomas Müller derweil durchaus erwartbar. "Ich habe in den letzten Monaten ein, zwei Mal mit unserem Finanzvorstand gesprochen. Ich glaube, das ist unrealistisch", scherzte Müller am Donnerstag auf einer Veranstaltung des Möbelunternehmens Höffner, deren Werbepartner Müller ist.
"Messi ist mit der beste Fußballer des Planeten, auch rückwirkend auf die letzten 100 Jahre", führte Müller weiter aus: "Dass jetzt eine Veränderung kommt, kann für die Fußballwelt interessant sein. Außer den Barca-Fans sieht das wohl keiner kritisch, sondern ist gespannt, was sich für neue Wege auftun."
Lionel Messis Karrierestatistiken beim FC Barcelona
Wettebwerb Spiele Tore Torvorlagen Minuten/Tor Spielzeit Primera Division 485 444 201 88 39.120 Champions League 143 115 39 103 11.792 Copa del Rey 75 53 36 113 6.002 Supercopa 19 14 5 111 1.554 FIFA Klub-WM 5 5 1 85 427 UEFA Super Cup 4 3 3 140 420 Gesamt 731 634 285 94 59.315