Der Gegner wird am Montag ausgelost, Spieltermin ist der 15. oder 16. September. Mögliche Kontrahenten sind Benfica Lissabon, Gent und Dynamo Kiew. Sollte Grün-Weiß in der dritten Runde ausscheiden, würde man direkt in die Europa-League-Gruppenphase umsteigen. Alleine das UEFA-Startgeld dafür beträgt rund drei Millionen Euro - Geld, das der von der Coronakrise schwer getroffene Vizemeister gut gebrauchen kann.
Der Weg zum Sieg im leeren Stadion Kranjceviceva war ein beschwerlicher. Lok igelte sich von Beginn an in der eigenen Hälfte ein, und den mit Dejan Ljubicic als Kapitän eingelaufenen Rapidlern fehlten auf dem holprigen Rasen die Ideen, den kroatischen Abwehrriegel zu knacken. Die Gastgeber taten vorerst praktisch nichts fürs Spiel und hofften auf einen Lucky Punch, der in der 29. Minute fast geglückt wäre.
Nachdem sich Maximilian Hofmann und Filip Stojkovic ungeschickt angestellt hatten, zog Mario Cuze allein aufs Tor und wurde von Goalie Richard Strebinger gestoppt. Die Zagreber Forderungen nach einem Elfmeter blieben folgenlos.
Kara-Abstauber rettet Arase
Drei Minuten später gingen die Gäste mit ihrer ersten gelungenen Aktion in Führung. Lok-Keeper Krunoslav Hendija parierte einen Schuss von Taxiarchis Fountas und den zweiten Versuch von Kelvin Arase nur kurz, Kara stand goldrichtig und staubte ab. Der im vergangenen Winter vom SV Horn geholte Stürmer traf damit gleich bei seinem Europacup-Debüt.
In der 39. Minute konnte Hendija eine Freistoßflanke von Thomas Murg nicht bändigen, den abspringenden Ball bugsierte Fountas über die Latte. Nach dem Seitenwechsel wurde der kroatische Vize-Champion auch durch die Hereinnahme des gebürtigen Brasilianers Sammir aktiver, dennoch war der Mangel an Qualität bei Lok nicht zu übersehen.
Trotz vermehrter Spielanteile vermochten die Hausherren, bei denen Ex-Austrianer Petar Gluhakovic auf der Bank saß, keine einzige zwingende Chance herauszuspielen. Die Rapidler beschränkten sich vor allem darauf, den Vorsprung zu halten und waren trotzdem gefährlicher.
In der 57. Minute parierte Hendija einen Murg-Schuss, in der 63. Minute wurde bei Schüssen von Maximilian Ullmann und Fountas auf der Linie gerettet und in der 81. Minute war Hendija bei einem Kara-Kopfball auf dem Posten. Die beste Chance auf den zweiten Treffer vergab Kara in der 82. Minute - sein Schuss verfehlte das Tor nur um Zentimeter.
Lokomotiva Zagreb 0:1 Rapid Wien
Zagreb, Stadion Kranjceviceva
Tor : 0:1 (32.) Kara
Lok Zagreb : Hendija - Karacic, Kolinger, Osmankovic, Markovic (61. Budimir) - Petrak (71. Kallaku), Halilovic - Cuze, Djira, Celikovic - Tuci (46. Sammir)
Rapid : Strebinger - Stojkovic, Hofmann, Greiml - Arase (75. Schick), Murg (64. Grahovac), Petrovic, D. Ljubicic, Ullmann - Kara, Fountas (86. Kitagawa)
Gelbe Karten : Tuci, Petrak, Sammir, Kolinger bzw. Ljubicic, Hofmann, Greiml, Kühbauer (Rapid-Trainer)
Stimmen zum Spiel:
Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): "Es war ein sehr wichtiger Sieg, die Champions-League-Reise geht weiter. Zumindest die Europa League haben wir fix, von daher sind wir sportlich und wirtschaftlich auf der sicheren Seite. Der Sieg war absolut verdient, Lok Zagreb hatte über 90 Minuten keine herausgespielte Chance. Wir haben das Spiel in der ersten Hälfte kontrolliert, leider haben wir es in der zweiten Hälfte in der einen oder anderen Situation verpasst, ruhiger herauszuspielen. Das Entscheidende war das Weiterkommen. Es war eine solide Leistung, aber natürlich müssen wir besser spielen. Kara hat sich in den sieben Monaten bei uns echt gut entwickelt. Ich freue mich für ihn und bin froh, dass wir ihn in unseren Reihen haben."
Ercan Kara (Rapid-Torschütze): "Ich kann es selbst nicht beschreiben, es passiert alles sehr schnell, es ist alles sehr schön. Ich trainiere jeden Tag hart und gebe mein Bestes für die Mannschaft, dafür werde ich belohnt."
Maximilian Hofmann (Rapid-Verteidiger): "Es war ein eigenartiges Spiel. Der Gegner ist verdammt tief gestanden in der ersten Hälfte. Nach dem Tor haben sie ein bisschen höher attackiert, da hat man gemerkt, dass wir noch nicht im Rhythmus sind. Aber wir haben nicht viel zugelassen und hätten den Sack früher zumachen müssen."