Der Slowene beendete die Partie immerhin mit 22 Punkten, 8 Rebounds und 4 Assists. Allerdings traf Doncic nur 6 von 17 aus dem Feld und 1 von 6 von Downtown. Sein angeschlagener linker Knöchel schien ihm zwischenzeitlich Probleme zu bereiten, zudem ließ ihm die starke Clippers-Defense kaum Luft zum Atmen.

Gleichzeitig war L.A. auf der anderen Seite des Courts über die kompletten 48 Minuten nicht zu stoppen. Nach seinen bisher schwachen Auftritten in der Serie ballerte sich Paul George mit 35 Punkten (12/18 FG, 4/8 Dreier) den Frust von der Seele ( hier geht es zu seinen Highlights ). Kawhi Leonard lieferte ebenfalls eine überragende Partie ab (32 Punkte, 7 Rebounds und 4 Assists, 12/19 FG, +24).

Unterstützung erhielt das Superstar-Duo von Montrezl Harrell (19 und 11 Bretter, +34), Marcus Morris (12) sowie Landry Shamet und Reggie Jackson, die beide jeweils 11 Punkte erzielten. Auf Seiten der Mavs war neben Doncic Tim Hardaway Jr. mit 19 Punkten noch bester Scorer. Trey Burke kam auf 15 Zähler, Maxi Kleber steuerte 12 Punkte (2/4 Dreier), 4 Rebounds und 2 Blocks bei ( hier gibt es die Kleber-Highlights im Video ).

Schon wenige Stunden vor dem Tip-Off gaben die Mavs bekannt, dass Kristaps Porzingis aufgrund von Knieproblemen erneut nicht auflaufen kann. Bei den Clippers fehlte weiterhin Patrick Beverley (Wade), sodass beide Teams mit den gleichen Starting Fives wie in Spiel 4 in die Partie gingen. Immerhin der Start verlief aus Mavs-Sicht noch recht vielversprechend. Hardaway Jr. und Kleber trafen früh ihre Dreier und Dallas übernahm mit 16:9 die Führung.

Clippers vs. Mavs: Kawhi Leonard und Paul George übernehmen

Dann spielten aber nur noch die Clippers. Kawhi mutierte zur Playoff-Maschine, die die Raptors vergangenes Jahr zur Championship geführt hat. Auf dem Weg zu einem 24:2-Lauf innerhalb von vier Minuten versenkte Leonard seine ersten 6 Wurfversuche. Nach dem ersten Durchgang hatte die Klaue bereits 15 Zähler auf dem Konto, George steuerte 9 Zähler bei und die Clippers lagen mit 41:22 in Front.

Wirklich stoppen konnten die Mavs den 2-Seed auch im zweiten Abschnitt nicht. Auf einen kleinen 9:1-Lauf der Texaner, inklusive krachendem Kleber-Dunk, antwortete L.A. rasch mit mehreren Triples, mit denen die Clippers ihren Vorsprung bis auf 27 Punkte ausbauten. Sichtlich frustriert gingen die Mavs mit einem 52:76-Rückstand in die Halbzeitpause.

Spannend wurde es nach dem Seitenwechsel nicht mehr, die Mavs waren in allen Belangen unterlegen. George erhöhte sein Punktekonto mit 9 Zählern in den ersten fünf Minuten des dritten Viertels und beendete damit schon früh alle Comeback-Hoffnungen der Mavs. Stattdessen machte sich bei Dallas weiter Frust breit, der sich unter anderem in einem Flagrant Foul für Hardaway Jr. nach hartem Foul gegen PG-13 bemerkbar machte.

Mitte des dritten Durchgangs brachte dann auch noch Mavs-Coach Rick Carlisle seine Unzufriedenheit mit den Referees verbal und mit hochrotem Kopf zum Ausdruck, was ihm eine Ejection einbrachte. Auch auf dem Court lieferten sich die Spieler einige verbale Scharmützel (insgesamt 6 Technical Fouls). Am Ausgang der Partie änderte das aber nichts mehr. Die Mavs sind nun in Spiel 6 in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (ab 3 Uhr live auf DAZN ) zum Siegen verdammt.

Die wichtigsten Statistiken

L.A. Clippers (2) vs. Dallas Mavericks (7) 154:111 ( BOXSCORE ), Serie: 3-2

  • Clippers-Coach Doc Rivers forderte von PG-13 ein aggressives Auftreten, um sich aus dem Shooting-Slump zu befreien. Genau das zeigte der 30-Jährige. George antwortete auf die Häme nach seinen zuletzt schwachen Vorstellungen mit mehr Körben in den ersten 7 Minuten (4/6 FG) als in den kompletten Spielen 3 (3/16 FG) und 4 (3/14 FG). Der Forward blieb auch mit den Reservisten auf dem Parkett und spielte sich im Laufe der Partie immer weiter in einen Rhythmus.
  • Ein paar Zahlen zur ersten Halbzeit: Noch nie gaben die Mavs so viele Punkte in einer Playoff-Hälfte ab wie in Spiel 5 (76). Dabei versenkten die Clippers bärenstarke 62,2 Prozent aus dem Feld (28/46 FG) und 55,6 Prozent von Downtown (10/19 Dreier). Damit konnte die Dallas-Offense (42,9 Prozent FG und 31,6 Prozent 3FG) schlicht nicht mithalten.
  • Ein weiteres Problem der Mavs - ganz abgesehen davon, Kawhi und George irgendwie in den Griff zu bekommen - waren die vielen Ballverluste. Allein im ersten Viertel leistete sich Dallas 7 Turnover, die die Clippers in 16 direkte Punkte ummünzten. Zwar war die Turnover-Statistik am Ende relativ ausgeglichen (16:13 Clippers), die Mavs schafften es aber nicht, die Fehler des Gegners im selben Maße zu bestrafen (27:12 points off turnover für Clippers).
  • Mit 22 verwandelten Dreiern stellten die Clippers einen neuen Playoff-Franchise-Rekord auf. Dabei präsentierte sich L.A. höchst effizient aus der Distanz (62,9 Prozent). Die Mavs standen bei 12 von 37 von Downtown (32,4 Prozent). Auch die 154 Clippers-Punkte stellten einen neuen Franchise-Rekord in der Postseason dar - den NBA-Rekord verpassten sie nur knapp (157 Zähler von den Celtics 1990).

L.A. Clippers vs. Dallas Mavericks: Die Stimmen:

Paul George (Clippers): "Die Bubble hat mich überwältigt. Ich war einfach an einem dunklen Ort. Die vergangenen paar Spiele waren schwierig. Danke an alle, die hinter mir standen und die mich unterstützt haben."

Trey Burke (Mavs): "Das war peinlich. Das fühlt sich nicht gut an, vor allem mit dem Hintergrund, was auf dem Spiel steht."

Der Star des Spiels: Paul George

Das war mal eine Reaktion von George! Zuletzt hatte er noch betont, wenn er seine Würfe getroffen hätte, wäre die Serie bisher nicht so eng gewesen. Dies bestätigte sich zumindest in Spiel 5. Das Superstar-Duo PG-13 und Kawhi sah erstmals in dieser Postseason wie ein Superstar-Duo aus. Sollten sie diese Form beibehalten, muss sich die Konkurrenz warm anziehen.

Der Flop des Spiels: Michael Kidd-Gilchrist

In Spiel 1 versenkte MKG tatsächlich 2 Dreier, das waren aber seine einzigen Erfolgserlebnisse aus der Distanz in diesen Playoffs. In Spiel 5 stand er bei 0 von 4 von Downtown - jeder Fehlwurf wurde von der Clippers-Bank abgefeiert. Klar, das Shooting ist ohnehin nicht seine Stärke, aber auch defensiv half er den Mavs heute nicht wirklich, in der Verteidigung von Kawhi war MKG chancenlos.

Die Szene des Spiels

Kurz vor Ende des dritten Viertels machte Leonard seinem Spitznamen alle Ehre. Die Klaue riss einfach den Ball aus den Händen von Boban Marjanovic und leitete den Fastbreak ein. Nur dass Jackson bei einem wilden Drive direkt wieder den Spalding verlor, machte Kawhi nicht sonderlich glücklich. Aus Mavs-Sicht ist hier ein netter Block von Kleber gegen Leonard zu erwähnen.