Was den Kader von Werder Bremen angeht, sieht Sportchef Frank Baumann dieser Tage "eine sehr gute Basis". Allerdings ist auch Milot Rashica noch immer ein Teil des Kaders von Trainer Florian Kohfeldt, der sich im österreichischen Zillertal auf die neue Saison vorbereitet.

Dass der europaweit umworbene Außenstürmer (11 Tore und 8 Vorlagen in der vergangenen Saison) in der laufenden Transferperiode wechseln möchte, ist kein Geheimnis. Und auch wenn sich ein schneller Abschied des 24-Jährigen laut Baumann "nicht abzeichnet" und Rashica demnach gar beim Bundesliga-Start im September mitwirken könnte, sehen sich die Bremer rege nach einem möglichen Nachfolger um, der ebenfalls auf den offensiven Außenbahnen beheimatet ist.

Ein heißer Kandidat beim SVW ist Amin Younes. Mit dem einst bei Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Kaiserslautern aktiven Confed-Cup-Sieger von 2017 tauschte sich Werder in den vergangenen Wochen mehrfach aus, allerdings kam es wegen der stockenden Verhandlungen um Rashica noch nicht zu intensiven Gesprächen.

Es heißt, die an Rashica interessierten Klubs wie RB Leipzig würden munter um die Ablöse feilschen, die im Zuge der Corona-Krise niedriger als von Baumann und Co. geplant ausfallen dürfte. Auch deshalb besteht keine Aussicht auf eine schnelle Einigung.

© imago images / Poolfoto

Amin Younes: Interesse aus der Bundesliga und Parma

Klar ist: Um einen Younes-Transfer stemmen zu können, brauchen die Bremer einen Teil der Rashica-Millionen. Der SSC Neapel, der Arbeitgeber von Younes, gilt seit jeher als wenig zimperlich, wenn es um Spielerverkäufe geht.

Da der dribbelstarke Rechtsfuß vertraglich noch bis 2023 an die Süditaliener gebunden ist, dürfte ein Transfer trotz der geringen Einsatzzeiten des Ex-Nationalspielers unter Neapel-Trainer Gennaro Gattuso kein Schnäppchen für die Bremer werden - zumal diese sich möglicherweise auf ein Wettbieten mit anderen Klubs einstellen müssen.

Wie SPOX und Goal wissen, haben noch weitere Bundesligisten konkrete Anfragen bei der Younes-Seite gestellt. Desweiteren buhlt mit Parma Calcio auch ein italienischer Erstligist intensiv um die Dienste des gebürtigen Düsseldorfers.

Younes wollte Neapel schon im Winter verlassen

Letztlich steht geregelte Spielpraxis für Younes an oberster Stelle, nachdem er zuletzt häufiger nicht einmal dem Kader von Neapel angehörte und auch das Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Barcelona als Zuschauer verfolgte.

Younes hatte 2015 zuletzt in Deutschland gespielt, ehe er für 2,5 Millionen Euro von Mönchengladbach nach Amsterdam wechselte. Bei Ajax sammelte er in 100 Partien 42 Scorerpunkte (17 Tore/25 Vorlagen) und reifte zum Nationalspieler. 2018 unterschrieb er nach langem Hin und Her in Neapel, konnte sich aber weder unter Carlo Ancelotti (23 Einsätze) noch unter dessen Nachfolger Gattuso (4 Einsätze) als Stammspieler etablieren.

Daher stand bereits im Winter ein Abschied des 27-Jährigen auf Leihbasis im Raum. Dieser konkretisierte sich trotz diverser Anfragen aus Italien (FC Turin/FC Genua), Russland (FK Krasnodar) und Abu Dhabi (Al-Jazira) allerdings nicht - größtenteils wegen der von den Neapolitanern aufgerufenen Leihgebühr.

Amin Younes im Steckbrief

geboren 6. August 1993 in Düsseldorf Größe 1,68 m Gewicht 67 kg Position linke Außenbahn, rechte Außenbahn, offensives Mittelfeld starker Fuß rechts Profistationen Borussia Mönchengladbach, 1. FC Kaiserslautern, Ajax Amsterdam, SSC Neapel Profispiele/-tore/-vorlagen 170/24/33