Davis legte in gerade einmal 29 Minuten 31 Punkte und 11 Rebounds auf. LeBron James hielt sich offensiv zurück und überließ AD das Feld. In 27 Minuten kam LeBron auf 10 Punkte, 7 Assists und 6 Rebounds. Kentavious Caldwell-Pope steuerte 16 Punkte zum Sieg bei.
Bei den Blazers war zwar Damian Lillard mit 18 Punkten der beste Werfer, aber der Superstar konnte zu keiner Zeit an seine überragenden Leistungen der letzten Spiele anknüpfen. Lillard traf nur 1 seiner 7 Dreierversuche und kugelte sich zu allem Überfluss später im Spiel noch einen Finger aus. CJ McCollum kam auf 13 Punkte, ansonsten punktete nur noch Anfernee Simmons zweistellig (11).
Die Los Angeles Lakers hatten einiges gut zu machen nach dem missratenen Auftakt in der Serie gegen die Portland Trail Blazers. Und der Mitfavorit auf den Titel kam gut in die Partie. Ein 8:0-Lauf Mitte des ersten Viertels sorgte für die erste größere Führung (16:8).
Dabei war Portlands Superstar Damian Lillard direkt gut in der Partie. Der Bubble-MVP hielt sein Team mit 10 Punkten im ersten Viertel im Spiel. Dafür brauchte er nicht einmal sein gefürchtetes Perimeter Game, denn die Dreier wollten auf beiden Seiten nicht fallen.
Portland lieferte allgemein schwache Quoten (31,8 Prozent aus dem Feld) ab und fand gar keinen Rhythmus, was auch daran lag, dass die Lakers gut verteidigten und vor allem die Zone dicht machten. Anthony Davis dominierte an beiden Enden des Platzes. Der Big Man hatte nach dem ersten Viertel bereits 11 Punkte, 5 Rebounds und 2 Assists auf dem Konto.
Blazers-Twin-Tower dieses Mal wirkungslos
Die Blazers setzten im zweiten Viertel wieder auf die Twin Tower Jusuf Nurkic und Hassan Whiteside, ein probates Mittel in Spiel 1. Auch wenn die Lakers weiter Probleme von der Dreierlinie hatten, war die Wirkung der beiden als Rim Protector begrenzt.
Das lag vor allem daran, dass L.A. den Ball außerordentlich gut bewegte und einen Anthony Davis auf dem Court hatte, der in allen Facetten des Spiels dominierte. Gerade in der Zone tobte er sich nach Belieben aus.
Mit einem 12:2-Lauf beendeten die Lakers das zweite Viertel und hatten zur Pause eine beachtliche 17-Punkte-Führung auf dem Konto. Diese Dominanz änderte sich auch nach der Pause nicht. Portland hatte überhaupt keinen Zugriff. LeBron James hielt sich zwar bei der Wurfauswahl zurück, dirigierte aber klug das Spiel der Lakers.
Und auch der Dreier fiel besser. Kentavious Caldwell-Pope bekam immer wieder offene Würfe am Perimeter und im Gegensatz zu Spiel 1 versenkte KCP die Würfe nun.
Lakers - Blazers: Frühe Garbage Time
Zum Ende des dritten Viertels betrug der Vorsprung der Lakers 30 Punkte. Lillard war gar kein Faktor im Spiel und auch sonst stemmte sich niemand gegen die drohende Niederlage. Bei verbleibenden 15 Spielminuten war die Partie bereits entschieden.
Zu allem Überfluss verletzte sich Dame bei einem Verteidigungsversuch am Ringfinger der linken Hand. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wurde er an der Seitenlinie behandelt, pfefferte wütend sein Handtuch zu Boden und stampfte in die Kabine. Wenig später wurde bekannt, dass er sich den Finger ausgekugelt hatte. Ins Spiel kehrte er nicht mehr zurück.
Auch Davis und James kamen im Schlussviertel nicht mehr zum Einsatz. Die Messe war längst gelesen.
Die wichtigsten Statistiken
Los Angeles Lakers (1) vs. Portland Trail Blazers (8) 111:88 ( BOXSCORE ), Serie: 1:1
- Die Dreierquote war eines der Themen nach Spiel 1. Mit Kentavious Caldwell-Pope hatte zumindest ein Rollenspieler seinen Touch wiedergefunden. Der Guard traf 4 seiner 6 Versuche vom Perimeter. Auch Davis zeigte sich verbessert. Er traf 3/4. Mit Beginn der Garbage Time lag die Dreierquote der Lakers immerhin bei 33,3 Prozent. Jr Smith verbesserte diese dann noch auf 36,8 Prozent.
- Es kann auf jeden Fall als gutes Zeichen gewertet werden, wenn die Lakers für eine Sieg in den Playoffs über die Blazers nur 10 Punkte von LeBron James brauchen. Der Superstar hielt sich bei der Wurfauswahl auffällig zurück und überließ Davis die Bühne. Am Ende brauchte er nur 27 Minuten auf dem Feld zu stehen.
- Load Management war eh ein Thema. Kein Spieler der Lakers stand länger als 29 Minuten auf dem Platz. Im dichtgedrängten Playoff-Spielkalender nimmt man diesen Luxus gerne mit.
- Die Lakers dominierten in allen wichtigen Statistiken. Eklatant waren dabei die Zahlen, die die Zonen-Dominanz wiedergeben. Los Angeles gewann das Reboundduell (50:41) deutlich, sicherte sich zudem einige Offensivrebounds (14), die sie häufig in Second-Chance-Punkte ummünzten. Das zeigen auch die Point in the Paint (52:40). Die Garbage Time verwässert diese Statistiken ein wenig, die Dominanz war zuvor noch größer.
Die Stimmen zu Spiel
Damian Lillard (Portland Trail Blazers) über seinen Status in Spiel 3: "Oh, ich werde spielen!"
Der Star des Spiels
Das kann nur Anthony Davis sein. Der Superstar drückte dem Spiel von Beginn an seinen Stempel auf. Zu keiner Phase des Spiels war er zu kontrollieren. Davis dominierte in der Zone, traf vom Perimeter und leitete immer wieder das Spiel an. 31 Punkte (13/21), 11 Rebounds, 3 Assists sind Zeugen seiner Dominanz. Er ist der erste Lakers-Spieler seit Kareem Abdul-Jabbar, der in einem Playoff-Spiel in weniger als 30 Minuten mehr als 30 Punkte erzielt.
Der Flop des Spiels
Damian Lillard. Es ist der Fluch der guten Tat. Nachdem Lillard zuletzt nach Belieben dominierte, erlebte er in Spiel 2 einen gebrauchten Tag (18 Punkte). Seine gefürchteten weiten Dreier (1/7) fielen dieses Mal aus und in der Zone machte ihm Davis das Leben schwer. Und wenn dann von den Kollegen auch nichts kommt, endet es in der heutigen offensiven Nicht-Leistung der Blazers. Hier könnte daher auch jeder andere Spieler stehen.
Die Szene des Spiels
Die Szene könnte noch Bedeutung für die ganze Serie haben. Bei einem Steal von hinten, schlug Lillard seinen linke Hand unglücklich an den Schuh von Davis. Die Folge war ein ausgekugelter Ringfinger, der große Ähnlichkeit mit Shawn Marions berühmten krummen Finger hatte. An Lillards Reaktion war zu erkennen, dass ihn die Verletzung auf jeden Fall im weiteren Verlauf der Playoffs beschäftigen wird. Er war richtig angefressen.