Mit 28 Punkten, 8 Rebounds und 7 Assists legte der Slowene abermals eine beachtliche Stat-Line auf, diesmal mit nur einem Turnover! Aufgrund von Foulproblemen sah Doncic den entscheidenden Lauf der Mavs im vierten Abschnitt jedoch nur von der Bank aus.
Für diesen zeichneten sich vor allem die Reservisten der Mavs um Trey Burke (16, 7/11 FG), Boban Marjanovic (13, 9, 6/8 FG) und Seth Curry (15, 6/9 FG, Plus-Minus von +30) verantwortlich. Auch der zweite Star in Dallas, Kristaps Porzingis, lieferte mit 23 Punkten und 7 Rebounds wieder eine ordentliche Partie ab, Maxi Kleber kam zwar nur auf 4 Punkte (beide durch Alley-oops), holte sich dafür 10 Boards.
Kawhi Leonard ( alle Highlights gibt es hier ) war nach anfänglichen Schwierigkeiten Topscorer der Partie (35, 10) und sorgte im Alleingang für Foulprobleme bei den Mavericks (13/14 FT). Lou Williams (23, 7 Assists, 8/13 FG) und Montrezl Harrell sorgten wie gewohnt für Gefahr von der Bank, die mit insgesamt 4 Zählern ansonsten komplett harmlos war. Paul George erwischte einen gebrauchten Tag (14, 4/17 FG, 2/10 Dreier).
Blitzstart der Mavs - Clippers kämpfen sich zurück
Im Vergleich zum ersten Spiel gab es in den beiden Starting Fives nur eine Veränderung: Reggie Jackson ersetzte den verletzten Patrick Beverley.
Nach dem umstrittenen Ende der ersten Begegnung schien Dallas auf einer Mission zu sein. Ein Alley-Oop von Doncic zu Kleber leitete einen 8:0-Run der Mavs ein, auf zwei Punkte von Marcus Morris Sr. antworteten Porzingis und Doncic mit weiteren 7 Zählern. Erst die Einwechslungen von Williams (10 Punkte im ersten Viertel) und Harrell hauchten den Clippers etwas Leben ein, bis zum Ende des Viertels (29:25 Mavericks) hatten sie sich in die Partie zurückgekämpft.
Der zweite Abschnitt wirkte wie eine Kopie des ersten. Diesmal war es Marjanovic, der den Lauf der Mavs mit einem Jumper und einem Dunk eröffnete, Doncic legte mit einem eng verteidigten Floater und einem Stepback-Dreier nach. Zu diesem frühen Zeitpunkt hatte der Slowene bereits 15 Punkte, 5 Rebounds und 3 Assists auf seinem Konto, bis zur Pause sollten weitere 7 Zähler und 4 Vorlagen dazukommen.
Auch auf den zweiten 15:2-Run der Mavericks fand L.A. jedoch eine Antwort, diesmal angeführt von Leonard. Der zweifache Finals-MVP zeigte sich zwar ungewohnt unsicher aus der Midrange und der Distanz (4/12 FG, 1/4 Dreier in Halbzeit 1), schaffte es jedoch immer wieder an die Linie, von wo er eiskalt verwandelte (9/10 FT) - ganz im Gegensatz zu den Mavs, die als Team nur 5 ihrer 10 Freiwürfe verwerteten und die Clippers wieder rankommen ließen (Halbzeitstand 61:56 Mavericks).
Doncic mit Foulproblemen - Supporting-Cast fährt Sieg ein
Dieser Trend setzte sich nach der Pause fort, bereits nach 40 Sekunden sorgte Doncic für die nächsten Freiwürfe der Clippers - und handelte sich sein viertes persönliches Foul ein. Nach kurzer Absprache mit Coach Carlisle blieb der noch amtierende Rookie of the Year jedoch auf dem Feld. Größtenteils ging es in dieser Phase hin und her und keines der beiden Teams konnte sich einen entscheidenden Vorteil erspielen, bis 2:28 vor dem Ende Dorian Finney-Smith den dritten Mavericks-Run (10:2) der Partie einleitete, der Dallas eine 13-Punkte-Führung vor dem Schlussviertel bescherte.
Dieses eröffnete Leonard mit einem Knall, als er seinen Verteidiger Finney-Smith bei einem Drive zum Korb einfach mitnahm und aufs Poster packte. Beirren ließen sich die Mavericks davon nicht, im Gegenteil. Sie bauten ihre Führung auf zwischenzeitlich 18 Punkte aus - und das ganz ohne Doncic, der wegen seines fünften Fouls auf der Bank Platz nehmen musste.
Stattdessen waren es die stark aufgelegten Burke (16 Punkte) und Curry (15 Punkte), die Dallas anführten. Aufgrund der Treffsicherheit aus der Distanz öffneten sich nun immer wieder Räume für die Mavs, die sie in einfache Punkte verwandelten - anders als so oft in dieser Saison konnte Dallas deshalb diesmal die Führung über die Zeit bringen.
Den "Heimvorteil" haben die Mavs so entführen können - Spiel 3 der Serie findet in der Nacht auf Samstag um 3 Uhr statt.
Die wichtigsten Statistiken
L.A. Clippers (2) vs. Dallas Mavericks (7) 127:114 ( BOXSCORE ), Serie: 1:1
- 70 Punkte nach den ersten zwei Playoff-Spielen: Damit hat Luka einmal mehr einen neuen Rekord aufgestellt und Kareem Abdul-Jabbar als besten NBA-Scorer nach zwei Partien abgelöst. Berücksichtigt man auch die BAA (Basketball Association of America), die Vorgängerliga der NBA, ist Doncic nur auf Rang 2. Hall of Famer George Mikan kam im Jahr 1949 auf 75 Punkte.
- Zum zweiten Mal in Folge hatten die Mavericks aus der Distanz ein heißes Händchen. Nach 57 Prozent in Spiel eins versenkte Dallas diesmal 13 seiner 29 Dreierversuche (44 Prozent), die Clippers auf der anderen Seite hatten mit 10/34 größere Probleme, den Korb zu finden.
- Auch in Sachen Assists kam die überragende Offensive der Mavs wieder zum Vorschein. Insgesamt 25 Vorlagen verteilte das Team, elf mehr als L.A.
- Nachdem Los Angeles in der ersten Hälfte 12 Freiwürfe mehr verwandelt hatte als die Mavs (17:5), kam Dallas nach der Pause etwas häufiger an die Linie - am Ende betrug die Freiwurf-Differenz nur noch vier zugunsten der Clippers (DAL: 26/37, LAC: 30/39).
L.A. Clippers vs. Dallas Mavericks: Die Stimmen zum Spiel
Luka Doncic (Dallas Mavericks) über seinen Rekord: "Das sind tolle Statistiken, aber wir haben einen Sieg eingefahren, das ist alles, was mich interessiert. Ich wusste, dass wir gegen sie mithalten können und das haben wir heute bewiesen."
Doncic (Mavericks) über seine Foulprobleme: "Das war natürlich frustrierend, ich war richtig angepisst. Ich habe ein paar Fouls begangen, die mir nicht passieren dürfen. Aber die anderen Jungs haben gezeigt was sie können und richtig gute Defense gespielt." ( Zum gesamten Interview geht es hier entlang )
Rick Carlisle (Mavericks): "So müssen wir Spiele gewinnen! Unsere Tiefe wird in den Playoffs ein großer Teil unseres Erfolgs sein."
Der Star des Spiels: Luka Doncic
Obwohl er aufgrund von Foulproblemen in der zweiten Hälfte weniger zum Zuge kam, lieferte der 21-Jährige einmal mehr eine starke Partie ab. Gleich von Beginn gab er bei Dallas den Ton an und war hauptverantwortlich für die Mavs-Runs in den ersten beiden Vierteln. Am Ende kam er in nur 28 Minuten auf 28 Punkte, 8 Rebounds und 7 Vorlagen ( hier findet Ihr alle Highlights von Luka ). Als Star der zweiten Hälfte könnte man den Supporting Cast um Marjanovic, Burke, und Curry nennen, der das Spiel in Doncics Abwesenheit nach Hause brachte.
Der Flop des Spiels: Paul George
Genau wie Leonard hatte auch George bereits früh im Spiel mit seinem Wurf zu kämpfen, im Gegensatz zu Kawhi schaffte er es jedoch nicht, sich durch Freiwürfe (nur vier Versuche) aus seinem Shooting-Slump herauszuarbeiten. Er beendete die Partie mit schwachen vier Treffern aus 17 Wurfversuchen, von seinen zehn Dreiern traf er nur zwei - sinnbildlich war sein Airball von Downtown im letzten Viertel.
Die Szene des Spiels
Kawhis Dunk über Finney-Smith wurde bereits oben erwähnt. Fast noch spektakulärer als die Aktion selbst war, dass er sich danach zu einem kleinen Lächeln hinreißen ließ. Er ist also doch nur zur Hälfte Maschine!